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Push up

Push up

Titel: Push up
Autoren: Doris Lösel
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und sie ließ
es geschehen.
    „ Du
siehst zauberhaft aus“, sagte er leise.
    „ Ja,
wie eine Hexe“, konterte Lea, doch die Aggressivität war
aus ihrer Stimme verschwunden.
    Tom wurde mutiger.
    „ Bitte,
Lea, gib mir noch eine Chance! Ich will dir erklären, warum ich
so hirnverbrannt reagiert habe. Bitte!“
    Lea sah die Verzweiflung in Toms Gesicht.
    „ Also
gut“, sagte sie und Tom fiel eine Zentnerlast vom Herzen, „aber
wir sollten irgend wohin gehen, wo es weniger feucht ist.“
„Was
schlägst du vor?“
Tom wollte unter keinen Umständen,
dass sie lange Zeit zum Nachdenken hatte, ehe sie es sich womöglich
doch noch anders überlegte.
    „ Ich
wohne um die Ecke. Also … wenn das jetzt nicht … genau
die Art von Anmache ist, die du von einer … einer wie mir
erwartest.“
    Tom hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt bei
Leas harten Worten.
„Das hab' ich wohl verdient“,
knurrte er.
    Doch die Vorfreude, endlich mit Lea alleine zu sein und,
wenn alles gut ging, alle Unklarheiten zu beseitigen, überwog
bei weitem.
    „ Dann
mal los!“, grinste Lea plötzlich und rannte los.
    Tom war für einen Moment sprachlos. Dann spurtete
er hinterher.

Endlich
angekommen

    Mit zitternden Fingern gelang es Lea nach mehreren
Anläufen endlich, den Schlüssel ins Schloss zu stecken.
    Abwartend blieb Tom auf der Matte stehen.
    „ Auf
was wartest du denn noch? Hier hält kein Bus, also komm rein!“
    Tom musste grinsen.
    Diese Seite an Lea gefiel ihm. Aber ehrlicherweise
musste er zugeben, dass ihm alle ihre Seiten gefielen … und er
hatte noch nicht mal alle davon kennengelernt.
    „ Schließ'
die Tür, zieh deine Schuhe aus und komm mit!“,
kommandierte Lea und Tom gehorchte artig.
    Er folgte ihr in ein hübsches kleines Wohnzimmer.
    „ Warte
hier, ich hole uns ein paar Handtücher“, rief sie und
verschwand durch eine weitere Tür.
    Tom nutzte die Gelegenheit und sah sich um.
    Eine kleine Couch und zwei Sessel umrahmten einen
zierlichen Glastisch, dessen Fuß eine Flamenco-Tänzerin
darstellte. Über einer Kommode hing ein gerahmtes Poster, das
eine Szene aus Flashdance zeigte. Weitere kleinere Poster zeigten
ebenfalls Tänzer und Tänzerinnen.
    Oh ja. Es war deutlich zu erkennen, woran Leas Herz
hing.
    Eine Wand war fast vollständig eingenommen von
einem riesigen Bücherregal. Das mussten an die tausend Bücher
sein. Ob sie die wohl alle gelesen hatte?
    „ Ehe
du fragst: ja, hab' ich!“
Mit diesen Worten warf Lea ihm ein
flauschiges Badetuch zu und Tom vergrub seinen Kopf darin.
    „ Du
musst aus deinen nassen Sachen raus, ehe du dir den Bips holst“,
ordnete Lea an und verschwand durch eine weitere Tür.
    Tom war viel zu sehr damit beschäftigt, diese neue
Seite an Lea zu genießen, sodass er nur folgsam nickte.
    Aber wie stellte sie sich das denn vor? Sollte er sich
etwa nackt hier hinsetzen und dann locker mit ihr plaudern?
Lea
kam wieder aus dem Zimmer. Ihre Haare steckten unter einem
Handtuch-Turban. Sie hatte sich bereits umgezogen und trug jetzt eine
Art Jogginghose, die ihr so tief auf den Hüften hing, dass das
knappe T-Shirt ihren flachen Bauch nur unzulänglich verhüllte.
    So … und jetzt würde er sich tatsächlich
nicht nackt hier hin setzen können.
    Nach diesem Anblick würde er vermutlich nicht mal
in der Lage sein, aus seinen Jeans zu kommen, ohne sich gewisse
hervorstehende Teile seiner Anatomie abzubrechen.
    Mit hochrotem Kopf beobachtete er, wie Lea erneut
verschwand und gleich danach mit einem Shirt und einer Sweat-Hose
zurückkam.
    Waren das etwa Klamotten von ihrem Ex???
    Lea würde doch nicht ernsthaft in Erwägung
ziehen …
    „ Keine
Bange. Das sind Sachen von meinem Dad, die ich für ihn gewaschen
habe.“
Die Röte auf Toms Wangen vertiefte sich und Lea
grinste.
    „ Hast
du wirklich gedacht, ich hätte noch irgendetwas hier, was mich
an diesen Vollidioten erinnert?“
    Tom schüttelte den Kopf. „Nein, natürlich
nicht.“
    Zumindest nichts Greifbares. Wie es in ihrem Kopf
aussah, blieb mal dahingestellt.
    Tom machte Anstalten, sich aus seinem Shirt zu
schälen.
„Du kannst dich im Badezimmer umziehen.“
„Äh
… ja … natürlich. Danke!“
    Tom folgte Leas ausgestreckter Hand und verschwand in
dem kleinen Bad. Er schlüpfte aus seinem T-Shirt und aus seinen
Jeans, wobei er seine Boxer gleich mit auszog.
Er war tatsächlich
bis auf die Haut durchnässt.
    Schnell rubbelte er sich trocken und zog die trockenen
Sachen an. Dann fuhr er mit den Fingern durch seine
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