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Quintessenz

Quintessenz

Titel: Quintessenz
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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aufzugeben, weil ihn sein Stolz daran hindert. Dafür begibt er sich mit seinen Stoßbesuchen auf der Enterprise selbst in die Rolle des Entdeckers.
    Er ist dem Androiden Data in gewisser Weise gar nicht so unähnlich. Q kehrt die alte Denke endgültig um, dass ein Gott zwangsläufig etwas Höheres, Besseres, Erstrebenswertes, ja ein und für allemal Feststehendes sein muss. Stattdessen ist er ein wichtiges Versatzstück des generellen Erforscherskredos von TNG. Dieses Kredo beweist, dass selbst ein Gott noch dazulernen kann. Der Weg ist das Ziel. Und so bricht Q mutig dorthin auf, wo noch nie ein Omnipotenter je gewesen ist. Zur letzten Grenze, die da lautet: die Entdeckung der Menschlichkeit.

»ICH WOLLTE EINE ERKLÄRUNG FÜR ALLES, WAS Q GETAN HAT.«
    Julian Wangler im Gespräch mit Keith R. A. DeCandido

    »Quintessenz« wirft das Bild, das wir bislang von Q hatten, um. Warum das erforderlich war und welche Chancen es bietet, weiß niemand besser als der Autor persönlich. Keith DeCandido ist seit Jahren ein Schwergewicht in der Welt der Star Trek-Romane. Der New Yorker Schriftsteller hat die Gelegenheit nicht gescheut, für die deutsche Fangemeinde ein Exklusivinterview zu geben.
    Mister DeCandido, wann haben Sie mit dem Schreiben angefangen?
    Das erste Schriftstück, mit dem ich Geld verdiente, war 1990 ein Artikel über Comics, der im »Library Journal« veröffentlicht wurde. Heute reißt das Thema dieses Artikels niemanden mehr vom Hocker, aber damals war das Konzept von Comics in Büchereien brandneu. Mein erstes verkauftes fiktionales Werk war 1994 eine Kurzgeschichte über »The Ultimate Spider-Man« .
    Wer ist Keith DeCandido? Was können Sie uns über sich selbst, Ihre Interessen und Hobbys erzählen? Was hält Ihre Familie von Ihrer Arbeit – und von Star Trek?
    Nun, genau genommen war es sogar meine Familie, die mich ursprünglich an Star Trek heranführte. Sie guckten es bei der ersten Ausstrahlung, und auf diesem Weg wurde ich als Kind in den frühen siebziger Jahren auf die Wiederholungen aufmerksam. So gesehen verdanke ich meiner Familie mein generelles Interesse an Science-Fiction. Neben meiner Liebe zu diesem Genre bin ich ein großer Fan von Mystery-Romanen, Baseball und Kampfsportarten (kürzlich habe ich den schwarzen Gürtel in Karate erworben).
    Sind Sie ein Fan von John de Lancie? Finden Sie, er hat die Rolle des Q gut ausgefüllt?
    Oh, ich bin ein großer Fan von ihm. De Lancie bediente sich des omnipotenten Charaktertyps, wie wir ihn schon in der klassischen Serie zu Gesicht bekamen (Metronen, Organier etc.) und entwickelte ihn gekonnt weiter, indem er Q auf eine besondere Weise liebenswürdig und abscheulich zugleich machte. Er beherrschte die perfekte Mischung aus Charme, Smartheit und Humor. So war es ihm möglich, dem Charakter gegensätzliche Verhaltensweisen angedeihen zu lassen, ohne dass es nach Stilbruch roch. De Lancie verstand es, kontrolliert von Slapstick in Knalltütenhumor umzukippen und von dort wiederum in todernste Auftritte. So fand ich Q in »Zeitsprung mit Q« mitunter richtig erschreckend, ohne dass er jedoch etwas von seinem Esprit und Charme einbüßte.
    Was bedeutet der Q-Charakter für Star Trek im Allgemeinen?
    Teufelchen und Schwindler sind seit Jahrhunderten ideale Antagonisten in Mythen und anderen Geschichten – angefangen mit Loki und Anansi, über Mr. Myxtpltk bis hin zu Q. Im Rahmen von Star Trek ist Q natürlich in erster Linie eine Kontrastfigur zu Picard, der bestimmte Werte verkörpert.
    Welche Auswirkungen hat die Q-Figur in sieben Jahren TNG auf Jean-Luc Picard gehabt?
    Möglicherweise nicht so erhebliche, wie Q sich das gerne gewünscht hätte. Nichtsdestoweniger erweiterte er Picards Blick auf das Universum, oftmals auf eine unangenehme Art. Man muss immerhin bedenken, dass jede unliebsame Begegnung, die die Menschheit mit den Borg hatte, auf Qs Konto geht, und viele dieser Begegnungen verliefen bekanntermaßen ausgesprochen brutal, auch für Picard selbst.
    Q trat insgesamt in drei verschiedenen Serien auf. In welcher Weise, glauben Sie, unterschieden sich diese Auftritte voneinander?
    Ich denke, dass Qs Auftritte jenseits von TNG schwächer waren, weil de Lancie in diesen Serien einfach nicht die entsprechende Gegenfigur – ich meine Patrick Stewart – hatte. Es hat sich herausgestellt, dass die beiden Charaktere einfach am besten zusammenpassen. Die zu diesem Thema veröffentlichten Star Trek-Romane haben jene Lektion beherzigt: Sowohl
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