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Rainer und die Puppenmutter

Titel: Rainer und die Puppenmutter
Autoren: Hans Günter Krack
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haben wir Deutsch und Singen.“
    „Au fein!“ rief Bällchen. Singen hatte sie nämlich sehr gerne — und Deutschunterricht auch. Da war sie fast so gut wie Dita.

Rübchen sollte die gute Schülerin Loni spielen.
    Das wurde eine lustige Schulstunde. Bällchen und Rübchen mußten immer wieder über die dummen Antworten lachen, die Dita gab.
    Nein, einen so dummen Hubert hatten sie noch nie in der Puppenschule erlebt!
    Zum ersten Mal bereitete Bällchen das Spiel Spaß. Sie saß auf einem Stuhl und sagte streng, wie es Fräulein Jüngling manchmal tat, wenn keine Ruhe in der Klasse werden wollte: „Nun seid erst einmal stille!“ Und dann rief sie Hubert auf, und der gab wieder schrecklich alberne Antworten. Nein, sie konnten sich vor Lachen kaum noch halten!
    Und beim Singen erst! Da brummte der Hubert immer so falsch dazwischen, daß Bällchen tüchtig mit ihm schimpfen mußte. Aber der Hubert konnte eben nicht singen.
    Dita gefiel es sehr, daß Bällchen so fröhlich mitspielte. Das kam sicher daher, daß sie Lehrerin sein durfte.
    Da nahm sich Dita vor, Bällchen öfter Lehrerin oder gute Schülerin sein zu lassen.
    Als die beiden Freundinnen gingen, gab Dita einen schönen Gruß an Rainer auf.

Alles, was Flügel hat ...
    .Am Mittwoch ging Rainer mit Bällchen und Rübchen zur Zusammenkunft der Jungen Pioniere. Rübchen sah den Jungen jetzt nicht mehr gar so finster an, und manchmal sprach sie auch mit ihm.
    In den vergangenen Tagen hatte Rainer bei dem Bau von Helmuts Fischereischiff geholfen und außerdem tüchtig an seiner Puppenwiege gearbeitet.
    Er war gar nicht auf den Gedanken gekommen, Dummheiten zu machen. Seine Oma war sehr erstaunt, und auch Vati Pilz kam aus der Verwunderung nicht heraus.
    Zu der Zusammenkunft hatte Rainer seine neue Skihose angezogen und den dunkelblauen Pullover mit dem Rollkragen.
    Auf dem Weg zur Schule erzählte ihm Bällchen, daß es Dita nun wieder gut gehe.
    „Sie darf schon aufstehen“, sagte Bällchen fröhlich.
    „Ich bin auch bald mit der Wiege fertig“, entgegnete Rainer. „Aber — sag mal, wenn wir hingehen und ihr die Geschenke bringen, wird sic mich da nicht böse angucken?“
    „Das wird sie vielleicht“, antwortete Bällchen und lächelte schelmisch. Da wußte Rainer gleich, daß sie es nicht ernst meinte. Er war sehr beruhigt und nahm sich vor, immer freundlich zu Dita zu sein.

    Und nun bestellte Bällchen auch noch den schönen Gruß von Dita. Rainer sprang vor Freude im Schneematsch herum, so daß er seine neue Trainingshose bis zu den Knien hinauf bespritzte. Es taute nämlich, und es sah fast so aus, als wollte es bald Frühling werden.
    Bei der Zusammenkunft gefiel es Rainer sehr gut. Lilo Jüngling erzählte schöne Märchen, und dann machten alle Kinder ein Pfänderspiel, das hieß: Alles, was Flügel hat, fliegt hoch in die Luft!
    Fräulein Jüngling rief: „Enten fliegen!“
    Und da hoben alle Kinder ihre Arme in die Höhe, als wollten sie davonflattern.
    Dann sagte sie: „Amseln fliegen! Störche fliegen! Spatzen fliegen!“ und auf einmal kam: „Schweine fliegen!“
    O je, o je! Wer da die Arme hochhob, mußte ein Pfand abgeben. Alle Pfänder wurden in einen großen Kasten gelegt.
    Rübchen gab eine rote Haarschleife, Heinz einen Hosenknopf und Bällchen ihren silbernen Fingerring.
    Schließlich mußte sogar Lilo Jüngling ein Pfand zahlen, denn sie hatte gerufen: „Autos fliegen!“ und dabei selbst die Arme emporgeworfen. Hahaha! Wie da alle Jungen und Mädel lachten! Es schallte nur so im Pionierzimmer.
    Als genug Pfänder eingenommen waren, wurden sie ausgelost. Der Reihe nach durfte jedes Kind bestimmen, was derjenige tun mußte, dem das Pfand gehörte. 

    Damit aber niemand vorher dieses Pfand sehen konnte, versteckte es Lilo immer hinter ihrem Rücken.
    Na, das war vielleicht ein Spaß!
    Ein Mädel mußte ein Lied unter dem Tisch singen.
    Heinz sollte auf einem Beine auf dem Tisch hüpfen. Er konnte das gar nicht gut, weil er so ungeschickt war.
    Rainer ließ man „Steine karren“. Er mußte mit der Stirn so über die Türfüllung rutschen, daß es rumpelte wie eine Schubkarre auf dem Straßenpflaster. Bällchen sollte einen Handstand machen, aber sie fiel immer wieder um.
    Die Zeit verging wie im Fluge. Rainer war ganz enttäuscht, als Lilo rief: „Schluß für heute! Jetzt singen wir noch ein Lied, und dann gehen wir nach Hause!“
    Auf dem Heimweg sagte Rainer zu den Kindern, die mit ihm durch die Fischbachstraße gingen:
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