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Reingeschneit!

Reingeschneit!

Titel: Reingeschneit!
Autoren: Jacquie D’Alessandro
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seine Gereiztheit zu verbergen. “Kell, ich hatte dir nur für den Notfall die Adresse hinterlassen, wo ich mich übers Wochenende aufhalte.”
    “Das ist ein Notfall. Wir müssen über das Hochzeitsmenü, die Einladungen, die Dekoration und die vielen Details reden, die ihr beiden immer noch nicht festgelegt habt”, erwiderte sie. “Ich hatte dir letzte Woche gesagt, dass all das bis Ende dieser Woche geklärt sein muss. Anscheinend hast du das vergessen, und die Sache duldet keinen Aufschub mehr. Morgen ist der letzte Termin, um alles in die Wege zu leiten. Und da du bis Dienstag verreist bist, war ich gezwungen herzukommen.”
    “Du hättest anrufen können.”
    “Ich habe ein halbes Dutzend Nachrichten auf deiner Mailbox hinterlassen. Hast du heute schon einmal dein Handy gecheckt?”
    “Nein, denn ich mache Ferien.”
    Kelley zog nur vielsagend die Augenbraue hoch. “Glaube mir, Eric, mir macht es keinen Spaß, bei diesem Wetter herzufahren und deinen Wochenendtrip zu stören. Uns wären viele Schwierigkeiten erspart worden, wenn du dich vor deiner Abfahrt mit mir in Verbindung gesetzt hättest. In zwei Stunden sollten wir alles besprochen haben. Also, warum fangen wir nicht einfach an? Dann könnt ihr wieder euer Wochenende genießen, und ich kann mich auf den Heimweg machen.”
    Nein, zur Hölle, fluchte Eric insgeheim, verbiss sich aber eine Erwiderung. Er hasste es, sich mit Kelley zu streiten, der er so viel verdankte. Nachdem ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren, hatte sie mit neunzehn Jahren das College abgebrochen, um für ihn, Lara und Chloe zu sorgen. Kelleys damaliger Verlobter hatte jedoch nicht die Verantwortung für drei Kinder tragen wollen und die Verlobung gelöst. Und seitdem hatte sie keine ernsthafte Beziehung mehr gehabt. Er hatte sich oft gefragt, ob ihre Berufswahl mit ihren durchkreuzten Hochzeitsplänen zu tun hatte.
    Dennoch konnte er den Druck, den beide Familien wegen dieser Hochzeit auf ihn und Jess ausübten, nicht länger ertragen. Er brauchte keine tolle Hochzeit mit allen Schikanen. Jess' Ehemann zu werden und das Leben mit ihr zu teilen, war alles, was er wollte. Aber da er wusste, dass alle Mädchen von einer romantischen Hochzeit träumen, war er bereit, das zu tun, was Jess sich wünschte.
    Aber genau wie er war Jess in dem Familienzwist zwischen die Fronten geraten. Obwohl Kelley es gut meinte, wollte sie immer alles im Griff haben. Sie hatte Chloes und Laras Hochzeit so perfekt geplant und organisiert wie die Hochzeiten ihrer Klienten. Ihre Tüchtigkeit nötigte Eric großen Respekt ab. Doch gleichzeitig machte ihr Tatendrang ihm Angst. Wenn sie und Jess' Mutter, die ebenfalls dezidierte Vorstellungen bezüglich der Hochzeit hatte, sich im selben Zimmer aufhielten, war die Spannung manchmal unerträglich. Dieser Konflikt hatte sich besonders im letzten Monat derart zugespitzt, dass Eric befürchtete, Jess würde dem Druck irgendwann nicht mehr standhalten und die Hochzeit absagen.
    Erneut klopfte es an der Tür. “Jessica?”, rief Carol Hayden. “Hier sind Mom und Marc.”
    Eric hatte kein gutes Gefühl. Seine zukünftigen Schwäger – und besonders Marc – hatten ihm sehr deutlich gezeigt, wie wenig sie von ihm hielten. Für sie war Jess die arglose Heilige und er der böse Mann, den sie am liebsten tüchtig verprügeln und anschließend entsorgen würden. Die Tatsache, dass er der geschäftliche “Wettbewerber” war, hatte sein Schicksal bei der gesamten Familie Hayden von Anfang an besiegelt – auch wenn Carol Hayden unbedingt bei der Planung der Hochzeit mitreden wollte. Meine Güte, was für ein Schlamassel!
    Zum mindestens hundertsten Mal wünschte Eric, dass er und Jess einfach kurz nach Las Vegas fliegen und dort heiraten könnten. Das hatte er ihr auch vorgeschlagen. Aber sie hatte es nicht übers Herz gebracht, ihrer Mom das anzutun. Und in Wahrheit wollte auch er Kelley nicht durch eine Blitzhochzeit in Las Vegas enttäuschen. Aber mit jedem Tag, der verging, rang er sich mehr und mehr dazu durch.
    Allerdings war Eric nicht sicher, ob Jess damit leben könnte. Denn auch wenn sie fünfundzwanzig Jahre alt und eigenständig war, bedeutete ihr ihre Familie sehr viel. Und obwohl er wusste, dass Jess ihn liebte, befürchtete er, dass die Fehde sie so weit voneinander entfernen könnte, dass ihre Beziehung nicht mehr zu kitten wäre. Was bedeutete, dass er es nicht so weit kommen lassen durfte. Er öffnete die Tür, und Carol und
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