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Rebel Force 06 - Der Aufstand

Rebel Force 06 - Der Aufstand

Titel: Rebel Force 06 - Der Aufstand
Autoren: Alex Wheeler
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würde er sich im Schneesturm verlaufen und den Rückweg zur Echo Basis nicht mehr finden. Und Luke würde währenddessen hilflos im Schnee liegen und immer schwächer werden, bis er schließlich der Kälte erlag.
    Obi-Wan griff mit der Macht hinaus. Hier im Jenseits gestaltete sich der Umgang mit der Macht anders. Stärker und schwächer zugleich. In gewisser Hinsicht war er selbst die Macht. Sie hielt seinen Geist am Leben und schenkte ihm diesen eigenartigen, halb lebendigen Zustand. Dennoch trennte sie ihn auch von der Welt der Lebenden. Deshalb konnte er Luke nicht retten. Aber er konnte Han helfen.
    Nur wenige Grad nach Osten und etwas weiter südlich, und schon wäre Han auf einem direkten Kurs zu seinem Freund. Es war kaum mehr als ein sanfter Stoß in die richtige Richtung. Han vertraute auf seinen Instinkt — und Obi-Wan tat nichts weiter, als diesem Instinkt etwas nachzuhelfen. Ob Han es schaffen würde, Luke am Leben zu halten und zur Basis zurückzubringen, konnte Obi-Wan nicht voraussehen. Er hatte Vertrauen in beide. Er registrierte bei beiden einen überdurchschnittlich starken Lebenswillen.
    Es war an der Zeit. Han würde Luke bald finden. Aber zuvor musste Obi-Wan Luke noch etwas sagen.
    „Luke", sagte Obi-Wan und materialisierte vor ihm.
    Es kam keine Reaktion. Hatte er zu lange gewartet?
    „Luke", sagte er noch einmal lauter.
    Luke hob den Kopf. „Ben?", fragte er schwach, mit halb geöffneten Augen.
    Obi-Wan wollte so viel sagen, aber ihm blieb keine Zeit. „Du musst dich ins Dagobah-System begeben."
    „Dagobah...System?" Luke klang verwirrt. Das war keine Überraschung. Von Dagobah hatten nur sehr wenige Menschen jemals etwas gehört. Darin bestand einer der Gründe, warum Yoda sich so lange Zeit dort verstecken konnte.
    „Dort soll Yoda dein Lehrmeister sein. Der Jedi-Meister, der einst auch mein Lehrer gewesen ist."
    Luke verstand nicht, aber das würde sich bald ändern. Obi-Wan zweifelte nicht daran, dass der junge Jedi seinen Anweisungen Folge leisten und nach Dagobah gehen würde. Und dort würde er Yoda finden. Seine Ausbildung würde endlich beginnen. Obi-Wan hatte den Jungen mittlerweile drei Jahre lang beobachtet und sich versichert, dass er stark genug war, um den Pfad der Jedi zu beschreiten. Dass er nicht der Dunklen Seite verfallen würde. Dass er kein weiterer Anakin war.
    Obi-Wan wusste, dass er sich die Schuld am Aufstieg des Imperiums nicht geben durfte. Am Aufstieg der Dunkelheit. Und doch plagten ihn immer noch Schuldgefühle.
    Er weigerte sich, etwas derart gigantisch Böses noch einmal auf die Galaxis loszulassen. Also hatte er gewartet und gewartet, nur um sicherzugehen.
    Doch letztendlich hatte er akzeptiert, dass man niemals sicher sein konnte.
    Man konnte nur hoffen und glauben. Er hatte Luke im Lauf dieser letzten Jahre gut kennengelernt, und er wusste, dass Luke kein Anakin war. Er war ein eigenständiger Mann, stark genug, um die Bürde und das Talent eines Jedi tragen zu können. Die Ausbildung würde nicht einfach werden, und unterwegs würden viele Verführungen warten. Luke würde den Ruf der Dunklen Seite hören ... doch Obi-Wan glaubte daran, dass der Junge ihr widerstehen würde. Und wenn Yoda Luke endlich kennengelernt hatte, würde er sicherlich zustimmen.
    Vertraue deinem Instinkt! Vertraue der Macht! Das waren Worte, die er von seinen Meistern gelernt und die er an so viele Padawane weitergegeben hatte - und an so viele gefallene Freunde.
    Doch nun war er endlich bereit, seinem eigenen Rat zu folgen.
    Als Han am Horizont erschien, löste sich Obi-Wan langsam auf. Jetzt war alles nur noch eine Frage der Zeit. Luke würde überleben und nach Dagobah fliegen. Er würde eine Ausbildung bekommen, und schon bald würde er bereit sein. Die Jedi würden zurückkehren.
    Und dann konnte der Kampf um die Galaxis wahrhaft beginnen.
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