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Psychose: Thriller (German Edition)

Psychose: Thriller (German Edition)

Titel: Psychose: Thriller (German Edition)
Autoren: Blake Crouch
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war jetzt noch drei Meter von ihm entfernt.
    Er konnte ihn bereits riechen.
    Ethan schoss, als er lossprang, aber die Kugel streifte nur das Bein, und Ethan zielte neu, während der Abby auf ihn zurannte.
    Er spannte den Hahn und drückte den Abzug, als das Monster schon fast vor ihm stand und ihn mit gebleckten Zähen so laut anschrie, dass es sogar das Dröhnen der Turbinen übertönte.
    Die Kugel traf ihn in den Mund und riss die Rückseite seiner Schädeldecke weg, und Knochen und Gehirnmasse spritzten nach hinten, als er gegen Ethan prallte.
    Er bewegte sich nicht.
    Er war wie gelähmt.
    In seinem Kopf rüttelte es so heftig, dass überall, wo er hinsah, Lichtblitze explodierten und sein Gehör verrückt spielte – alle Geräusche drangen gedämpft und verlangsamt an sein Ohr, mit dem Effekt, dass er die einzelnen Klangkomponenten der chaotischen Symphonie, die ihn umgab, einzeln wahrnehmen konnte.
    Schüsse aus der Schrotflinte.
    Die AK.
    Die sich drehenden Rotorblätter.
    Die Schreie der Abbys.
    Steh auf, steh auf, steh auf.
    Ethan schob den toten Abby von seiner Brust und setzte sich auf. Er wollte auf die andere Seite der Lichtung blicken, aber vor seinen Augen verschwamm alles. Er blinzelte mehrmals schnell und schüttelte den Kopf, und langsam wurde die Welt wieder schärfer, als hätte jemand ein Fernglas fokussiert.
    Großer Gott.
    Wenigstens fünfzig von ihnen befanden sich bereits auf der Lichtung.
    Viele weitere kamen in jeder Sekunde zwischen den Bäumen hervor.
    Alle rasten auf den Hubschrauber in der Mitte der Lichtung zu.
    Ethan rappelte sich auf und stellte fest, dass sein Gleichgewichtssinn nach dem Zusammenprall nicht mehr richtig funktionierte und er einen Linksdrall hatte.
    Er taumelte auf den Hubschrauber zu.
    Pam saß bereits darin.
    Pope stand ein Stück weit entfernt und versuchte noch immer, die Abbys in Schach zu halten. Er hatte die Maschinenpistole jetzt geschultert und schoss mit größerer Präzision, aber Ethan vermutete, dass ihm langsam die Munition ausging.
    Ethan klopfte ihm auf die Schulter, stellte sich auf eine Kufe und rief: »Weg hier.«
    Pilcher öffnete die Tür und Ethan kroch in die Kabine.
    Er setzte sich und starrte aus dem Fenster.
    Eine Armee von Abbys strömte auf die Lichtung.
    Es waren Hunderte.
    Sie waren noch zehn Sekunden vom Hubschrauber entfernt und kamen immer näher.
    Als Ethan den Kopfhörer aufsetzte, schloss Pilcher die Kabinentür und rief: »Los geht’s, Roger.«
    »Was ist mit dem Sheriff?«
    »Pope bleibt hier.«
    Durch das Fenster konnte Ethan sehen, wie Arnold die AK fallen ließ und versuchte, die Tür zu öffnen, deren Griff sich jedoch nicht bewegen ließ.
    Pope starrte Pilcher durch das Fenster an, und in den Augen des Gesetzeshüters zeichnete sich seine Verwirrung ab, die jedoch rasch durch Erkenntnis ersetzt wurde.
    Gefolgt von Angst.
    Pope schrie etwas, das keiner von ihnen verstehen konnte.
    »Warum?«, wollte Ethan wissen.
    Pilcher wandte den Blick nicht von Pope ab. »Er will herrschen.«
    Pope schlug so heftig mit den Fäusten gegen das Fenster, dass sie bluteten.
    »Ich will Sie ja nicht hetzen, Roger, aber wir werden alle sterben, wenn Sie uns nicht von hier wegbringen.«
    Ethan spürte, wie die Kufen wackelten und vom Boden abhoben.
    »Sie können ihn nicht einfach hierlassen«, sagte er.
    Ethan sah nach unten, als der Hubschrauber abhob und der Sheriff den linken Arm um eine Kufe schlang und versuchte, sich daran festzuhalten.
    »Es ist entschieden«, erwiderte Pilcher. »Sie sind jetzt mein neuer Sheriff. Willkommen an Bord.«
    Ein Mob von Abbys umringte Pope, sprang und schlug nach ihm, aber er hatte die Kufe nicht losgelassen und seine Füße baumelten schon außerhalb ihrer Reichweite.
    »Roger, bringen Sie uns doch bitte ein paar Zentimeter weiter nach unten«, sagte Pilcher.
    Der Hubschrauber ruckte nach unten – Ethan merkte, dass der Pilot seit Jahren nicht mehr geflogen war –, sodass Pope wieder in Reichweite der Abbys kam.
    Als der erste Popes Bein packte, sackte das Heck des Hubschraubers unter dem Gewicht nach unten.
    Ein weiterer Abby sprang an Popes anderes Bein und eine Schrecksekunde lang glaubte Ethan schon, sie würden den Hubschrauber abstürzen lassen.
    Roger korrigierte ihre Position und schnell schwebten sie sechs Meter über der Lichtung.
    Ethan starrte hinunter in Popes aufgerissene Augen.
    Der Mann hielt sich nur noch mit einer Hand an der Kufe fest, seine Knöchel liefen schon weiß an und drei
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