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Red Shark: Thriller (German Edition)

Red Shark: Thriller (German Edition)

Titel: Red Shark: Thriller (German Edition)
Autoren: Peter Sasgen
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missglückten Landung der SEALs, oder in der Ostsee im Kampf mit tschetschenischen Terroristen, die ein russisches Atom-U-Boot gestohlen hatten und den Kernreaktor im Hafen von St. Petersburg hochgehen lassen wollten.
    Das Telefon klingelte. Er sah auf die Uhr – kurz vor sechs Uhr morgens – und zögerte, doch dann nahm er den Hörer vom Nachttisch auf. »Scott.«
    Eine bekannte Stimme meldete sich – der Adjutant von Vizeadmiral Carter Ellsworth, dem US-U-Boot-Flottenchef im Nordatlantik, der sich aus Norfolk, Virginia, meldete. »Commander Scott, bleiben Sie dran. Admiral Ellsworth will mit Ihnen sprechen.«
    Scott machte sich innerlich auf Probleme gefasst.
    »Haben Sie Ihren Fernseher angeschaltet, Scott?«, meldete sich der Admiral abrupt.
    »Nein, Admiral. Der läuft gewöhnlich bei mir nicht, während ich schlafe«, antwortete Scott ruhig.
    »Schalten Sie mal CNN an, und dann melden Sie sich wieder bei mir.«
    »Was gibt es denn?«, wollte Scott wissen.
    »Sind Sie reisefertig, Scott?«, gab der Admiral zurück, ohne Scotts Frage zu beachten.
    »Reisefertig, Sir? Wo soll’s denn hingehen?«
    »Ich glaube, General Radford wird Sie sprechen wollen.«
    Scott stöhnte innerlich auf. »Ich bin auf Urlaub, Admiral. Die Tampa liegt im Dock.«
    »CNN. Rufen Sie mich zurück.« Damit unterbrach Ellsworth die Verbindung.
    Scott sah auf den Hörer in seiner Hand herab, als würde er schlecht riechen.
    Karl Radford, ein pensionierter Major General der US Air Force, war der Leiter des Strategic Reconnaissance Office, kurz SRO, des Amtes für Strategische Aufklärung. Scott wusste, dass eine Ladung von Radford nur eines bedeuten konnte – Probleme.
    Er schaltete den Sony-Fernseher mit der Fernbedienung an, und ein Anchorman von CNN Atlanta erschien, während zugleich ein Schriftband am unteren Bildrand einen Sonderbericht ankündigte.
    »Ich wiederhole«, meldete sich der Anchorman, »den gestrigen Bombenanschlägen in Manhattan sind mindestens dreihundertsiebenundzwanzig Menschen zum Opfer gefallen, darunter die Sonderbotschafter Nord- und Südkoreas. Die amtliche Nachrichtenagentur Nordkoreas hat als Reaktion darauf eine Verlautbarung herausgegeben.
    Nach offiziellen Angaben der Demokratischen Volksrepublik Korea wurde der Regierungschef Nordkoreas Kim Jong-Il wegen Hochverrat und als Verantwortlicher für die Bombenanschläge in New York City verhaftet. Marschall Kim Gwan Jin, der Oberbefehlshaber der Streitkräfte Nordkoreas, hat die Macht im Land ergriffen. Jin hat an die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten in Ostasien die deutliche Warnung ausgesprochen, dass jeder Versuch einer Einmischung in nordkoreanische Angelegenheiten oder gar militärischer Schritte gegen die Jin-Regierung mit, so wörtlich › … dem gesamten Potential der Streitkräfte der Demokratischen Volksrepublik Korea und ihrem Arsenal von konventionellen und nicht konventionellen Waffen beantwortet werden wird.‹ Zitat Ende.
    Das Weiße Haus in Washington hat indessen eine Verlautbarung herausgegeben …«
    Scott schaltete den Fernseher ab und begann zu packen.
    Aus der Höhe von achtzig Stockwerken sah der Feierabendverkehr auf der Ginza wie ein Fluss von Lichtern aus. Iseda Tokugawa stand in einem meergrünen Seidenkimono am Fenster seines Büros im Gebäude der Meji Holdings und blickte auf den Fluss herab. Während er so zusah, hörte er die Nachrichtensprecherin von NHK TV sagen: »In Wiederholung der Meldung des Tages bringen wir noch einmal die Verlautbarung der amtlichen Nachrichtenagentur Nordkoreas zu den gestrigen Bombenanschlägen in Manhattan …«
    Die erste Phase hatte also begonnen. Genau wie geplant. Und genauso pünktlich.
    Tokugawa trat zu der Tokonoma – eine Nische hinter einem blumengeschmückten Faltschirm – und betrachtete die dort arrangierten Schriftrollen und Blumen. Er beschäftigte sich mit seinem Lieblings-Bonsai, schnitt hier etwas zurecht und stutzte dort ein Ästchen. Als er das zu seiner Zufriedenheit erledigt hatte, richtete er seine Aufmerksamkeit auf das Kamidana – den Hausaltar an einer Wand der Nische.
    Ein kleiner Schinto-Schrein aus Zypressenholz stand auf dem Altar, der als Behausung der Geister von Tokugawas Ahnen diente. Er nahm eine kleine Keramikflasche mit Sake aus einem Schrank, füllte einen kleinen Becher damit bis zum Rand und stellte ihn als Opfergabe vor den Schrein. Danach trat er einen Schritt zurück, neigte den Kopf und klatschte zweimal in die Hände. Dieses Ritual
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