Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rache auf leisen Pfoten

Rache auf leisen Pfoten

Titel: Rache auf leisen Pfoten
Autoren: Rita Mae Brown
Vom Netzwerk:
runterkam. Er macht nie Pause, wie?«
    »Nein.« Harry lächelte. »Das bringt die Gegend so mit sich.«
    Die Hand am Türknauf, bat Tracy: »Rufen Sie Fair an, ja?« In Wirklichkeit meinte er, rufen Sie Rick Shaw an und informieren sie ihn, dass Sie allein sind, aber das wollte er vor Chris nicht aussprechen, weil der Sheriff ihnen eingeschärft hatte, Stillschweigen zu bewahren.
    »Mach ich.« Sie winkte, als die zwei zur Tür hinausgingen.
    Harry nahm den Hörer ab und wählte die Nummer des Sheriffs. »Hi«, sagte sie, doch ehe sie weitersprechen konnte, war Chris wieder in der Küche und richtete eine Pistole auf Harry.
    »Auflegen. Rauskommen.«
    Tucker packte Chris am Knöchel, aber sie bückte sich und schlug das treue Tier auf den Kopf. Tucker sackte auf der Stelle zu Boden.
    »Tucker!«, schrie Mrs Murphy.
    Pewter stürmte geistesgegenwärtig aus der Küchentür und durch die Tür der umzäunten Veranda, die sich leicht öffnen ließ. So gern Mrs Murphy ihrer gefallenen Freundin das Gesicht geleckt hätte, sie wusste, dass sie Pewter folgen musste.
    Die zwei Katzen flitzten zum Stall. Es lagen schon fast fünfzehn Zentimeter Schnee, und die Flocken fielen so dicht, dass man die Hand vor Augen nicht sehen konnte.
    Tracy Raz lag mit dem Gesicht nach unten im Schnee, Blut sickerte aus seinem Hinterkopf.
    Wieder konnten die Katzen nicht anhalten, um zu helfen. Sie rannten in den Stall, kletterten auf den Heuboden. Oben angekommen, stellte sich Mrs Murphy auf die Hinterbeine und schob den Schnapper hoch. Sie stemmten ihre Pfoten an die Seite und stießen die Tür auf.
    »Wenn sie hier lang kommt, springen wir auf sie runter. Durch die Höhe kriegen wir Wucht.«
    »Und wenn sie nicht kommt?« Pewter atmete schwer.
    »Dann folgen wir ihr und tun, was wir können.«
    Simon watschelte herbei und sah Tracy. »Oh.«
    »Simon, hilf uns, einen Heuballen zu der Öffnung zu schieben«, befahl Murphy.
    Die drei kleinen Tiere versuchten es, schafften es aber nicht. Pewter lief unentwegt zwischen dem Heuballen und der Heubodenöffnung hin und her.
    »Sie kommen!«
    Chris ging hinter Harry. Wenigstens hatte sie Harry eine Jacke anziehen lassen. Als Harry Tracy vor dem Stall liegen sah, lief sie hin.
    »Vergiss ihn!«
    »Aber er ist …«
    »Vergiss ihn.«
    »So wie ich das sehe, bist du in Wirklichkeit nicht Chris Sharpton.« Harry sprach weiter, während sie sich hinkniete und Tracys Puls fühlte, der Gott sei Dank kräftig war.
    »Nein. Komm jetzt.«
    »Wo ist Dennis?«
    »Das wirst du noch früh genug sehen.«
    Murphy wackelte mit dem Hinterteil, dann stieß sie sich von der Heubodenöffnung ab. Sie segelte durch die Schneeflocken, dicht gefolgt von Pewter.

    »Hoppla!« Chris stolperte rückwärts, als Mrs Murphy ihr auf die Brust sprang. Sekunden später landete Pewter mitten in ihrem Gesicht. Chris rutschte im Schnee aus und fiel auf den Rücken.
    Harry stürzte sich auf sie.
    Aus der Pistole löste sich ein Schuss.
    Die Katzen klammerten sich fest und bissen, konnten aber durch die Winterkleidung nicht viel ausrichten, zumal die Menschen sich im Schnee wälzten. Harry war kräftig, jedoch nicht so kräftig wie Chris. Harry biss Chris in die Hand, in der sie die Pistole hielt, doch Chris ließ die Waffe nicht fallen. Die Katzen sprangen von den beiden herunter, als sie sich auf der Erde wälzten. Sie standen auf, rutschten aus und fielen wieder hin, aber Harry ließ Chris’ Hand mit der Pistole nicht los, egal, wie heftig Chris nach ihr schlug oder trat.
    »Wir müssen uns die Pistole schnappen!«, brüllte Pewter.
    Harry ließ nicht locker, als Chris sie so herumwarf, dass ihre Füße den Boden nicht mehr berührten. Harry zog Chris wieder hinunter, aber sie rappelten sich hoch. Die Katzen umkreisten die Menschen, während Simon entsetzt zusah und nicht wusste, was er tun sollte.
    Schließlich stieß Chris Harry weit genug weg, um ihr einen linken Kinnhaken zu verpassen. Der Schlag verblüffte Harry dermaßen, dass sie ihren Griff lockerte. Chris schlug noch einmal zu. Als Harry in den Schnee rutschte und Blut aus ihrem Mund lief, ließ sie die Hand mit der Waffe los. Die Katzen kletterten an Chris’ Beinen hoch, aber sie beachtete sie kaum.
    Sie zielte mit ihrer Pistole auf Harry, die weder um ihr Leben bettelte noch zurückschreckte. Chris schoss und verfehlte sie, weil Plattgesicht plötzlich tief über ihr flog und ihr einen Moment Angst einjagte.
    Murphy kletterte an Chris’ Bein hoch, dann ihren Rücken
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher