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Rasant und Unwiderstehlich

Rasant und Unwiderstehlich

Titel: Rasant und Unwiderstehlich
Autoren: Cecily von Ziegesar
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viele im Speisesaal von Waverly versuchten: sechs der staubtrockenen Cracker in weniger als einer Minute hinunterschlingen, ohne einen Schluck Wasser zu trinken. Heath sammelte High fives von etlichen Jungs ein, die sich um ihn geschart hatten, darunter auch einige, die für Waverly-Eulen zu jung aussahen. Jetzt erst fiel Jenny auf, dass mindestens ein Dutzend potenzielle zukünftige Mitschülerinnen und Mitschüler auf verschiedene Tische verteilt waren. Alle hielten sich dicht an die ihnen zugeteilten Eulen, wie Touristen, die Angst hatten, sich mehr als ein paar Schritte von ihren Reiseleitern zu entfernen.
    »He, habt ihr schon das Neueste gehört?« Sage lehnte sich in ihrem Stuhl vor. Ihre wasserblauen Augen funkelten. Sie schob die Ärmel ihres dunkelblauen Tunikapullis von Elie Tahari zurück, als ob das Verbreiten von Klatsch es mit sich brächte, dass man sich die Hände schmutzig machte.
    »Was?«, fragte Jenny, spießte ein Stück Pfannkuchen auf und ließ es durch eine Pfütze Ahornsirup gleiten. Sie trug ihre Lieblingsjeans von Earl und einen schwarzen Rollkragenpulli von Gap, den sie schon seit der achten Klasse besaß. Verglichen mit Sage und Benny, war sie nachlässig gekleidet, was jedoch nur daran lag, dass die Mädchen in Waverly fast jede Gelegenheit zu einer Modenschau nutzten.
    »Man hat in der Scheune ein Feuerzeug gefunden.« Benny grinste fies. Ihre weißen Zähne passten zu ihrer weißen Batistbluse, sodass sie aussah, als wäre sie einer Werbung für Crest Whitestrips Zahnweißer entsprungen. In Anbetracht ihres millionenschweren Treuhandfonds hatte Benny sich allerdings bestimmt eine professionelle Zahnaufhellung angedeihen lassen. »Es sind die Initialen eines Schülers drauf … Die von Julian McCafferty.«
    Jenny legte die Gabel mit dem Pfannkuchenstück auf den Teller zurück. Julian?
    »Ich hab gehört, dass es ein paar Typen von St. Lucius gewesen sein sollen«, raunte Celine, beugte sich vor und schob sich eine Locke ihres schwarzen Haares hinters Ohr. »Aber ich hab auch gehört, dass es dieser verlotterte Dan war, von dem Heath seinen Fusel bezieht.« Sie fuhr sich mit der Zunge über die Schneidezähne und erwischte schließlich das Spinatrestchen, das von ihrem Omelett stammte und sich schon das ganze Frühstück über dort festgesetzt hatte. »Ach ja, und Simone hat gesagt, dass es ein Zündler aus der Stadt war, der’s hier nicht aufs Internat geschafft hat.«
    »Unglaublich«, mischte sich Alison ein. Sie nahm einen Schluck von ihrem Orangensaft. Die Vorstellung, dass es in Rhinecliff einen rachsüchtigen Kleinstädter geben könnte, der es auf Waverly-Schüler abgesehen hatte, schien sie nicht sonderlich zu beeindrucken.
    »Ich hab gehört, dass in der Scheune jemand geraucht hat«, war Chloe mit einer Auskunft behilflich und stieß die Gabel in ihren überbackenen Toast.
    »Wo hast du das gehört?«, presste Jenny hervor. Sie hatte Callie gestern Nacht vorgehalten, dass sie und Easy in der Scheune geraucht hatten, kurz bevor die in Flammen aufgegangen war, aber sie war sich nicht sicher, ob das sonst noch jemand wusste. Callie hatte sofort gekontert, dass Jenny vermutlich selbst die Scheune in Brand gesteckt hatte, aus Eifersucht. Natürlich war das einfach nur eine melodramatische Schutzbehauptung von Callie gewesen, das war Jenny klar, aber es ärgerte sie trotzdem. Wenn die Waverly-Meute herausfand, dass Callie und Easy in der Scheune geraucht hatten – bitte, Jenny würde den Teufel tun und diesem Gerücht widersprechen. Ihr würde es ehrlich nicht leidtun, wenn die beiden gehen müssten. Das würde ihnen ganz recht geschehen, nachdem sie so … so sexbesessene Idioten waren.
    »Ach ja? Und wer soll da geraucht haben?«, wollte Benny wissen und sah Chloe zum ersten Mal interessiert an. »Du bist doch erst seit knapp einer Stunde hier. Woher willst du denn das wissen?«
    »Hab’s einfach gehört.« Chloe zuckte die Schultern, diesmal anscheinend unbeeindruckt von dem aggressiven Blick der Älteren. »Weiß nicht mehr, wo.« Sie sah sich im Saal um. »Gibt’s hier irgendwo Puderzucker?«
    Jenny fragte sich, warum sie sich überhaupt Gedanken um Chloe gemacht hatte. Die kam ja wohl gut zurecht.
    »Ich hab gehört, dass es Easy und Callie gewesen sind«, warf Sage leise ein und schob ihr Tablett mit dem halb aufgegessenen Frühstück in die Tischmitte. Sie raffte ihr flachsblondes Haar zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammen. »Wir alle haben sie aus der Scheune
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