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Promises - Nur mit dir (German Edition)

Promises - Nur mit dir (German Edition)

Titel: Promises - Nur mit dir (German Edition)
Autoren: Marie Sexton
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nicht einmal gelogen. Ich bin völlig kaputt. Aber« – und sie zeigte mit dem Finger auf mich – »ich erwarte morgen früh einen vollständigen Bericht.«
    Zwei Bier später fühlte ich mich vollkommen entspannt. Wir lümmelten auf den Gartenstühlen herum und genossen den für die Jahreszeit ungewöhnlich warmen Abend.
    »Also, bist du verheiratet?«, fragte ich ihn.
    »Nein.«
    »Geschieden?«
    »Nein.«
    »Jemals kurz davor gewesen?«
    »Nein.«
    Nun, das kam mir seltsam vor. In unserem Alter hätte ich erwartet, dass es zumindest ein Mal fast geklappt hätte. Es sei denn …
    »Warum nicht?«
    Jetzt begann er offenbar, sich unbehaglich zu fühlen, und knibbelte an dem Etikett seiner Bierflasche herum. »Ich schätze, ich habe einfach nie eine Frau gefunden, für die ich so empfunden habe.«
    »Was ist mit einem Mann?« Die Worte hatten meinen Mund verlassen, bevor mein gesunder Menschenverstand sie zurückhalten konnte. Und ich wollte es natürlich unbedingt wissen.
    »Was? Nein!« Er wirkte erschrocken und ein wenig verärgert. »Natürlich nicht. Warum fragst du mich das?«
    Dieser winzige Hoffnungsschimmer, den Lizzy in mir geweckt hatte, erstarb. »Es war doch nur eine Frage. Ist halb so wild. Tut mir leid, dass ich es zur Sprache gebracht habe.«
    »Ich bin nicht schwul!«
    »Okay.«
    »Warum?« Es klang wie eine Herausforderung. »Bist du es?«
    »Ja.« Er hätte es ohnehin bald herausgefunden.
    Er stutzte. Dann schaute er mich stirnrunzelnd an und musterte mich von Kopf bis Fuß. »Wirklich? Ich meine, das sollte doch nur ein Scherz sein. Ich habe nicht damit gerechnet, dass du Ja sagen würdest.«
    Ich lachte gezwungen. »Tja, ich bin es.« Ich sah ihm direkt in die Augen. »Ist das ein Problem?«
    »Nun ja …« Ich musste ihm zugutehalten, dass er wenigstens kurz innehielt, um darüber nachzudenken. Er spielte wieder mit dem Etikett an der Flasche herum. »Ich weiß nicht. Ich habe noch nie …« Das Etikett löste sich, und jetzt, da es nicht mehr an der Flasche klebte, schien er nicht zu wissen, was er damit machen sollte.
    »Es ist nicht ansteckend, falls du das denkst.« Ich wollte ihn nur ein wenig aufziehen und hoffte, dass ihm das klar sein würde. Ich war mir aber auch ziemlich sicher, dass er mich nicht mehr zum Essen oder auf ein Bier einladen würde.
    »Ich weiß. Natürlich weiß ich das.« Er seufzte, und seine Schultern entspannten sich ein wenig. Er schüttelte den Kopf. »Ich verhalte mich wie ein Idiot. Es geht mich nichts an, mit wem du schläfst.« Er machte eine Pause und fügte dann hinzu: »Ich möchte nur, dass du weißt« – er schaute mir wieder in die Augen – »dass ich es nicht tun werde.«
    Ich lächelte. »Hey, ich werde dich nicht küssen oder so.« Obwohl der Gedanke, genau das zu tun, genügte, um meinen Puls ein wenig zu beschleunigen. Aber es war anscheinend das, was er hören wollte, denn er entspannte sich nun mit einem Seufzer. »Jedenfalls würde kein Mann aus Colorado, der etwas auf sich hält, mit einem Chiefs-Fan ausgehen.« Das brachte ihn zum Lachen, und danach bewegten wir uns wieder auf sicherem Terrain. Das Gespräch schien vergessen zu sein.
    Lizzy rief mich gleich am nächsten Morgen an. »Und? Wie war’s?«
    »Er ist hetero.«
    »Oh.« Sie klang genauso enttäuscht, wie ich mich fühlte. »Bist du sicher?«
    »Was das betraf, war er ziemlich unnachgiebig.«
    »Oh, Jared«, sagte sie aufrichtig. »Es tut mir so leid!«
    »Ist schon gut, Lizzy, wirklich. Ich kenne den Kerl kaum. Es ist nicht so, als wäre ich in ihn verliebt oder so was.«
    »Ich weiß, aber du hast gestern Abend so glücklich gewirkt. Ich will eben einfach, dass du glücklich bist.«
    »Ich weiß, Lizzy. Ich kann nicht behaupten, dass ich mir keine Hoffnungen gemacht hätte. Aber er ist hetero, und ich schätze, damit ist die Sache erledigt. Ich werde es wohl überleben.«

4
    »Lass dir endlich die Haare schneiden, du alter Penner!« Lizzy lag mir mal wieder wegen meiner Haare in den Ohren. Es war eins ihrer Lieblingsthemen. »Wirklich, Jarhead, egal, was das für ein Look ist, er ist out.«
    Ich bin nicht bei den Marines. Lizzy findet es lustig, mich jedes Mal »Jarhead« statt Jared zu nennen, wenn sie denkt, ich sei besonders schwer von Begriff. Was oft vorkommt.
    Die Länge meiner Haare ist eins der Themen, mit denen sie mich gerne aufzieht. Die Wahrheit ist, dass Haarschnitte für mich eine Art Problem darstellen. Es gibt in Coda nur zwei Orte, um sich die Haare schneiden zu
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