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Rebel Force 06 - Der Aufstand

Rebel Force 06 - Der Aufstand

Titel: Rebel Force 06 - Der Aufstand
Autoren: Alex Wheeler
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Jedi-Konzentration. Er brauchte den Zorn.
    Die Dunkelheit. Kontrolle.
    Ferus machte einen Satz nach vorn und führte das Lichtschwert in einer Hackbewegung nach unten. Die Klinge verfehlte Vaders Gesichtsmaske um nur wenige Zentimeter. Die Anstrengung des Kampfes trieb Ferus den Schweiß ins Gesicht. Aber er lebte immer noch. „Nicht älter als du, Anakin", keuchte er.
    Und das stimmte. Sie waren ungefähr gleich alt. Damals waren sie jung und dumm gewesen, leicht manipulierbar durch ihre Jedi-Meister. Aber nun war Vader der absolute Meister, und Ferus war lediglich dieses schwache, gebückte Etwas. Wäre Anakin zu so etwas geworden, wenn er in diesem zerbrechlichen menschlichen Körper geblieben wäre? In diesem schlaffen Sack aus losem Fleisch?
    Vader war furchtbar wütend auf sich selbst, dass er überhaupt darüber nachdachte. Es war nicht von Bedeutung, was aus Anakin geworden wäre. Anakin war nichts. Er existierte nicht und hatte auch nie existiert.
    „Es gibt keinen Anakin", sagte Vader.
    „Und doch steht er hier vor mir", konterte Ferus. „ Derselbe eingebildete, hinterhältige, verängstigte kleine Junge, der du schon immer warst. Du hast Obi-Wan getötet, weil er die Angst hinter deiner Maske sah. Du hast Padme getötet, weil sie das Monster in dir erkannte."
    Der Hass schwärzte Vaders Sichtfeld und stürzte die Welt in Dunkelheit. Alles bis auf Ferus' abscheuliches, wissendes Grinsen war ausgeblendet. Ferus war derjenige von ihnen, der sich nicht geändert hatte. Er war immer noch dasselbe unerträgliche Kind. Vader hätte der Galaxis einen Gefallen tun und ihn schon damals in der Akademie umbringen sollen. Aber besser spät als nie.
    Ferus stürmte mit einer schwindelerregenden Reihe von Hieben nach vorn. „Du kannst mich töten, wenn du willst. Aber Anakin wirst du niemals töten. Ich habe den Verdacht, dass er eines Tages dich töten wird."
    „Vielleicht eines Tages." Vader zuckte mit einer seiner behandschuhten Hände, und Ferus' Lichtschwert flog quer durch den Raum. „Aber unglücklicherweise ist heute dieser Tag für dich, nicht für mich." Er stieß Ferus die
    Klinge durch das Herz und sah voller Vergnügen zu, wie sein alter Feind zu Boden sank und das Leben aus seinen Augen wich.
    Der lächerliche alte Mann hatte keine Ahnung, wovon er sprach, sagte sich Vader. Anakin war tot und für immer verschwunden. Und nun gab es niemanden mehr, der ihn zurückbringen konnte.
    Ferus lag regungslos da, als die Schritte im Korridor verklangen. Er lag auf dem Rücken in einer Blutlache und spürte, wie das Leben Hauch um Hauch aus ihm wich. Und er trug ein Lächeln auf dem Gesicht, denn er wusste, dass er erfolgreich gewesen war.
    Gerne hätte er Darth Vader getötet.
    Gerne hätte er die Galaxis gerettet.
    Doch es reichte, dass er Prinzessin Leia gerettet hatte.
    Er hatte immer geglaubt, dass das Sterben schmerzhaft sein würde. Doch er empfand kaum Schmerzen. Er empfand kaum noch etwas. Alles, was ihn mit dieser Welt verband, löste sich langsam.
    „Sei tapfer, mein Freund! Du hast dich wacker geschlagen." Obi-Wan kniete neben ihm. Aber nicht der leuchtende, durchscheinende Geist, wie Ferus ihn kannte, sondern der echte Obi-Wan, wie er zu seinen Lebzeiten gewesen war. Der Jedi-Meister nahm Ferus' Hand. „Das Ende ist niemals das Ende", sagte er. „Nur die nächste Reise."
    Wieder ein Rätsel, dachte Ferus verdrießlich. Es war typisch Obi-Wan, dass er sich sogar in einem Augenblick wie diesem auf frustrierende Weise vage ausdrückte. Ferus hätte gelacht, doch es fehlte ihm die Kraft. Obi- Wan lächelte, als ob er es wüsste.
    Und dann verschwand Obi-Wan, und eine andere Gestalt erschien neben Ferus.
    Ferus keuchte. Das Blut in seiner Kehle brachte ihn zum Husten. Seine Lippen formten sich zu einem Namen, den er seit Jahren nicht mehr ausgesprochen hatte.
    Weiche Finger fuhren über seine Stirn. „Dachtest du wirklich, dass ich dich hier allein lassen würde?"
    Du hast mich all diese Jahre allein gelassen, wollte Ferus sagen. Ich hatte immer gehofft, dass du auf mich warten würdest. Ich hatte immer gehofft, dass ich dich wiedersehen würde.
    Roan Lands, der seit fast zwei Jahrzehnten tot war, sah ihn voller Warmherzigkeit und Humor an. Roan, der Ferus nach seinem Verlassen des Jedi-Tempels aufgenommen hatte und der ihm das wahre Leben gezeigt hatte. Roan, der für den größten Teil seines Lebens Ferus' Partner und Freund gewesen war. Roan, den er für immer verloren geglaubt hatte.
    Ferus'
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