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Quofum

Quofum

Titel: Quofum
Autoren: Alan Dean Foster
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stärker denn je. Haviti sah immer wieder an ihrer Seite herab, als könne sie die Tatsache einfach nicht glauben, dass ihr Körper und ihre Kleidung keine Anzeichen der sengenden Verletzung aufwiesen, die sie beim Kontakt mit der schimmernden magentafarbenen Kugel davonzutragen gemeint hatte.
    »Warum halten die uns fest?« Sie stellte fest, dass sie flüsterte, ohne den Grund dafür zu kennen. »Du hast gesagt, die beiden, die dir den Weg versperrt haben, hätten dich rausgeworfen.«
    »Ich weiß es nicht«, murmelte er ängstlich. »Ich habe keine Ahnung, aber im Moment bin ich wirklich froh, dass sie das nicht tun.« Er deutete auf die fünf Kugeln, die weiterhin als glänzende Linie vor ihnen schwebten. »Wenn sie uns bedrängen würden, würden wir zwischen ihnen und der Kugel, die du berührt hast, zerquetscht.«
    Valnadireb flüsterte nicht. »Bist du sicher, trr!lk, dass sie nicht intelligent sind?«
    »Ich bin mir in Bezug auf gar nichts mehr sicher.« N'kosi schüttelte den Kopf. »Bisher habe ich keine eindeutigen Hinweise erkennen können, und ich glaube auch nicht, dass ich jetzt welche sehe. Sie handeln eher wie Geräte als wie empfindungsfähige Wesen.« Er sah nach rechts, weil Haviti ein kurzes, nervöses Lachen entwich.
    »Toilettenreiniger. Genau das sind sie. Und wenn das der Fall ist, dann werden wir gleichzeitig redefiniert.«
    »Beruhige dich.« Ohne nachzudenken, legte er einen Arm um ihre Schulter. Diese Geste wirkte leicht herablassend, aber sie versuchte nicht, ihn abzuschütteln. »Sie wirken nicht aggressiv.«
    »Vielleicht überlegen sie, was sie als Nächstes tun sollen.« Valnadireb, der links von ihm stand, sprintete auf einmal los und rannte um die äußerste orangefarbene Sphäre herum. Diese bewegte sich nicht, um ihm den Weg zu versperren.
    N'kosi runzelte die Stirn. »Das ist merkwürdig.« Den Arm immer noch um Haviti gelegt, machte er einen Schritt nach vorn. Während sie die Wächtersphären genau im Auge behielten, und insbesondere die orangefarbene ganz außen, machten die beiden Menschen die Aktion ihres Thranx-Kollegen nach. Wie zuvor bei Valnadireb, aber anders als bei N'kosis früherem Besuch, bewegten sich die Kugeln nicht, um sie aufzuhalten.
    Die drei standen nun unangetastet und unverletzt hinter den sechs Sphären. Der Weg in die Tiefen des unglaublichen unterirdischen Komplexes war frei und unblockiert. Doch darüber konnten sie sich nicht wirklich freuen, weil ihnen der einzige Weg an die Oberfläche versperrt blieb.
    »Was jetzt?«, fragte sich N'kosi laut.
    Haviti schlüpfte unter seinem Arm hervor und betrachtete die Reihe der Sphären für lange Zeit. Dann drehte sie sich um und ließ den Blick über die fantastische Technologie schweifen, die ihr komplettes Blickfeld erfüllte.
    »Bei meinem Volk gibt es ein altes Sprichwort: Wenn eine Strömung zu stark ist, um gegen sie anzukommen, dann lass dich mit ihr treiben. Wenn du Glück hast, dreht sie sich und bringt dich dahin zurück, wo du hinwillst.« Mit diesen Worten begann sie, in den Komplex hineinzugehen. N'kosi und Valnadireb blieben dicht hinter ihr.
    Es verging nur ein kurzer Moment, dann verkündete Valnadireb auch schon: »Sie folgen uns.« Ein Blick zurück ließ sie erkennen, dass das halbe Dutzend mehrfarbiger Sphären den Eindringlingen in der Tat auf den Fersen war. Da sie sich an den Schmerz nur zu gut erinnerte, den sie beim Kontakt mit der dunkelroten Kugel verspürt hatte, stieg Angst in Haviti auf, aber sie gab sich große Mühe, sie einzudämmen. Gegen die Sphären konnten sie nichts unternehmen. Sie konnten nur all ihren Willen aufbringen und ihr Bestes geben, um sie zu ignorieren.
    »Sie belästigen uns nicht«, stellte sie ängstlich fest. »Vielleicht beobachten sie uns nur und lassen uns in Ruhe, wenn wir sie auch nicht belästigen und nichts zerstören.«
    Mit gerunzelter Stirn versuchte N'kosi, einen Sinn in die ganze Sache zu bringen. »Warum haben sie mich dann beim letzten Mal rausgeworfen?«
    Valnadireb machte einen Witz, den sich seine Ahnen aus der Zeit vor der Vereinigung nicht im Traum hatten vorstellen können, weil ihnen die menschlichen Wesen derart fremdartig vorkamen. »Vielleicht sind es alles männliche Sphären, die eher daran interessiert sind, Tiare hierzubehalten und nicht dich.«
    Daraufhin mussten beide Menschen grinsen, was in diesem Augenblick ebenso aufheiternd wie willkommen war. »Tja, das wird ihnen aber nichts nutzen«, erwiderte Haviti, die sich jetzt
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