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Räuber von den Sternen

Räuber von den Sternen

Titel: Räuber von den Sternen
Autoren: Larry Maddock
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Arbeit, die eines anderen Laser begonnen hatte.
    Rauch brannte in seinen Augen; ein Drittel des Gebäudes stand bereits in Flammen.
    Webley! Ronel!
    Tausig und Luise kamen aus dem Arbeitszimmer und schleppten zu zweit eine schwere Truhe. Fortune half ihnen, das Ding an Bord des Transporters zu schaffen.
    Hustend, mit tränenden Augen, luden sie den Rest des geborgenen Materials ein. Dann brachten sie sich selbst in Sicherheit. Das Feuer breitete sich mit rasender Schnelligkeit aus, genährt vom trockenen Holz der Balkendecken und Balkongalerien. Webley und Ronel waren noch immer nicht zu sehen.
    »Wir werden sie suchen.« Fortune schloß die Luke.
    Der Zeittransporter stieg wie eine silberne Blase durch die Rauchwolken. Fortune saß am Navigationstisch, Luise neben ihm, und Pohl Tausig verschnaufte sich weiter achtern von seinem Werk.
    Die halbe Stadt stand jetzt in Flammen, und ihre Verteidiger hatten mit der letzten Hoffnung auch jeden Anspruch aufgegeben, eine Armee zu sein. Plötzlich durchstießen zwei Pseudovögel die Rauchwolken und nahmen die Verfolgung des langsam steigenden Schiffes auf.
    Tausig, der der Luke am nächsten war, ließ sie ein. Ronel eilte sofort zu Luise und floß um ihre Schultern. Webley hingegen verwandelte sich in einer großartigen Schau von Entrüstung aus dem Vogel in einen Kater.
    »Ihr habt schon viele Dummheiten begangen«, zürnte er, »aber dies hier schlägt sie alle! Ich bin jederzeit für einen Spaß zu haben, doch in einer so kaltblütigen Desertion kann ich nichts Humoristisches finden! Wie gesagt, Spaß ist Spaß, und ich bin bestimmt der letzte, der …«
    Fortune lachte. »Ich wollte dir schon sagen, Web, dieses Ding, das du mit Sambara abgezogen hast, war einfach wundervoll. Du wirst dich anstrengen müssen, wenn du das jemals übertreffen willst.«
    »Sambara?« wiederholte der Symbiont, wachsam seine Entrüstung beiseite lassend. »Was für ein Ding mit Sambara?«
    »Wie du ihn aufgehalten hast, als er versuchte, die Residenz zu erreichen. Ich habe zugesehen. Als Straßenpflaster hast du ihn zum Stolpern gebracht; immer wieder ist der arme Kerl gefallen. Und die ganze Zeit versuchte er heldenhaft, seine Würde zu bewahren.«
    »Ach, das«, sagte Webley wegwerfend. »Das war wirklich nichts Besonderes.«
    Ronel ballte sich auf Luises Schulter zu einem Klumpen. »Unverschämtheit!« schrie er. »Du hattest überhaupt nichts damit zu tun, du eingebildeter, arroganter, heimtückischer Gauner!«
    »Richtig!« sagte Webley fröhlich. »Ich wollte mich gerade korrigieren, aber du läßt einen ja nicht ausreden.« Er wandte sich an Hannibal Fortune. »Du hast recht«, erklärte er. »Es war großartig, aber nicht von mir. Doch das ändert nichts an der Tatsache, daß du aufgestiegen bist, ohne einen Gedanken der Warnung für einen von uns übrig zu haben!«
    Ich habe euch beide gerufen, antwortete Fortune in Gedanken.
    »Hätte ich nicht zufällig aufgeblickt…«
    Web?
    »… hättet ihr uns zurückgelassen wie ein Paar zerrissene alte Schuhe!«
    Webley! Kannst du mich hören?
    »Wie ein Paar weggeworfene Schuhe! Ich kenne dich nun lange genug, und ich hätte längst merken sollen, daß ihr alle gleich seid. Gute Freunde, so lange es euch in den Kram paßt und ihr euch Vorteile davon versprecht. Aber kaum läuft euch ein hübsches Mädchen über den Weg, ist alles andere vergessen …«
    »Webley«, sagte Fortune laut, »ich habe dich gerufen, als wir einluden. Hat niemand von euch meinen Ruf gehört?«
    Der Symbiont zielte einen telepathischen Fühler auf seinen Partner. Nach einem Moment sagte er ganz ruhig: »Du bist nicht mehr da.«
    Fortunes Gesicht blieb unbewegt. Kein Muskel verriet sein Erschrecken.
    Trotzdem mußte Luise etwas bemerkt haben, denn sie legte ihre Hand auf seinen Arm.
    »Keine Sorge«, sagte sie. »Es ist nur vorübergehend.«
    Fortune nickte und holte tief Atem. »Es scheint, daß alle da sind«, sagte er munter. »Situationen vier, sieben, neun und zehn, wie von der ortsansässigen Agentin gemeldet, wurden auftragsgemäß überprüft und zur Zufriedenheit bereinigt. Es gab eine Anzahl unvorhergesehener Zwischenfälle, aber nichts allzu Ernstes. Der Gegner tauschte drei Bauern für einen Läufer, doch in Anbetracht der Tatsache, daß dem feindlichen König Schach geboten werden konnte, sollte das Ausscheiden des Läufers aus dem aktiven Dienst keinen großen Verlust darstellen …«
    »Fortune!« sagte Tausig scharf.
    »Die Passagiere werden gebeten,
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