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Rasant und Unwiderstehlich

Rasant und Unwiderstehlich

Titel: Rasant und Unwiderstehlich
Autoren: Cecily von Ziegesar
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kommen sehen … und ihr wisst ja: beide rauchen.« Sie zuckte die Schultern und überließ es den anderen, sich einen Reim darauf zu machen.
    »Wer raucht?«, fragte Ryan Reynolds und knallte sein voll beladenes Tablett mit so viel Schwung auf den Tisch, dass die Cola aus seinem Glas und auf sein Frühstück schwappte. Jenny wich zurück. Cola zum Frühstück? Uh, eklig. Ryan rutschte näher an Sage, stützte den Kopf auf die Hand und wartete, dass sie fortfuhr.
    »Äh, ich.« Sages blasse Wangen wurden rosig. »Und, äh, die Hälfte des Campus.«
    »Erzähl mir was, was ich noch nicht weiß.« Ryan langte nach einer Strähne von Sages langem butterblonden Haar, doch sie kreischte und rückte schnell von ihm ab. »Hat jemand heute Morgen schon Callie gesehen?«, fuhr er fort. Jenny sah Ryan neugierig an und versuchte dahinterzukommen, was an ihm heute Morgen anders war als sonst. Er sah irgendwie … verantwortungsbewusster aus, was ansonsten die letzte Eigenschaft war, die einem in den Sinn kam, um Ryan Reynolds zu beschreiben. Doch dann merkte Jenny rasch, woran das lag: Sie hatte ihn noch nie mit Brille gesehen. Wenn man bedachte, dass sein Vater der Erfinder weicher Kontaktlinsen war, war er wahrscheinlich nie knapp an den Dingern. »Also, wo ist sie? Ich muss die Lateinhausaufgaben von ihr abschreiben.«
    »Im Stall«, erwiderte Benny wie aus der Pistole geschossen und schaufelte sich eine Gabel voll Schinken in den Mund. »Mit Eaaasssyyy.«
    »Was machen die denn im Stall?«, fragte Chloe unschuldig.
    Benny und Celine lachten vielsagend. »Turnen und Toben in Heu und Stroh!« Celine schnaubte hämisch. Sie zog ihre Waverly-Feldhockeyjacke aus und entblößte ein hautenges schwarzes T-Shirt, was Ryan sofort veranlasste, einen heimlichen Seitenblick auf ihre Oberweite zu werfen.
    »Na, hoffentlich zünden sie ihn nicht auch noch an.« Sage lachte. Chloe machte ein verständnisloses Gesicht, sagte jedoch nichts, sondern senkte den Blick auf ihren überbackenen Toast.
    Jenny stand vom Tisch auf und murmelte etwas von einer Magenverstimmung. Ihre luftigen Pfannkuchen waren so gut wie unberührt. Sie griff nach ihrem Handy und eilte zur Tür.
     
    Fünf Minuten später stand sie auf den grauen Steinstufen zum Speisesaal und wartete auf Julian. Sobald sie vom Tisch aufgestanden war, hatte sie ihm eine SMS geschickt und um ein Treffen gebeten. Wenn er in Schwierigkeiten steckte, musste sie ihn auf der Stelle warnen.
    Außerdem war es nett, eine Ausrede zu haben, ihn zu sehen.
    Die Gerüchte um das Feuer schwirrten ihr im Kopf herum. Konnte Heaths Alkohol-Connection Dan tatsächlich etwas damit zu tun haben, abgesehen davon, dass er einen Haufen partyhungriger Teens mit Hochprozentigem versorgte? War es möglich, dass ein verrückter Kleinstädter die Waverly-Meute so sehr hasste, dass er ein Feuer legte? Und wie kam Julians Feuerzeug in die Scheune? Er hatte es doch verloren, oder nicht? Jenny glaubte, sich zu erinnern, dass er so etwas erwähnt hatte … und das Feuer konnte er ja schlecht gelegt haben, denn zu diesem Zeitpunkt war er schließlich mit ihr zusammen gewesen und hatte sie vor der Scheune so süß geküsst, dass sie darüber sogar Easy und Callie und das, was sie kurz zuvor gesehen hatte, total vergessen hatte. Dann kam Jenny ein anderer Gedanke: Könnte es sein, dass Easy und Callie das Feuer gelegt hatten? Sie stellte sich vor, wie die beiden im Heu lagen, wie sie lachten und rauchten und sich so leichtfertig verhielten, wie es ihre Art war. Vielleicht waren die zwei leichtfertig mit ihren Gefühlen umgegangen, doch Brandstifter waren sie bestimmt nicht. Nur Lügner. Jenny schüttelte den Kopf und ihre brünetten Locken bewegten sich wie dicke Ranken im Wind. Egal wie sehr sie den Gedanken zu verscheuchen versuchte, Jenny kam immer wieder zu demselben Schluss: Sie war nichts als ein kleiner Leuchtpunkt auf Easys Radarschirm gewesen, eine kurzfristige Ablenkung zwischen dem Schlussmachen und wieder Anfangen mit Callie.
    »Hi.«
    Sie fuhr herum und sah Julians grinsendes Gesicht. Er zog den Reißverschluss seiner verwaschenen grauen Everlast-Kapuzenjacke bis zum Kinn zu.
    »Hey«, erwiderte Jenny. Ihr wurde warm vor Freude beim Anblick des großen, zerzausten Jungen aus der Neunten. Sie machte einen Schritt auf ihn zu und sah ihm in die warmen braunen Augen. Wie ärgerlich, dass sie ihre flachen dunkelblauen Keds mit den kleinen Schmetterlingen angezogen hatte. Wenn sie in Zukunft öfter mit Julian
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