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Quofum

Quofum

Titel: Quofum
Autoren: Alan Dean Foster
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seinen Kollegen fort und zu den schwebenden Sphären hinüber. »Wenn wir doch nur eine Art Kontakt herstellen könnten, um ihnen zu erklären, dass wir nicht nur von Luft leben können und dass sie uns gehen lassen müssen. Wir könnten sogar eine von ihnen mitnehmen, als eine Art Zusicherung, dass wir auch wieder zurückkehren.«
    Wenn der Thranx gehofft hatte, durch das Aussprechen seiner Gedanken eine Reaktion von den leuchtenden Kugeln heraufzubeschwören, so hatte er sich geirrt. Ihre völlige Gleichgültigkeit auf diese schon fast verzweifelte Bitte bestätigte wieder einmal, dass es sich bei ihnen nicht um empfindungsfähige Wesen handelte.
    Nach einer Weile halfen N'kosi und Valnadireb Haviti auf die Beine und schlugen vor, die letzte Studie, die sie begonnen hatten, zu beenden. Mit einer eindeutigen Armbewegung gab Haviti ihnen zu verstehen, dass sie kein Interesse mehr daran hatte. In ihrem Kopf waren sie und ihre Gefährten, ihre Freunde und Kollegen bereits tot.
    Mehrere Tage später waren sie es dann beinahe wirklich - wobei die Betonung auf dem Wort »beinahe« lag.
    Einer nach dem anderen legten sie sich hin und streckten sich auf dem glatten, porzellanweißen Boden aus, vorgeblich, um sich auszuruhen. Haviti und N'kosi lagen auf der Seite, Valnadireb auf dem Bauch. Sie sagten nichts, denn es waren auch keine Worte notwendig. Als Xenologen, deren allgemeines Spezialgebiet die Biologie war, wenngleich es sich dabei um Alien-Biologie handelte, erkannten sie alle gut genug den Zeitpunkt, an dem ihre eigenen Körper versagten. Ihre Augen schlossen sich. Ihre Atmung wurde langsamer.
    Lange Zeit geschah gar nichts. Das einzige Geräusch, das man in dem Teil des ganzen unvorstellbar großen unterirdischen Komplexes vernehmen konnte, war die äußerst schwache Atmung der drei außenweltlerischen Besucher.
    Dann begannen die glühenden, sanft pulsierenden Sphären, sich zu bewegen.
     
    Als Haviti erwachte, hätte sie am liebsten laut geschrien. Doch dann erkannte sie, dass die Hunderte von haardünnen Röhrchen und Lichtdrahtfasern, die in verschiedenen Teilen ihres nackten Körpers verschwanden oder daraus hervortraten, ihr keinen Schmerz verursachten, sodass sie die Panik, die sie zu übermannen drohte, wieder unter Kontrolle bekam. Und da war auch noch ein zweiter Faktor, der den anfangs erschreckenden Anblick zu mildern vermochte.
    Sie fühlte sich großartig.
    Tatsächlich fühlte sie sich deutlich besser, als sie es in den letzten Wochen getan hatte. Nicht nur der nagende Hunger war fort, der sie schließlich bezwungen und in die Bewusstlosigkeit getrieben hatte, auch die Verzweiflung und die Angst, dass sie das Tageslicht nie wiedersehen würde, waren fort. Als sie sich aufsetzte, wurde ihr klar, dass diese Sorge immer noch berechtigt sein könnte, doch irgendwie ängstigte sie das nicht mehr so sehr wie zuvor.
    Ein lautes Zischen in der Nähe signalisierte ihr, dass Valnadireb ebenfalls erwacht war. Das Geräusch ebbte jedoch ab, als er seine Deckflügel stillhielt und sich umsah. Als sie ihren Kollegen ansah, erkannte Haviti, wie präzise sein Körper von der Vielzahl an Linien und Strahlen aus kohärentem Licht durchbohrt und durchdrungen wurde. Er blutete nicht, und es traten auch keine Körperflüssigkeiten aus. Als sie an sich herunterblickte, konnte sie ebenfalls keine Zeichen oder Narben erkennen, und keine Hinweise auf eine Alien-Operation. Probeweise griff sie nach unten und zog vorsichtig an einem der hauchdünnen Kabel, die aus ihrem Bauch ragten. Sie spürte nur ein ganz leises Ziehen, als hätte sie mit einem Fingerknöchel dagegengedrückt. Mutig zog sie ein wenig fester an dem Strang. Doch er lockerte sich nicht, und auch der leichte Druck, den sie spürte, verstärkte sich nicht.
    Sie versuchte, einen der Lichtdrähte zu ergreifen. Als ihre Hand durch den blassgelben Strahl glitt, spürte sie ein flüchtiges Kribbeln in ihren Fingern. Gleichzeitig stieg eine leichte Übelkeit in ihr auf. Rasch zog sie die Hand zurück, woraufhin das Kribbeln und die Übelkeit augenblicklich verschwanden.
    Fasern verschwanden in ihrem Bauch und in ihrer Brust, in ihrem Rücken und ebenso in Beinen, Armen und Füßen. Mehrere sprossen an entgegengesetzten Seiten aus ihrem Hals heraus. Ihr Kopf war unangetastet geblieben, wofür sie auch sehr dankbar war, was jedoch schon an Unvernunft grenzte. Wenn der Rest ihres Körpers extensiv und offensichtlich irreversibel verkabelt worden war, was machten dann
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