Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Quofum

Quofum

Titel: Quofum
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
mit verständlicher Vorsicht vorgegangen. Da sie jetzt jedoch ein Ziel vor Augen hatten, kamen die drei Wissenschaftler deutlich schneller voran. Der erste Lichtschein am Ende der Passage traf bereits knappe zwei Stunden, nachdem sie den Gang betreten hatten, auf ihre Netzhäute.
    Nun wurden sie langsamer. Vorsichtig näherten sie sich dem Ausgang, wobei sie versuchten, so wenig Lärm wie möglich zu machen. N'kosi wirkte zufrieden, als sich auf Havitis Gesicht Erstaunen und Ungläubigkeit breitmachten. Valnadirebs Fühler zeigten nach vorn, als sich der Thranx bemühte, ihre unmittelbare Umgebung möglichst genau in sich aufzunehmen.
    Alles war genau so, wie N'kosi es verlassen hatte: die gewaltige unterirdische Kammer, die sich in unergründliche Ferne erstreckte, die blitzenden und blinkenden Kanäle aus intensiv strahlendem Licht, die sanft pulsierenden Röhren, Leitungen und Zylinder, die die Decke mit dem Boden verbanden und miteinander wie ein gigantisches synthetisches Spinnennetz verwoben waren.
    Haviti schluckte schwer. »›E mea maitai roa‹«, flüsterte sie in der uralten Sprache ihres Volkes. »Das ist fantastisch. Die Videobilder geben zwar das Erscheinungsbild wider, aber nur anhand von Aufzeichnungen kann man diese Größenordnung unmöglich erfassen.«
    Neben ihr stand Valnadireb auf seinen vier Echtbeinen und deutete mit einer Fußhand auf etwas. »Das ist in der Tat gewaltiger, als ich es mir vorgestellt habe, unermesslich ausgedehnt und erstaunlich gut gewartet.« Sein linker Fühler schnippte über dem Kopf nach hinten, während der rechte weiter nach vorn zeigte. »Aber die größte Frage bleibt bestehen: Wozu dient das alles? Was tut es?«
    N'kosi machte einen Schritt nach vorn. »Dann lasst uns versuchen, das herauszufinden.«
    Haviti hielt mit ihm Schritt und sah sich gleichzeitig unsicher um. »Was wollen wir wegen dieser Wächterkugeln unternehmen?«
    »Alles, was wir tun können, ist, leise zu sein und möglichst unauffällig zu arbeiten.« Er wählte eine dicke Leitung zwischen zwei glühenden Scheiben aus foliendünnem Metall aus, die aus mehreren Schichten von Lichtimpulsen bestand, die in entgegengesetzte Richtungen davonschnellten. »Warum fangen wir nicht damit an, dass wir diesen kleinen Energiefluss hier analysieren? Wenn wir seine Stärke, Geschwindigkeit und Zusammensetzung herausfinden, wäre das doch schon mal ein Anfang.«
    Während Valnadireb und Haviti die Ausrüstung auspackten, hielt N'kosi Wache. Da er den schwebenden Sphären bereits begegnet war, glaubte er, ihr Nahen eher spüren zu können als seine gerade erst hier eingetroffenen Gefährten. Beim ersten Anblick der Wächterkugeln wollten sie ihre Ausrüstung wieder einpacken und zurück in den Tunnel rennen.
    Je mehr Zeit verging und je länger sie allein blieben, desto genauer und detaillierter wurden die Anzeigen, die seine Kollegen bekamen. Das einzige Problem war nur, dass sie keinen Sinn ergaben.
    Schließlich erhoben sich Haviti und Valnadireb von der Stelle, an der sie sich neben der Leitung hingehockt hatten, und verglichen ihre Ergebnisse und Aufzeichnungen. Havitis Gesichtsausdruck und Tonfall spiegelten ihre Verwirrung wider.
    »Das ergibt keinen Sinn.« Sie hielt ihr Analysegerät neben das von Valnadireb. »Erst einmal sind die Anzeigen viel zu hoch.« Sie deutete in die Richtung der Energieleitung, deren fortwährende Existenz und andauernde Funktionalität ihren Kommentar offenkundig Lügen straften. »Es ist nicht möglich, so viel Energie auf einem derart kleinen Raum zu speichern.«
    »Es kann viele Kompressionsmethoden geben, die wir nicht kennen, und wir sind daher auch nicht in der Lage, sie mit unseren Instrumenten zu messen. Und genau das scheint hier der Fall zu sein«, entgegnete Valnadireb.
    Sie sah ihn zweifelnd an. »Man komprimiert keine Energie in einem kohärenten Strahl über die Menge, die der Strahl enthalten kann, hinaus.« Erneut zeigte sie auf die Leitung. »Das ist ein völlig normaler, sichtbarer Fluss, kein Sickern aus dem Herzen eines Neutronensterns.«
    Valnadireb war da anderer Meinung. »Dennoch ist es theoretisch möglich, dass ...«
    Da keiner von ihnen Physiker war, war die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass sich diese Meinungsverschiedenheit auf einfache Weise zu ihrer beiderseitigen Zufriedenheit lösen lassen würde. Doch N'kosi wusste, dass das auch nicht wichtig war. Zumindest jetzt nicht. Die Kugeln hatten sich nämlich in diesem Moment in der Ferne
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher