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Reich kann jeder

Reich kann jeder

Titel: Reich kann jeder
Autoren: Jan Anne; Rentzow Nürnberger , Anne Nürnberger , Jan Rentzow
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laufen, weil sie sie dann nach Dubai fragen könnten und sie nicht mehr weiß, wie heiß es da war, als wir nicht da waren.
    Und dass dann das Vertrauen kaputt ist.
    Einmal lief der eine schon vorbei, als wir gerade im Biergarten ein Steak aßen, da haben wir uns hinter der Karte versteckt.
    Es geht um Provisionen für uns von über einer Million Euro, um 1,3 Millionen, um genau zu sein.
    Es ist, ehrlich gesagt, ganz schön vertrackt, und ich überlege die ganze Zeit, ob wir das den beiden Mauer-Menschen mal sagen sollten, dass wir sehr froh sind, mit ihnen zusammenzuarbeiten, dass wir am Anfang ein bisschen getrickst haben, aber jetzt auf Vertrauen setzen.
    Wir hatten die Einladung für Dubai ja wirklich, aber dann war einfach so viel zu tun, und wir konnten nicht weg.
    Wir haben Einladungen, viele. Für die Fashion Week, zu Michael Michalsky, wir sind bei den MTV Music Awards auf der Gästeliste.
    Meine Freunde kriegen Kinder und geben ihnen komische Namen. Wie soll ich da mitreden? Soll ich sagen: Anne und ich, wir kriegen ein Vermögen?
    Die Buberts kleben an uns dran und fragen, wann wir ihre Zahlen, die wir immer noch spielen, aber nur noch einmal die Woche, in Hamburg auf dem Fischmarkt verkaufen wollen. Es war auch da ganz schön schwierig.
    Wie soll man für den Verkauf von Lottozahlen, die einem ja nicht mal selber gehören, eine Genehmigung vom Finanzamt kriegen?
    Egal, das hat unser Steuerberater gut hingekriegt.
    Achim Bubert sagt, er habe schon wieder gewonnen, er schreibe jetzt an einem Buch über seinen verstorbenen Vater, den er nicht immer so gerne mochte. Der Bubert-Esel »Joschi« ist jetzt Hauptdarsteller in dem Bubert’schen Kinderbuch, ich habe ihn kennengelernt. Er war ganz grau, aber er konnte die Lottozahlen mit den Ohren erwackeln. Das war lustig, besonders für Anne, die das mit der Kamera gedreht hat.
    Überhaupt wird jetzt ziemlich viel gedreht.
    Unser Stoff ist jetzt bei der ARD, beim SWR und überall im Angebot.
    Man spricht davon, ob man uns als Dreiteiler machen solle, und fragt sich, ob der Stoff das hergibt.
    Eine Filmproduktionsfirma, die für den Grimme-Preis vorgeschlagen war, will sich darum kümmern, lässt sich aber noch ein bisschen Zeit.
    Es geht jetzt drunter und drüber, Anne versucht das Loft zu verkaufen, für mindestens eine halbe Million. Es hat mal 150 000 Euro gekostet, aber weil jetzt der Boden gestrichen ist, sieht es ein bisschen teurer aus.
    Sie war bei einer namhaften Agentur, die sich auf Luxus-Immobilien spezialisiert hat, und dann sind schon wieder Leute gekommen, die Bilder gemacht haben.
    Wir haben uns jetzt doch noch mal bei Günther Jauch beworben.
    Liebe »Wer wird Millionär«-Redaktion,
    meine Lieblingskuh hieß Lisa, ich habe sie selbst gemolken, weil sie so schön still hielt. Auf dem Hof meiner Großeltern lebte Lux, ein Hund, der tanzen konnte. Abends holte ich mir das Frühstücksei aus dem Stall.
    Jetzt gibt es dort keine Tiere mehr, nur noch meine Oma, und die Scheune, die zerfällt. Ich habe versprochen, mich um die Reparatur zu kümmern, aber ich weiß nicht wie. Sie können mich alles fragen! Wenn es sein muss auch über Amerika oder Australien, über China und Mao.
    Bitte laden Sie mich ein. Meine Oma soll noch einmal lachen wie früher!
    Ihr Jan Rentzow
    Meine Oma ist in Wahrheit eine glückliche ältere Frau, und wenn ich ihr erzählen würde, was wir hier machen, sie würde wirklich gut lachen. Lisa, die Lieblingskuh, ist frei erfunden.
    Anonym! Tagelang klingelt es anonym. Bei anonym gehen wir schon lange nicht mehr ran, es könnte ja eine Falle sein, der Guru, der sauer ist, oder irgendwas, auf das man nicht vorbereitet ist. Wir telefonieren ja nicht mehr ohne Spickzettel. Wir bereiten uns immer ganz genau vor.
    Es klingelt und klingelt.
    »Soll ich?«, frage ich.
    »Ja«, sagt Anne, »los, mach schon!«
    Ich gehe ran.
    »Sie haben uns einen Brief geschrieben«, sagt der Mann am Telefon. »Normalerweise ist das nicht der klassische Weg, aber wer so nett schreibt, kommt auch ins Telefon-Casting.«
    Im iPhone finde ich später einen Artikel, dass jeden Tag 10 000 Bewerbungen eingehen, nur 100 würden angerufen.
    Die erste Frage im Casting ist, ob ich zur Aufzeichnung am 23. oder 24. kann.
    »Ich kann!«
    So geht es los, das Gespräch.
    Ich versage leider total, weiß vor lauter Aufregung nicht einmal, ob die Schlümpfe nur blau sind oder auch weiß. Und ob Müller wirklich die vier Tore bei der WM 2010 geschossen hat oder
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