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Programmierung ausgeschlossen

Programmierung ausgeschlossen

Titel: Programmierung ausgeschlossen
Autoren: K. H. Scheer
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an­de­ren ge­trennt zu wer­den und al­lein in den end­lo­sen, ver­wor­re­nen Gän­gen die­ses La­by­rinths um­her­wan­dern zu müs­sen.
    Wir wa­ren elf Mann – Tan­ca­noc, Scheu­ning, Pe­tron­ko, ich und sie­ben Mann der Be­sat­zung. Wir hat­ten auf die über­le­ge­nen Waf­fen der Mar­sia­ner, die uns in Fül­le zur Ver­fü­gung stan­den, ver­zich­tet und tru­gen statt des­sen die ver­gleichs­wei­se un­be­hol­fe­nen, pri­mi­ti­ven Ther­mo-Rak-Pis­to­len, die zur Stan­dard­aus­rüs­tung der GWA-Schat­ten ge­hör­ten. Denn wir hat­ten in der GO­D­A­POL-An­la­ge die Er­fah­rung ge­macht, daß die Schutz­pan­zer der Ye­do­ce­ko­ner wohl die ge­fähr­li­che Strah­lung der mar­sia­ni­schen Hand­waf­fen zu ab­sor­bie­ren ver­moch­ten, nicht aber die hoch­ener­ge­ti­schen Ther­mo-Rak-Pro­jek­ti­le un­se­rer alt­mo­di­schen Pis­to­len. Man kann De­fen­siv-Maß­nah­men über­trei­ben. Die Ye­do­ce­ko­ner, aus­ge­hend von ih­rer kei­nes­wegs um­fas­sen­den Kennt­nis der mar­sia­ni­schen Tech­no­lo­gie, hat­ten es auf ih­re Wei­se ge­tan: sie wa­ren für hoch­ent­wi­ckel­te Waf­fen un­ver­wund­bar, aber un­se­ren al­ten Ther­mo-Rak-Ge­schos­sen hat­ten sie kei­ne ver­nünf­ti­ge Ab­wehr ent­ge­gen­zu­set­zen.
    Han­ni­bal war an Bord der BA­PU­RA zu­rück­ge­blie­ben. Für den Fall, daß mir et­was zu­stieß, muß­te er ver­füg­bar sein, um sich auf­grund sei­nes ho­hen NOQ als nach­fol­gen­der Erb­be­rech­tig­ter an­er­ken­nen zu las­sen. Es war mir nicht leicht ge­fal­len, ihn zum Zu­rück­blei­ben zu über­re­den. Aber schließ­lich hat­te er die tak­ti­sche Not­wen­dig­keit ein­ge­se­hen.
    Ich trug, auf den rech­ten Är­mel mei­ner Raum­schutz­mon­tur ge­klebt, ei­ne Ver­grö­ße­rung ei­ner der Auf­nah­men, die Han­ni­bal von dem Bild­schirm in dem klei­nen Kon­fe­renz­raum ge­macht hat­te. Das Bild wies den Weg zum Kon­troll­zen­trum. Mei­ne vor­dring­lichs­te Auf­ga­be war, di­rekt zu TECH­NO zu spre­chen und ihn da­von zu über­zeu­gen, daß der Trans­mit­ter un­ver­züg­lich ab­ge­schal­tet wer­den müs­se. Ich war nicht si­cher, ob ich mit die­ser An­wei­sung Er­folg ha­ben wür­de. Schließ­lich war TECH­NO dar­über in­for­miert wor­den, daß im Hei­mat-Son­nen­sys­tem sei­ner Er­bau­er der Ge­fah­ren­fall MU­TOOC herrsch­te, und es war äu­ßerst frag­lich, ob die Aus­sa­gen ei­nes re­la­tiv be­deu­tungs­lo­sen Man­nes, wie ich es war, aus­reich­ten, um TECH­NO von der für die­sen Fall in Kraft tre­ten­den Ge­fah­ren­pro­gram­mie­rung ab­wei­chen zu las­sen.
    Mit an­de­ren Wor­ten: Wir durf­ten uns nicht nur auf TECH­NOs Wohl­wol­len ver­las­sen. Falls er sich wei­ger­te, auf un­se­re Wün­sche ein­zu­ge­hen, muß­ten wir an­de­re Maß­nah­men er­grei­fen. Tan­ca­noc, Pe­tron­ko und ich tru­gen je ei­ne Mi­kro-N-Spreng­kap­sel, ei­ne Kern­bom­be in Mi­nia­tur­aus­ga­be, die im­mer­hin noch die Spreng­kraft von fünf­hun­dert Ton­nen des kon­ven­tio­nel­len che­mi­schen Ex­plo­sivstoffs TNT ent­wi­ckel­te. Kern­bom­ben sol­cher Win­zig­keit hat­te man erst vor kur­z­em ent­wi­ckeln kön­nen, seit­dem man ge­lernt hat­te, einen Neu­tro­nen­re­flek­tor her­zu­stel­len, des­sen Wir­kung selbst ge­rings­te Men­gen von Kern­brenn­stoff so­fort kri­tisch wer­den ließ.
    Wir wa­ren al­so gut aus­ge­rüs­tet. Es gab in un­se­rem Vor­ha­ben nur ei­ne ein­zi­ge Un­be­kann­te: das Ver­hal­ten der Ye­do­ce­ko­ner. Ih­ret­we­gen hat­ten wir Tan­ca­noc mit­ge­nom­men, der üb­ri­gens nicht einen un­se­rer Raum­an­zü­ge trug – es gab oh­ne­hin kei­nen, der ihm ge­paßt hät­te – son­dern den Schutz­pan­zer, den er auch in GO­D­A­POLs un­ter­ir­di­schen Räu­men ge­tra­gen hat­te und der ihn sei­nen Lands­leu­ten ge­gen­über aus­wei­sen muß­te.
    An der Pe­ri­phe­rie der Hal­le, in der die BA­PU­RA ge­lan­det war, be­tra­ten wir einen wei­ten und lee­ren, aber hell er­leuch­te­ten Gang, der auch auf mei­nem Kar­ten­bild ein­ge­zeich­net war und an­schei­nend auf dem ge­ra­des­ten We­ge zu TECH­NOs Kon­troll­zen­tra­le führ­te. Es gab auf
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