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Rebellin der Liebe

Titel: Rebellin der Liebe
Autoren: Teresa Medeiros
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die Treppe hinaufgeschossen kam. »Ihr könnt dort nicht hinein, Mylord. Das wäre unziemlich.«
    Da Bannor schwerlich einer im sechsten Monat schwangeren Frau ein Schwert an die Kehle halten konnte, wirbelte er zu seinem Verwalter herum. »Sie ist Eure Gattin. Seht zu, dass sie Vernunft annimmt.«
    »Sie ist eine Frau«, stichelte Hollis und zwinkerte Netta fröhlich zu. »Frauen sind von Natur aus nicht vernunftbegabt.«
    Statt dass Bannor, wie erwartet, weitere Drohungen ausgestoßen hätte, ging er plötzlich vor Netta in die Knie und griff nach ihrer Hand.
    »He!« Hollis tippte ihn von hinten an. »Wie Ihr selbst eben gerade so richtig bemerkt habt, sie ist meine Frau!«
    »Und zugleich das freundlichste und mitfühlendste Wesen, das es in ganz England gibt.« Bannor bedachte Netta mit einem Blick, der selbst den Teufel zum Beten gebracht hätte. »Was gleichzeitig der Grund ist, weshalb ich weiß, dass sie nicht so grausam sein würde, einer Frau den Trost ihres Gatten zu verwehren, während sie derartige Höllenqualen zu erleiden hat.«
    Hollis malmte mit den Zähnen, denn er kannte die Schwäche seiner Frau für seinen Herrn.
    »Tja, ich nehme an, es würde nichts schaden, wenn ich Euch gestatten würde, sie ganz kurz zu sehen«, raunte Netta, wobei sich eine hübsche Röte auf ihre Wangen stahl. »Solange Ihr versprecht Fiona nicht zu sagen, dass ich diejenige gewesen bin, die Euch hereingelassen hat.«
    Bannor hob ihre Hand an seine Lippen. »Darauf gebe ich Euch mein Wort. Ich werde ihr sagen, Hollis hätte es getan.«
    Ehe Hollis protestieren konnte, hatte Bannor bereits die Tür geöffnet - und konnte gerade noch einem tönernen Krug ausweichen, der gegen den Türrahmen krachte und dort zerbarst. Alle zogen alarmiert die Köpfe ein, als die dazugehörige Schale ebenfalls in Richtung Tür geflogen kam und Willows empörtes Kreischen an ihre Ohren drang.
    Bannor und Hollis tauschten unsichere Blicke aus. »Soll ich wieder gehen, Schatz?«, fragte er und streckte schüchtern den Kopf durch die Türöffnung.
    »Nein«, jammerte Willow und streckte verlangend die Arme nach ihm aus. »Ich möchte, dass du bleibst.«
    »Sie will, dass ich bleibe«, wisperte er und schlich, ein dankbares Lächeln auf den Lippen, auf Zehenspitzen in den Raum.
    Eine blutigere und erschöpfendere Schlacht hatte Bannor niemals gefochten. Als endlich alles vorüber war und Fiona seiner Frau das Bündel in die Arme legte, fühlte er denn auch einen größeren Triumph als nach irgendeinem seiner vergangenen Kämpfe.
    Er strich Willow die verschwitzten Haare aus der Stirn und sah voller Bewunderung mit ihr zusammen das zornrote Gesichtchen ihrer Tochter an. »Ehe du in mein Leben getreten bist«, erklärte er, »dachte ich, Gott hätte mich verlassen. Jetzt aber weiß ich, dass er mich reich gesegnet hat.«
    Wie um seine Worte zu bestätigen, öffnete Netta die Schlafzimmertür und ließ seine anderen Kinder nacheinander ein.
    »Dürften wir sie sehen?«, fragte Desmond schüchtern, als er zusammen mit Beatrix den Raum betrat.
    »Ich will mit ihr spielen«, verlangte Mary Margaret und drückte eine kopflose Puppe an ihre Brust.
    »Gebt sie bloß nicht Hammish in die Arme«, warnte Keil. »Vielleicht ist er trotz des Mittagessens noch nicht satt.«
    Während die Kinder erleichtert und fröhlich plapperten, betrat ein weiterer Mann verlegen das Schlafzimmer. Sir Rufus von Bedlington hatte trotz der schrillen Proteste seiner Frau anlässlich der Geburt seines ersten Enkelkindes abermals die Reise nach Elsinore gemacht. Er senkte den Kopf und sah Willow gleichzeitig unsicher und fragend an.
    Bannor bedachte ihn mit einem argwöhnischen Blick, aber Willow griff lächelnd nach seiner Hand. »Hallo, Papa. Ich bin wirklich froh, dass du gekommen bist.«
    »Ich hatte gehofft, dass du mir starrsinnigem alten Narren vielleicht die Chance geben würdest zu beweisen, dass ich zwar ein schlechter Vater, aber ein guter Großvater sein kann. Und auch wenn ich es ganz sicher nicht verdient habe, hoffe ich doch, dass du mir einen großen Gefallen tust.«
    Er beugte sich vor, flüsterte Willow etwas ins Ohr und sein Gesicht wurde, als sie zustimmend nickte, von einem seligen Lächeln erhellt.
    Willow ließ von ihrem Vater ab und griff nach Bannors Hand. »Papa möchte, dass wir unsere Tochter nach meiner Mutter nennen. Hättest du etwas dagegen?«
    »Nur, wenn sie Mary oder Margaret hieß.«
    »Red doch kein Unsinn. Meine Mutter war Französin.« Mit
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