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Ratings, Ratings, Ratings (German Edition)

Ratings, Ratings, Ratings (German Edition)

Titel: Ratings, Ratings, Ratings (German Edition)
Autoren: Silke Brocks
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immerhin stand Deutschland nicht auf der Kippe und da auch H artz 4 vererbbar ist, sank meine Zuversicht, Deutschland auf AAA Niveau zu halten, überhaupt nicht.
    Wir saßen im Wohnzimmer meiner Eltern, wie die Hühner auf der Stange, alle mit Blick auf den schönen Garten. Ich schaute Tristan von der Seite an und lächelte. Und der guckte nach links und lächelte meinen Vater an. Und auch dessen Kopf wackelte erst nach links zu seiner Frau und dann nach rechts zurück zu Tristan und dann wieder zu mir.
    Ich stand schweren Herzens als erste auf, musste ich aber, da ich nach all den Jahren noch immer in Deutschland zum Zahnarzt meines Vertrauens ging. Und so auch heute, auch wenn es Wochenende war. Immerhin kannte man sich seit Jahren.
    Eine halbe Stunde später fand ich mich mit Tristan im Wartezimmer auf dem Behandlungsstuhl wieder. Der Zahnstein, der mir abgekratzt wurde, hatte ganz schön fest gesessen und die Zahnfee, die diesen an ihrem eigentlich freien Wochenende beseitigte, hatte wahrscheinlich nur keinen schönen Samstagabend gehabt.
    Während ich mich an der Stuhllehne festklammerte, schabte sich etwas durch mein Gebiss und legte eine gute Strecke zurück. Kurze Zeit später hatte ich es mal wieder geschafft und dann kam auch der echte Zahnarzt rein und sagte mir endlich, dass bei mir alles in Ordnung sei. Ich schüttelte meine Angst sofort erfolgreich ab und fand auch meine Sprache wieder.
    End lich wieder auf der Straße sog ich die ungewohnte frische Luft begierig ein. Andere schlichen durch die Innenstadt, hier war keiner auf der Überholspur, auch nicht auf der Rolltreppe im Kaufhaus.

5 1
    …………… Tristans Flug war ein voller Erfolg gewesen dank gelungener Abschiedsarty am Vortag. Die Flugzeit von fast 9 Stunden verschlief er komplett, während ich ungeduldig auf meinem Sitz hin- und herrutschte und vor Aufregung die Augen gar nicht zubekam. Hätte ich mal auch richtig gefeiert.
    Als wir weitere 3 Stunden nach der Landung unser neues Hausboot auf dem Chobe River erreichten, war ich einfach nur noch platt. Hier war es wirklich schön. Und auch schön ruhig, auch wenn sich hier viele(s) laut im Wasser tummelte und mich zudem auch noch irgend so ein Viech von oben anschrie.
    Wir genossen den ersten Abend auf unserer hauseigenen Veranda und hingen unseren Gedanken nach.
    Hin und wieder tauchte ein Nilpferdkopf aus dem Wasser auf und sagte mir, dass ich alles richtig gemacht hatte. Ich schaute Tristan an und setzte mich dann um , wollte einfach alleine sein.
    Ein kalter Wind fegte über das Wasser, über die Seerosen hinweg und durch mich durch. Ich liebte diesen kalten Wind, der so anders war als die kalte Klimaanalagenluft, die mich so oft so krank gemacht hatte.
    Mit einem Schlag war es dann dunkel. Das Licht war aus. Pünktlich um 18 Uhr. Dämmerung gab es hier nicht.
    Aus dem Fluss kamen ganz schön unheimliche Geräusche, die im Dunklen ganz schön unheimlich klangen. Ich seufzte. Wahrscheinlich hatte Tristan mein Gestöhne als Aufforderung gesehen, sich an mich ranzuschleichen. Aber wieso ich gleich voller Panik über Bord sprang, weiss ich bis heute nicht.
    Dann stand ich auch schon unter der Dusche und wusch mir die ganzen bösen Bakterien ab, die es hier so gab und legte mich kurze Zeit später zu Tristan ins Zimmer. Wir hatten beide ein eigenes und konnten uns von nun an immerbesuchen kommen.
    „Stell dir vor, ich wäre damals nicht in den Zoo gekommen“, sagte ich. „Dann hätte ich dich nie kennengelernt.
    „Stell dir vor, was du dann alles verpasst hättest“, sagte er. Und da war was dran: ich habe hier keine E-Mail, weder privat noch geschäftlich, kein Wlan, kein Internet, kein facebook, nicht mal einen Computer.
    Botswana ist besser als Japan geratet. Echt, das stimmt. Und damit hatten die Ratings mich mal wieder. Aber nur mehr als kurz.
    Am nächsten Morgen stand dann endlich der erste Ausflug mit deutschen Senioren auf dem Programm. Wir saßen mit den alten Herrschaften in den Mokurus, die von den Einheimischen für uns mit einer langen Pol-Stange durch den Fluss vorangetrieben wurden.
    Und das schimpfte sich Arbeit.
    Als die Sonne im Fluss versank, ging es nach Hause. Wir hatten echt ein kleines Paradies gemietet.
    Kein Doppelzimmer mit Mitbewohner inklusive. Trotzdem werde ich London vermissen. Aber jetzt werde ich erst mal nach nach vorne gucken. So wie es sich bei einem Neuanfang gehört.
    Und am nächsten Morgen sc hien mir die Sonne auch schon wieder lachend ins
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