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Reinheit: Chronik der Freiheit - Band I (German Edition)

Reinheit: Chronik der Freiheit - Band I (German Edition)

Titel: Reinheit: Chronik der Freiheit - Band I (German Edition)
Autoren: Florian Hottenrott
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fanden sich immer wieder verstümmelte Körper. Verzweifelt trieben diese, vor Schmerzen aufschreiend, auf dem Wasser umher.
    „Das wird nicht die letzte Operation gewesen sein, Sir“, erklärte einer der Mitarbeiter schl uckend.
    „Wo zur Hölle ist das?“, fragte De Croon, als er die Luftaufnahmen sah.
    „Das ist an den Pyrenäen“, erklärte der Mitarbeiter geduldig. Er vergrößerte das Bild.
    Zu sehen war eine unglaubliche Masse von Me nschen, die sich über die Gebirgskette bewegten und somit direkt auf den grünen Streifen zusteuerten.
    „Wir haben weitere Ströme beobachtet“, ve rkündete ein anderer Mitarbeiter.
    Sofort erschienen noch zehn andere Bilder. Die innere Grenze Europas drohte zu zerbrechen. Aus Russland, Griechenland und der Türkei kamen weitere Flüchtlinge. Genauso trieben einige Boote auf dem Mittelmeer umher.
    De Croon konnte nur ungläubig seinen Kopf schütteln. Er ließ sich wieder in den Stuhl fallen.
    „Soll ich den Präsidenten von dieser Entwicklung in Kenntnis setzen?“
     
     
     
     
    „Die Resonanz auf unsere Botschaft ist überwältigend“, sagte Bloomquvist stolz. „Selbst aus Ländern, die faktisch nicht zur Europäischen Union gehören, kommen Menschen, die mit uns gemeinsam kämpfen wollen.“
    Ich nickte zustimmend.
    Sam hatte sich zurückgezogen. Sie war müde und brauchte eine Pause von dieser ganzen Aufregung.
    Wir sahen uns die Bilder der Satelliten ebenfalls an. Sie waren nicht in Echtzeit, aber diese Bilder reichten aus, um das Ausmaß dieses Widersta ndes, den wir ins Leben riefen, zu verstehen.
    „Gegen derart viele Menschen kann die Regi erung nichts mehr unternehmen. Selbst mit dieser Verordnung haben sie keine Chance mehr. Das ist die Revolution, von der ich immer geträumt habe.“ Bloomquvists Stimme klang fast ein wenig traurig. Wahrscheinlich hatte er niemals damit gerechnet, dass ausgerechnet er selbst, diese Revolution einleiten würde.
    Und es war wirklich ein merkwürdiges Gefühl. Als würde sich in diesem Moment eine enorme A nspannung lösen.
     
     
     
     
    „Sind die Kameras abgeschaltet?“, fragte Max imilian leise und vorsichtig.
    Der Kameramann, der ihm gegenüber stand und für die Nahaufnahmen zuständig war, hob den Daumen. „Alles aus, Herr Präsident.“
    Plötzlich entspannte sich Maximilians Körper. Bis zum letzten Moment rang er mit sich selbst, ob er diese Verordnung erlassen sollte. Doch scheinbar führt kein Weg mehr an ihr vorbei. Er hatte den Plan umgesetzt, den Monroe so sehr ablehnte.
    „Darf ich sie kurz stören?“, fragte eine ihm sehr bekannte Stimme von der Seite.
    „Frau Bunansa? Was machen sie denn hier?“
    „Ich habe ihre Ansprache gesehen. Sehr beei ndruckend. Nun sind sie wohl so etwas wie ein Diktator, oder?“
    Maximilian winkte ab. „Dieser Zustand wird nicht lange anhalten, wir müssen lediglich diese leidige Situation in den Griff bekommen und dann werden die Regierungsgeschäfte wieder in ihrer Ordnung ablaufen können.“
    „Da wäre ich mir nicht so sicher.“ Die Sekretärin reichte ihrem Vorgesetzten einen braunen Umschlag. „Das sollten sie sehen.“
    Der Präsident sah die Dame fragend an, doch sie verwies immer wieder auf den Umschlag. Mit e inem beherzten Riss hatte er eine Seite geöffnet. Einige Bilder fielen ihm fast entgegen.
    „Diese Bilder stammen vom SATurn-Netzwerk und wurden vor nicht einmal fünf Minuten g emacht.“
    Die Augen des Präsidenten wurden immer gr ößer. „Ist es das, was ich denke?“
    Frau Bunansa nickte. „Der Widerstand ist au sgebrochen.“
     
     
     
     
    „Sie werden weiterhin die Rolle des Gegenspi elers einnehmen“, erklärte der Fremde. „Maximilian hat seinen Job gut gemacht, auch wenn er vielleicht gar nicht weiß, wie essenziell er für diesen Plan ist. Sie hingegen haben ihren Job noch vor sich, Vincent.“
    Van Datz hörte aufmerksam zu und nickte.
    „Wenn wir ihnen den Befehl geben, dann müssen sie den Präsidenten ausschalten. Wie sie das genau tun, bleibt ihnen überlassen. Wichtig ist nur, dass sie keinerlei Verdacht erregen dürfen.“
    Van Datz nickte. „Und dann nehme ich seinen Posten ein?“
    Der Mann hob seine Arme zu einer beruhigenden Geste an. „Alles zu seiner Zeit, mein Lieber. Erst einmal ist es ihre Aufgabe, den Präsidenten auszuspionieren. Sammeln sie alle möglichen Hinweise, die uns dienlich sein könnten. Jeder Fehler, jede Verfehlung, einfach jede Sache, die zu seiner Absetzung führen könnte.“
    „Das sollte
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