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Quintessenz

Quintessenz

Titel: Quintessenz
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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der Organier gleichkam –, aber er sah in Jean-Luc Picard eine gewisse Qualität. In den anderen gab es ebenfalls einen Schimmer davon, aber in Picard brannte es hell wie ein Leuchtfeuer.
    Picard könnte durchaus der Eine sein, dachte er.
    Also ging er heim, nachdem er mit ihnen auf Deneb V gespielt und seinen Fall vor dem Rest des Q-Kontinuums dargelegt hatte.
    Doch leider waren seine besten Fürsprecher fort. Zuallererst war da der Philosoph, der seit ein paar Momenten in einem Kometen gefangen war. Sein Rat wäre nützlich gewesen. Und dann waren da Q und Q, die der Menschheit bereits begegnet und so von ihnen angetan waren, dass sie ihre Form angenommen hatten und mit ihnen auf ihrer trostlosen Heimatwelt lebten, was sogar so weit ging, dass sie sich in dieser Form fortgepflanzt hatten (ein Konzept, das ihn bis in den tiefsten Kern seines Selbst erzittern ließ). Sie hatten die Regeln gebrochen und ihre Kräfte benutzt, während sie Menschen blieben. Jene, die versuchten, in beiden Welten zu leben, scheiterten auch unausweichlich in beiden.
    Traurigerweise hatten seine Gefährten diese Lektion nicht gelernt. Nachdem er all den anderen Q von den Menschen und ihrem Potential erzählt hatte, sah Q zu ihm herab und sagte: »Wenn Sie wirklich glauben, dass sie die Einen sind, dann ist die Entscheidung naheliegend: Geben Sie einem dieser Menschen unsere Kräfte und erklären Sie sie ihnen.«
    Er seufzte. »Das wird nicht funktionieren. Der Eine darf keine höhere Lebensform sein. Sie wissen doch, dass Sie es nicht akzeptieren werden.«
    Q hob eine Augenbraue. »Wir wissen nicht, ob diese Menschen die Einen sind. Machen Sie diesen Picard zu einem Q und wir werden es wissen.«
    Er schüttelte seinen Kopf. »Nein, das ist zu riskant. Ich werde seinen Stellvertreter nehmen, Riker.« Er lächelte. »Der ist viel unterhaltsamer.«
    Ein anderer Q verdrehte die Augen und sagte: »Es geht hier nicht um Ihre Unterhaltung, Q.«
    »Q hat doch gerade gesagt, dass wir es gar nicht wissen, also kann ich doch auch ruhig ein wenig Spaß dabei haben.«
    Der erste Q seufzte erschöpft. »Also gut, tun Sie, was Sie wollen. Aber tun Sie auch das, was wir sagen, Q. Das hier ist zu wichtig, um es zu verpfuschen.«
    Er verkniff sich eine Erwiderung – Tatsache war, keiner glaubte ihm. Keiner glaubte ihm jemals oder nahm ihn ernst. Nicht, dass er ihnen einen Grund dazu gab – es gab eine große Anzahl jugendlicher Indiskretionen, die sie ihm jederzeit ins Gesicht schleudern konnten, wenn sie das wollten, besonders diese ziemlich peinliche Angelegenheit mit dem Tkon-Imperium – aber selbst er wusste, wie wichtig es war, die Einen zu finden.
    Also zog er los, zurück zur U.S.S. Enterprise , NCC-1701-D, um William Riker die Macht der Q zu geben – und zu sehen, was passierte.

KAPITEL 1

    U.S.S. Enterprise NCC-1701-E
    Auf dem Weg nach Gorsach IX
    Zwei Tage bis zum Ende des Universums
    Beverly Crusher strich sich etwas Icobeerenmarmelade auf ihr Croissant und beobachtete ihren Frühstückspartner. »Woran denkst du, Jean-Luc?«
    Jean-Luc Picard lächelte sie liebevoll an. Das allein war schon ein seltenes Geschenk. Beverly kannte Jean-Luc seit mehr Jahren, als sie zugeben würde, und dieses besondere Lächeln hatte sie nicht oft gesehen. Und die Anzahl von Malen, die sie es gesehen hatte, wenn jemand anderes im Raum war als sie beide, ging gegen Null.
    Er nahm einen Schluck aus seiner Keramiktasse mit Earl Grey, bevor er die Frage beantwortete. »Ich habe nur über unseren derzeitigen Auftrag nachgedacht. Es ist irgendwie eine Erleichterung, zur Abwechslung mal etwas mit unserem Leitspruch zu tun zu haben.«
    »Wann werden wir das Gorsach-System denn erreichen?«, fragte Beverly, nachdem sie einen Bissen ihres Croissants hinuntergeschluckt hatte und nun die Krümel von ihrem Schoß fegte.
    »Wir sollten etwa morgen Mittag ankommen. Es gibt heute Nachmittag um 1730 ein Treffen des Seniorstabs.«
    Beverly nickte. »Ich werde einen Großteil des Tages damit verbringen, die Neuen zu untersuchen.«
    Jean-Luc stellte seine Teetasse auf dem Beistelltisch neben dem Bett ab und beugte sich dann vor, um Beverlys Wange mit seiner rechten Hand zu streicheln. »Ich muss schon sagen, Beverly, ich bevorzuge diese Methode des Frühstückens wirklich.«
    Beverly langte über das Tablett, das zwischen ihnen auf dem Bett stand, nahm sich ein zweites Croissant und steckte es ihm in den Mund. »Das sagst du nur, weil du das Bett nicht saubermachen musst.«
    Mit
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