Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Reingeschneit!

Reingeschneit!

Titel: Reingeschneit!
Autoren: Jacquie D’Alessandro
Vom Netzwerk:
als wolle sie sich mit Kelley duellieren.
    Nachdem Eric für Jess ein Glas Weißwein und für sich ein Bier bestellt hatte, ging die Kellnerin zurück zur Bar, und am Tisch breitete sich sofort ein unbehagliches Schweigen aus.
    Jessica räusperte sich und setzte ein gespielt fröhliches Lächeln auf. “Warum fangen wir nicht an?”
Damit wir es möglichst bald hinter uns bringen.
    “Gute Idee”, meinte Kelley. “Zuerst müssen wir uns für die Anzahl der Gäste entscheiden, damit ich dem Cateringmanager im Marble Falls Club sagen kann, welchen Festsaal er für uns reservieren soll. In den kleineren Saal passen bis zu hundert und in den größeren bis zu dreihundert Leute.”
    “Der kleine Saal”, sagte Jessica.
    “Der große Saal”, sagte ihre Mutter gleichzeitig und runzelte dann die Stirn. “Obwohl es mir lieber wäre, nicht im Country Club, sondern im Ritz-Carlton zu feiern. Es ist nur eine Autostunde von Marble Falls entfernt, und der Festsaal dort ist viel eleganter und bietet mehr Gästen Platz.”
    Jessica legte die Fingerspitzen an die Schläfen, weil sie Kopfschmerzen bekam. “Mom, ich kenne nicht einmal dreihundert Leute.”
    “Durch das Restaurant haben wir unzählige Geschäftskontakte. Diese Leute müssen wir einladen, Liebes.” Sie bedachte Eric mit einem kurzen Blick. “Zweifellos hat Eric auch einige Geschäftsverbindungen.”
    “Das Ritz-Carlton kommt nicht infrage.” Kelley schüttelte den Kopf. “Es ist zu weit weg. Insbesondere im Februar. Wenn uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung macht, wird der Empfang ausfallen, weil keiner dort ankommt.”
    “Und genau deshalb sollte die Hochzeit im Juni stattfinden”, erklärte Carol.
    Kelley winkte ab. “Der Juni ist als Hochzeitsmonat absolut passé. Der Mai ist der perfekte Monat, um zu …”
    “Stopp.” Jessica hielt abwehrend die Hand hoch. “Ich will nicht bis Mai oder Juni warten.” Sie sah Eric an. “Willst du das?”
    “Ich will nicht einmal bis morgen warten.”
    Vor Erleichterung atmete sie tief aus. Denn manchmal befürchtete sie tatsächlich, dass ihm dieser Zwist so auf die Nerven ginge, dass er die Hochzeit irgendwann abblasen würde. Allein der Gedanke brach ihr fast das Herz.
    Eric wandte sich an seine Schwester. “Die Hochzeit wird im Februar stattfinden, so wie Jess und ich es geplant haben.”
    “Aber das Wetter …”, protestierte Kelley.
    “Februar”, wiederholte er mit Nachdruck.
    Die Kellnerin brachte die Getränke, und Jessica nahm dankbar einen Schluck Wein. In Anbetracht der ersten paar Minuten war abzusehen, dass diese Zusammenkunft wohl sehr lange dauern würde.
    “Wie lautet der nächste Punkt auf deiner Liste?”, fragte Eric Kelley.
    “Wir haben noch nicht entschieden, welchen Saal wir brauchen.”
    “Den großen”, sagte Carol bestimmt.
    Jessicas Kopfschmerzen wurden schlimmer. “Mom … Ich habe dir doch gesagt, dass Eric und ich eine kleinere Hochzeitsfeier bevorzugen. Vielleicht mit etwa fünfzig Gästen. Oder weniger.”
    Carol schien aus allen Wolken zu fallen. “Fünfzig? Unmöglich. Das deckt noch nicht einmal unseren engsten Familienkreis ab.”
    “Mom, unser engster Familienkreis besteht nur aus sechs Leuten.”
    “Ich meine unseren engsten Kreis, der die Familie, Freunde, Geschäftspartner und Mitarbeiter umfasst.” Sie tätschelte Jessicas Arm. “Du musst dir wegen der Kosten keine Gedanken machen. Für diesen Tag habe ich lange gespart. Die Hochzeit ist mein Geschenk für dich.” Sie bedachte Eric mit einem kurzen Blick. “Und auch für Eric.”
    Jessica hasste es, wenn ihre Mutter Eric so abfällig ansah und ihn dann in einem kurzen Nachsatz erwähnte, als wäre ihr nachträglich eingefallen, dass er überhaupt existiert. Sie hatte ihr das unter vier Augen schon mehrere Mal gesagt. Aber jede dieser Unterredung hatte mit einer Auseinandersetzung geendet, während der ihre Mutter ihr vorgeworfen hatte, die “Konkurrenz” zu heiraten, und ihr vorgeschlagen hatte, sich einen anderen Mann zu suchen. Sie war sogar so weit gegangen, ihr vorzuhalten, dass die ganzen Streitereien Jessicas Schuld wären, weil sie Eric der Familie erst vorgestellt hatte, als sie bereits mit ihm verlobt gewesen war.
    Nun, sie hatte tatsächlich sechs Monate lang nichts davon erzählt, dass sie sich mit Eric verabredete, weil sie gewusst hatte, wie ihre Mutter und ihre Brüder darauf reagieren würden. Ihre Brüder hatten noch keinen Mann gemocht, mit dem sie ausgegangen war. Und ihre
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher