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Push up

Push up

Titel: Push up
Autoren: Doris Lösel
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abwartend an.
    „Was … ist?“,
stammelte sie.
    „Ich … also, ich hab' mich
noch gar nicht richtig vorgestellt“, stotterte Tom.
Warum
nur war er in Leas Gegenwart so unsicher?
„Mein Name ist
...“
„Ich weiß, wer du bist.“
Die leise
hervorgebrachten Worte gaben Tom das Gefühl, in Eiswasser
getaucht worden zu sein. Unwillkürlich bekam er weiche Knie und
ließ sich zurück auf seinen Stuhl sinken.
    Das durfte doch wohl alles nicht wahr
sein. Er hatte geglaubt, endlich ein Mädchen gefunden zu haben,
dass ihn um seiner Selbst willen mochte … wenn sie ihn denn
überhaupt mochte.
    Doch, das tat sie. Dessen war er sich
so sicher, wie er sich angesichts seiner momentanen Verwirrung nur
sein konnte.
    Wenigstens hatte er es sich bis zu
ihrem verhängnisvollen Geständnis eingebildet.
    Doch jetzt ...
    „Und?“
    Seine Stimme klang so dumpf, wie er
sich fühlte.
    „Was und?“
    Leas Gesicht war ein einziges
Fragezeichen. Oh, sie war wirklich eine gute Schauspielerin.
    „Bist du deshalb mit mir
ausgegangen?“
    Als die Worte heraus waren, wagte Tom
einen intensiveren Blick auf sein wunderschönes Gegenüber …
und hätte sich am liebsten selbst ordentlich in den Arsch
getreten.
    Nein!
Lea war keine Schauspielerin.
Ihr Gesicht zeigt ihm in aller Deutlichkeit, dass er sie mit seiner
Anschuldigung verletzt hatte.
    Verdammt!
    Schuldbewusst schloss er seine Augen
und senkte den Kopf.
Verzweifelt bemühte er sich, eine
akzeptable Entschuldigung zu formulieren, als ihn das Geräusch
eines über den Boden schabenden Stuhles aufblicken ließ.
    Mit feuchten Augen stand Lea vor ihm.
    So anmutig es ihre zitternden Finger
zuließen, faltete sie die Serviette zusammen und legte sie
sachte auf den Tisch neben ihrem noch unberührten Teller ab.
    „Lea ...“, stammelte Tom,
„es tut … bitte, entschuldige! Ich hab das nicht so
gemeint!“
    Er stand ebenfalls auf. Schließlich
gehörte es sich nicht, zu sitzen, wenn eine Frau stand.
    „Doch … hast du“,
sagte Lea leise und griff nach ihrer Tasche.
    „Bitte, Lea“, startete er
einen erneuten Versuch, „lass mich meine dummen Worte erklären
...“
„Vielen Dank für die Einladung, Tom!“
    Ohne ihm Gelegenheit zu einer Erklärung
zu geben, drehte sie sich um und verließ hoch erhobenen Hauptes
das Restaurant.
    Plötzlich aller Kraft beraubt,
sank Tom zurück auf seinen Stuhl.
    Verdammt! Verdammt! Verdammt!
Er
hatte es verbockt. Schon wieder!
    Wie konnte er denn nur so einen
sinnfreien Scheiß von sich geben?
    Immerhin war die Idee, sich zu treffen,
auf seinem Mist gewachsen.
    Er war es doch gewesen, der sich auf
nahezu stalkerische Art und Weise darum bemüht hatte, an ihre
Handynummer zu kommen, um sie dann im Sekundentakt mit SMS zu
bombardieren.
    Oh, er war so ein hirnrissiger
Großkotz!
Nur weil ihm in der Vergangenheit nur hirntote
Dumpfbacken untergekommen waren, konnte er doch nicht alle Frauen
über einen Kamm scheren.
    Okay! Er hatte das in den letzten
Monaten tatsächlich so gehandhabt.
    Doch der Stachel der Verletzung saß
nun mal tief bei ihm.
    Aber auch bei Lea. Das wusste er von
ihrer Freundin.
    Scheiße, Mann!
    Bessybabes Nachricht an ihn
hatte sich quasi in sein Gehirn eingebrannt.

    … Lea ist nicht so
eine … nur damit du das weißt! Und ich
mach das hier auch nur, weil ich will, dass sie endlich wieder
glücklich ist nach dem, was dieses verfickte Arschloch ihr
angetan hat.
    Und weil ich weiß, dass sie
Gefühle für dich hat. Ich weiß nicht mal, ob es das
Richtige ist, das ich tu. Aber ich kann mir das wandelnde Elend nicht
mehr länger ansehen.
    Allerdings kann ich dir eins hoch
und heilig versprechen, Mr. Tom Morrison:
Egal wie berühmt du
bist … wenn du Lea weh tust, hänge ich dich an deinen
verdammten haarigen Eiern auf!!!

    Und jetzt hatte er ihr weh getan!
Natürlich hatte er keine
Angst um seine Eier. Sie waren nicht mal behaart, nebenbei bemerkt.
    Aber er hatte Angst um Lea.
    Bessybabe hatte doch klipp und klar geschrieben, dass Lea ihn
mochte. Jedenfalls hatte er sich das zusammen gedichtet.

    Und weil ich weiß, dass sie
Gefühle für dich hat.

    Irgend so ein Wichser hatte sie verletzt. Deshalb hatte sie
wahrscheinlich auch so aggressiv reagiert, als er den Spruch mit dem
Striptease gebracht hatte.
    Mist! Mist! Mist!
    Er konnte Lea noch nicht mal hinterher
laufen, wenn er nicht als Zechpreller dastehen wollte.
    Auch wenn ihm das, mit Verlaub gesagt,
scheißegal war.
    Ja, verdammt! Er sollte Lea wirklich
nachlaufen. Sie war
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