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Räuber von den Sternen

Räuber von den Sternen

Titel: Räuber von den Sternen
Autoren: Larry Maddock
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während der Fahrt von unnötigen Gesprächen mit dem Piloten Abstand zu nehmen.«
    Webley sprang auf Fortunes Schultern und breitete sich in seiner gewohnten Art darauf aus. Nachdem er sein Protoplasma gleichmäßig verteilt hatte, schob er einen Fühler in seines Partners linkes Ohr.
    »Ronel sagt, er könne Luises Gedanken noch empfangen, aber nicht mehr so klar wie zuvor. Die Hypnodroge hat ungefähr fünf Minuten länger auf dich eingewirkt als auf sie. Deshalb reagierst du immer noch überreizt. Ich werde tun, was ich kann, um dich wieder in Form zu bringen, also hör mit dem Melodrama auf und laß uns nach Hause gehen.«
    Fortune überdachte es. »In Ordnung«, sagte er. Er fütterte den Bordcomputer mit den Raumzeitkoordinaten der Zentrale, las Sekunden später die Resultate ab und tastete die Daten in die Navigationsanlage. Kontrollämpchen blinkten, die Glaskuppel am Bug des Transporters wurde undurchsichtig, und die Zwillingsuhren begannen vorwärts zu laufen, langsam zuerst, dann schneller, bis die rasenden Zeiger auf den Zifferblättern verschwammen. Kurz darauf wurde die Bugkuppel wieder klar und gab den Blick auf Myriaden feiner Lichtstreifen vor samtschwarzem Hintergrund frei. Die Instrumente zeigten normale raumzeitliche Operation an.
    Tausig räusperte sich. »Luise, ein Urlaub mitten in einer Arbeitsperiode ist nicht üblich, aber ich denke, Sie könnten einen vertragen. Außerdem haben Sie ihn verdient. Wo würden Sie gern hingehen, und für wie lange?«
    »Ein Jahr wäre hübsch«, sagte sie unverfroren. Ihr Blick wanderte von Tausig zu Fortune. »Sind Sie sicher, daß Sie auf Ihrem Landsitz Platz für uns haben?«
    Fortune schaute auf seine Schulter. »Web? Hast du etwas dagegen?«
    Das symbiotische Joch auf seinen Schultern formte Sprechorgane und schnaubte: »Menschen!« Er bildete einen feinen Fühler, fuchtelte damit herum und schob ihn endlich in Fortunes Ohr. »Mir ist es egal, was ihr miteinander treibt«, sagte er, »und außerdem habe ich es von Anfang an gewußt. Verlange bloß nicht von mir, daß ich die ganze Zeit dabei sein soll.«
    Fortune grinste. »Im Gegenteil, Web«, murmelte er. »Ich wäre dir sogar ausgesprochen dankbar, wenn du die Zeit nutzen und dich auf deine Weise amüsieren würdest. Du und Ronel, ihr seid doch inzwischen halbe Freunde …«
    Luise kicherte.
    Fortune verstummte.
    Nach einem langen, aufmerksamen und mißbilligenden Blick sagte Pohl Tausig: »Sie wissen zweifellos, daß ich den Glauben, gewisse Fragenkomplexe befänden sich außerhalb des Bereichs wissenschaftlicher Analyse, für absolut blödsinnig halte. Wie dem auch sei, in diesem Augenblick ist es vielleicht nicht opportun, Ihnen einige Fragen zu stellen, die mit Ihrem sonderbaren Benehmen zusammenhängen.«
    »Danke«, sagte Fortune. »Das finde ich sehr rücksichtsvoll von Ihnen.«
    »Ich will nichts damit zu tun haben«, erklärte Luise fest.
    »Wie bitte?«
    »Ich meine dieses augenzwinkernde Abkommen, den Geist wissenschaftlicher Forschung zu unterdrücken. Ich werde mich nicht daran halten, das ist alles.«
    »Luise«, erklärte Fortune geduldig, »Sie müssen das falsch verstanden haben. Pohl Tausig wollte sagen, daß er es vorzieht, diesen – ah, hmm – Verhaltensweisen nicht nachzuspionieren …«
    »Hannibal Fortune!« gluckste sie. »Sie erröten ja!«
    »Dieses Solupsin«, murmelte er. »Nervenschaden …«
    »Und noch etwas«, fügte sie hinzu. »Ich bin noch nie von einem Berufshelden geküßt worden.«
    »Schachmatt in zwei Zügen«, bemerkte Tausig trocken. »Sie lassen nach, Fortune. Diesen letzten hätten Sie kommen sehen müssen. Die einzige Art, in diesem Spiel zu überleben, ist Vorausplanung. Wenn Sie sich eher um das gekümmert hätten, was ich Ihnen immer predige …«
    Tausig blickte auf, zuckte die Achseln und beschloß, daß er sich seine Ratschläge besser sparen sollte, wenn niemand hinhörte.
     
    ENDE

 
    Im nächsten »TERRA-Taschenbuch« erscheint:
     
    RAUMSCHIFF ORION
    SCHNELLER ALS DAS LICHT
    von Hans Kneifel
     
    Immer neue, immer gefährlichere Aufträge erteilt Raummarschall Wamsler der ORION-Crew. Diesmal erhält Oberst McLane den Befehl, ein neues Raumschiff zu übernehmen und im All zu erproben.
    Ein Testflug mit unliebsamen Überraschungen beginnt. Die Garrard-Maschinen des neuen Schiffes fallen aus – und Cliff McLane muß auf einem Dschungelplaneten notlanden. Dort entdeckt er die Fremden, die ein Attentat auf die Menschheit planen.
    Um die drohende
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