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Räuber von den Sternen

Räuber von den Sternen

Titel: Räuber von den Sternen
Autoren: Larry Maddock
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einen Stoß Bandkassetten.
    »Wir sind noch nicht über dem Berg«, warnte Fortune. »Ich glaube, Tausig ahnt nicht, daß er Besuch bekommen hat.«
    Die Plünderer waren im Eingang stehengeblieben und gafften die abgesackten Balkone, die zersplitterten Treppen und die unerwarteten Schutthaufen an. Aber sie waren Männer der Tat, nicht bloß Touristen; die mit Fackeln machten sich daran, die nächste Treppe anzuzünden. Die anderen gingen mit gezogenen Schwertern von Raum zu Raum, warfen Einrichtungsgegenstände durcheinander und suchten nach lohnenden Objekten.
    Drei weitere Barbaren trafen ein, von ihrer Begegnung mit Webley und Ronel offensichtlich beeindruckt, aber unerschütterlich in ihrem Vorsatz, und stürmten die zweite, fast zertrümmerte Treppe hinauf, angezogen von den komischen Gegenständen auf dem Balkon. In diesem Augenblick kam Pohl Tausig mit einem Armvoll geretteter Dinge aus dem Zimmer auf den Balkon heraus.
    Die Barbaren begannen wild durcheinanderzuschreien. Einer warf einen Speer mit einer langen, blattförmigen Bronzespitze, dem Tausig nur mit einer schnellen Körperdrehung ausweichen konnte. Dann drangen sie mit gezückten Schwertern auf ihn ein.
    Die linke der Zwillingsuhren kroch der Wiedereintrittszeit entgegen.
    Es wäre Tausigs Ende gewesen, hätte nicht eine klaffende Lücke im Balkon die drei Angreifer aufgehalten. Während sie das Loch nacheinander übersprangen, stellte Tausig seine Last ab, zog seine Laserpistole und erledigte die nächsten zwei.
    Der dritte brachte sich durch eine Türöffnung in Sicherheit.
    Offensichtlich zufrieden mit dem Ergebnis, steckte der Operationschef seine Waffe ein und machte sich ohne erkennbare Eile wieder an seine Bergungsarbeit.
    Frische Truppen schwärmten in den Hof und die zerbrochene Treppe hinauf.
    Die Zeigerstellungen der Zwillingsuhren stimmten miteinander überein. Der Summer verkündete die Wiedereintrittszeit.
    Fortune hob den Transporter auf gleiche Höhe mit dem Balkon, manövrierte ihn unmittelbar vor die Stelle, wo Pohl Tausig seine Waren abgeladen hatte, und brachte ihn in Phasengleichheit mit dem Jetzt. Dann öffnete er die Einstiegsluke und sprang auf den Balkon.
    Die Angreifer erstarrten, gelähmt von dieser unerwarteten Magie. Da ihnen der festigende Einfluß der verbotenen Bücher verwehrt geblieben war, befürchteten sie prompt das Schlimmste. Hastig zogen sie sich auf den Hof zurück, warfen nervöse Blicke auf das unmögliche Etwas über ihnen und erwarteten zweifellos, daß es im nächsten Augenblick Flammen spucken, Blitze schleudern oder zumindest einen Schauer vielköpfiger Schlangen auf sie herabregnen lassen würde.
    Auf Hannibal Fortune waren sie ganz und gar nicht vorbereitet.
    Nicht, daß sie noch niemals einen nackten Mann gesehen hätten.
    Ein nackter Mann, der die Straße entlang rennt, stellt keine Bedrohung dar. Aber ein nackter Mann, der aus einer unheimlichen, fremdartigen Erscheinung steigt, einer Erscheinung, die zwischen zwei Herzschlägen plötzlich aus dem Nichts auftaucht, ist etwas ganz anderes. Diesmal erschien sein Mangel an erkennbaren Waffen doppelt unheilvoll, weil er phantastische, übermenschliche Macht andeutete.
    Er gestikulierte bedrohlich mit der Laserpistole, erkannte jedoch im selben Moment, daß dieses Tun den Kriegern nichts bedeuten konnte, die eine solche Waffe noch nie in Aktion gesehen hatten. Und der blaßviolette Lichtstrahl war am hellen Tag kaum sichtbar. Sie würden ihn nicht sehen – wie konnte er sie da in ein paar Sekunden lehren, ihn zu fürchten? Wilder, unvernünftiger Haß ergriff ihn. Er starrte auf seine zitternde Hand, lauschte seinen schreienden Nerven …
    Plötzlich voll Angst vor sich selber, schnitt er die Treppe mit dem Laserstrahl oben und am Fuß durch, sah sie fallen und am Boden zerbersten.
    Zu Hannibal Fortunes großer Erleichterung flohen die bärtigen Krieger von panischer Angst ergriffen auf die Straße.
    Jetzt blieb nur noch einer übrig. Fortune bewegte sich zu der Tür, durch die er verschwunden war …
    … und sah ihn herausschwanken, in der einen Hand das Bronzeschwert, die andere an einem schaumig-blutigen Loch in seiner Brust. Bei Fortunes Anblick brüllte er wütend auf und taumelte vorwärts, riß die Klinge hoch. Die plötzliche Anstrengung war zuviel für seine durchbohrte Lunge; blind vor Schmerz torkelte er auf den Balkon hinaus, brach durch das zersplitterte Geländer und stürzte in den Hof hinunter. Krank vor Überdruß beendete Fortune die
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