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Red Shark: Thriller (German Edition)

Red Shark: Thriller (German Edition)

Titel: Red Shark: Thriller (German Edition)
Autoren: Peter Sasgen
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blickte Kim auf in Jins Augen, die leuchteten wie Laser.
    Ein Strahl von farblosem, geruchlosem Gas schoss aus dem Feuerzeug in Kim Jong-ils Gesicht. Zugleich zogen Jin und Yi speziell präparierte Taschentücher hervor und hielten sie sich vor Mund und Nase, um das starke Z-10-Betäubungsgas zu neutralisieren. Kims Augen rollten nach oben, und seine Knie gaben nach. Bevor die beiden Offiziere den Großen Führer auffangen konnten, fiel er mit dem Gesicht nach vorne auf den Teppichboden und seine Brille zerbrach unter seiner platt gedrückten Nase.
    Als das Gas sich verflüchtigt hatte, drückte General Yi auf einen Knopf unter Kims Schreibtisch, um den Leibwächter hereinzurufen. Die Sicherheitsriegel glitten zurück, und die Wache kam in den Amtsraum. Er warf einen kurzen Blick auf den bewusstlosen Kim, der wie ein Bündel Kaki zu Jins Füßen lag. Dann nahm er seine Schirmmütze ab und wischte sich mit einer zitternden Hand den Schweiß von der Stirn. Er setzte seine Mütze wieder auf, nahm Haltung an und grüßte forsch Marschall Jin und General Yi.
    »Leg ihm Handschellen an«, befahl Jin dem Leibwächter. »Dann schaff ihn weg.«
    Der Wächter grüßte noch einmal. »Sofort, Großer Führer .«

1. Teil
Kriegshandlung

1
    V IRGINIA B EACH , V IRGINIA
    Jake Scott lag in der Dunkelheit. Seine Gedanken rasten, wollten keine Ruhe geben und führten ihn immer wieder in die Vergangenheit, bis die Dämmerung sich fahl in dem Zimmer ausbreitete und ihn in die Gegenwart zurückholte.
    Warum quälte er sich nur so? Die Trennung von Tracy gehörte nicht zu seinen glücklicheren Augenblicken. Es war vorbei, und er konnte nichts daran ändern, aber bei Gott, wie sehr sehnte er sich danach, sie wieder zu sehen. Er stellte sich vor, wie sie mit zurückgeworfenem Kopf in provokativer Pose im Schlafzimmer ihrer gemeinsamen Wohnung stand. Sie trug einen schwarzen Tanga, hochhackige schwarze Sandaletten, Schmuck und sonst nichts. Ihr kurz geschnittenes schwarzes Haar lag an ihrem Kopf wie ein glänzender Helm.
    Scotts Blick hatte sich auf die hässlichen grünlich-gelben Prellungen an ihren Handgelenken gesenkt, die sie unter einer Menge klimpernder Armreifen zu verstecken versucht hatte. Da war aber noch etwas, das sie nicht verstecken konnte – die auffällige rote Bissspur auf ihrer linken Brust unter dem Nippel.
    Wem hast du das zu verdanken?, hatte er sie gefragt. Rick? Nein, dir, hatte sie ihn angefahren. Unsinn. Klar war das Rick, oder nicht? Er ist ein Spielzeug, mehr nicht, hatte sie dazu gesagt. Er versteht mich und weiß, was mir gefällt. Ja, und zwar geschlagen zu werden, nicht wahr? Was hat er mit dir gemacht, dich ans Bett gefesselt? Hast du die blauen Flecken an den Handgelenken davon? Sie hatte ihm Flüche an den Kopf geworfen und die Schlafzimmertür vor seiner Nase zugeknallt. Gepeinigt von den Qualen sexueller Eifersucht überließ er sich seinen düstersten Phantasievorstellungen und sah das Spielzeug, das zwischen Tracys schlanke, weiße Schenkel gerammt wurde.
    Er sah sich selbst mit Tracy. Sie drängte ihm ihren Körper entgegen, während er an ihrem aufgerichteten linken Nippel saugte. Er erinnerte sich daran, wie sie ihn an den Haaren gepackt und seinen Kopf von ihrer Brust weggerissen hatte. »Aufhören, habe ich gesagt! Ich halte das nicht mehr aus! Schau nur, was du damit angerichtet hast!«
    »Es tut mir leid.«
    Sie hatte ihm die Zähne gezeigt. »Nein, tut es nicht!«
    Einen Augenblick später war er tief in ihr. Sie bäumte sich auf, während er sein Gesicht in ihrem duftenden Haar vergrub und ihr die Worte ins Ohr flüsterte, die sie von ihm hören wollte, wenn er kam.
    Es war eine Szene, die sich zahllose Male wiederholt hatte. Nachdem sie sich mit so viel Gewalt geliebt hatten, hatte sie ihm Vorwürfe entgegengeschleudert. Dann Hohn. Tracy war es gewesen, die am Abend vor seinem Abschied das dünne Band zwischen ihnen zerrissen hatte. Ohne diese Bindung konnte sie während seiner Abwesenheit tun und lassen, was sie wollte, ohne dabei von Schuldgefühlen geplagt zu werden.
    Er schwang sich aus dem Bett und trat zum Fenster. Ein Motorrad, das schnell den Shore Drive entlangfuhr, ließ kurz die Scheiben vibrieren. Er fröstelte. Zu viele Tage auf See hatten ihn von Tracy getrennt. Zu viele Tage in einem U-Boot in gefährlichen Gewässern, wo ein einziger Fehler ihn und seine Mannschaft in die Katastrophe stürzen könnte: damals im Gelben Meer, verfolgt von den Nordkoreanern nach einer
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