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Rebellin der Liebe

Titel: Rebellin der Liebe
Autoren: Teresa Medeiros
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Monde, und sie hat gesagt...« Die Alte biss sich auf die Unterlippe, als wünschte sie, geschwiegen zu haben.
    Bannor packte ihren Arm. »Was? Was hat sie gesagt?«
    Fiona senkte matt den Kopf. »Sie hat gesagt: >Macht Euch doch nicht lächerlich! Bannor will keine weiteren Kinder<.«
    Bannor stöhnte gequält auf. »Großer Gott, was habe ich getan? Hatte sie Angst, ich könnte wütend auf sie sein? Hat sie gedroht davonzulaufen? Sie wäre doch sicher nicht so dumm, nur, um mir zu entkommen, während eines derartigen Schneesturms zu flüchten?«
    Als hätten seine Worte den Zorn des Unwetters geweckt, krachte plötzlich die Tür am Ende des großen Saals auf und ließ den heulenden Wind und eine Wolke blendend weißen Schnees herein. Zwischen Hoffnung und Verzweiflung machte Bannor zwei lange Schritte durch den Raum, doch die Gestalt, die stolpernd durch die Eiswolke kam, war nicht Willow, sondern Beatrix.
    Sie hatte einen Arm um Desmonds Taille gelegt, und ihr Gesicht war vor Entsetzen und Erschöpfung derart bleich, dass das leuchtend rote Blut, das aus der Braue ihres Freundes rann, geradezu unnatürlich grell erschien.
    Bannor fing die beiden auf, ehe sie umfielen.
    Beatrix umklammerte sein Wams, sah ihn mit gehetzten Augen an und röchelte: »Willow ist verschwunden. Er hat sie entführt.«

30
    Es bedurfte dreier Knappen, damit sich die Tür gegen die Wucht des Sturmes wieder schließen ließ. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass sein Sohn lediglich eine Platzwunde hatte, überließ er ihn Fiona, die ihn auf eine der Bänke setzte und ihm mit einem Taschentuch das Blut von der Braue zu tupfen begann. Dann riss er einen der Wandbehänge von den Wänden und hüllte Bea darin ein. Die Zähne des Mädchens klapperten so heftig, dass er es, als es sprach, kaum verstand.
    »Was ist passiert, Bea?«, fragte Bannor und bemühte sich trotz seiner zunehmenden Panik um einen sanften Ton. »Wer hat Willow entführt?«
    »S-s-s-stefan. Desmond und ich waren in der Scheune und haben uns im Heu versteckt, als er auf der Suche nach einem Pferd hereingestürzt ist. Er hat Willow einen D-d-dolch an die Kehle gehalten und sie gezwungen aufzusteigen. Als Desmond merkte, was passiert, ist er von dem Heuballen gesprungen und hat Stefan befohlen, dass er sich ergeben soll. Um ein Haar hätte Stefan ihn erstochen.«
    Bannor sah seinen Sohn mit blitzenden Augen an. »Das war sehr dumm von dir, mein Junge«, knurrte er. »Und gleichzeitig sehr kühn.«
    Desmond hob zitternd die Hand zu einem Salut. Seine halbherzigen Versuche, Fionas liebevoller Fürsorge zu entgehen, fanden ein Ende, als sie ihn kurzerhand am Ohr festhielt.
    Blanche fuchtelte mit einem ihrer langen, eleganten Finger vor Beatrix herum. »Und was genau hast du allein mit diesem... diesem... Jungen in der Scheune zu suchen gehabt? Ich sage Euch, Mylord, falls Euer Sohn meine Tochter in irgendeiner Weise kompromittiert haben sollte, bestehen ihr Stiefvater und ich auf einem Ehevertrag.« Sie setzte ein frommes Lächeln auf. »Oder aber zumindest auf einer großzügigen Entschädigung für den Verlust ihrer Jungfräulichkeit.«
    Bannor zwang sich, weder auf das unverschämte Geplapper der Frau noch auf die Röte in den Wangen ihrer Tochter einzugehen, als er Letztere vorsichtig bei den Schultern nahm und sie zwang, ihn anzusehen. »Warum, Bea? Ich verstehe das ganz einfach nicht. Weshalb sollte Stefan glauben, dass er irgendein Recht auf Willow hat?«
    Beatrix’ Stimme senkte sich auf ein verlegenes Flüstern herab, als sie zögernd erwiderte: »Das ist alles meine Schuld. Stefan hat mich hierher geschickt, damit ich Euch verführe und er Willow für sich behalten kann. Dann habt Ihr und Willow gestritten, und sie hat gesagt, dass sie Euch gerne mir überlässt. Also habe ich ihm einen Brief geschrieben und ihm mitgeteilt, dass alles nach Plan verläuft und ich sicher bald nach ihm schicken würde. Ehrlich gesagt hatte ich den Brief vollkommen vergessen, aber als Stefan Eure Einladung erhielt, muss er gedacht haben, dass unser Plan erfolgreich war. Er ist nicht nach Elsinore gekommen, um bei Willows Hochzeit dabei zu sein...«
    »Sondern, weil er sie für sich haben wollte«, beendete Bannor grimmig ihren Satz und wirbelte derart erbost zu Blanche herum, dass diese erschrocken einen Schritt nach hinten tat. »Wusstet Ihr vom Plan Eures Sohnes, meine Braut zu entführen, Mylady?«, fragte er so gefährlich, dass alle erstarrten.
    Eine von Blanches bleichen Händen
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