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Programmierung ausgeschlossen

Programmierung ausgeschlossen

Titel: Programmierung ausgeschlossen
Autoren: K. H. Scheer
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her­ab­ge­kom­men wa­ren, spar­te einen Groß­teil der Kup­pel­wöl­bung aus.
    Mit sanf­tem Ruck kam die BA­PU­RA nach ih­rer lan­gen Rei­se schließ­lich zur Ru­he. Die Hoch­stim­mung, die mich an­ge­sichts der ers­ten Lan­dung ei­ner ter­ra­ni­schen Be­sat­zung auf ei­nem weit au­ßer­halb des ir­di­schen Son­nen­sys­tems ge­le­ge­nen Pla­ne­ten hät­te er­fas­sen sol­len, blieb merk­wür­di­ger­wei­se aus. Wenn ich auf die rot­leuch­ten­den Wän­de der rie­si­gen Hal­le blick­te, und dann hin­auf in den Schacht, durch den noch ein letz­ter Rest blau­en Him­mels und leuch­ten­den Son­nenglanz­es zu uns her­ab­schim­mer­te, so emp­fand ich nichts an­de­res als Sor­ge. Was er­war­te­te uns hier? Wir wa­ren si­cher ge­lan­det. Wür­den wir er­rei­chen, was wir uns vor­ge­nom­men hat­ten? Wa­ren wir stark ge­nug, den Trans­mit­ter zum Schwei­gen zu brin­gen und da­mit die Dro­hung des Un­ter­gangs von der Er­de ab­zu­wen­den?
    Ich zog den Ko­da­tor aus der Ta­sche, der mir bei der Kom­mu­ni­ka­ti­on mit NEW­TON, ZON­TA und GO­D­A­POL un­schätz­ba­re Diens­te ge­leis­tet hat­te, und drück­te auf den Aus­lö­ser.
    »Ge­ne­ral Kon­nat an TECH­NO! Wir sind ge­lan­det. Ei­ne Aus­spra­che über drin­gen­de Pro­ble­me ist so­fort von­nö­ten. Sen­de dei­ne Ro­bo­ter, da­mit sie uns zu dei­nem Haupt­kon­troll­raum füh­ren kön­nen.«
    Auf dem klei­nen Bild­schirm er­schi­en ein bun­tes Sym­bol: ein grell­blau­er Licht­fleck, um­ge­ben von drei­zehn schwä­che­ren Leucht­punk­ten, ei­ne sche­ma­ti­sche Wie­der­ga­be des Son­nen­sys­tems, in dem wir uns be­fan­den.
    »TECH­NO an Ge­ne­ral Kon­nat«, hör­te ich die me­cha­ni­sche Stim­me des Ro­bot­ge­hirns. »Ant­wort ne­ga­tiv. Der Weg zwi­schen der Lan­de­hal­le und dem Kon­troll­zen­trum wird von Auf­stän­di­schen be­la­gert. Mei­ne Ro­bo­ter kön­nen Ih­nen nicht hel­fen!«
     
    »Da ha­ben wir den Schla­mas­sel«, knurr­te Han­ni­bal.
    Zwan­zig Mi­nu­ten wa­ren seit TECH­NOS omi­nöser Aus­kunft ver­gan­gen. In dem klei­nen Ne­ben­raum des Kom­man­do­stands der BA­PU­RA tag­te das Gre­mi­um der »Ex­per­ten«, um die be­ste­hen­den Schwie­rig­kei­ten zu meis­tern.
    »Sie hät­ten«, mein­te Scheu­ning mit der pro­fun­den, von kei­ner­lei Rea­lis­mus ge­trüb­ten Au­to­ri­tät des Wis­sen­schaft­lers, »mit dem Ro­bot­ge­hirn et­was schär­fer ins Ge­richt ge­hen müs­sen. Es geht nicht an …«
    »Quatsch!« fuhr ihm Han­ni­bal in die Pa­ra­de.
    »Wie bit­te?« mach­te Scheu­ning ent­geis­tert.
    »Ma­jor Utan meint, daß wir da­mit nichts aus­ge­rich­tet hät­ten«, mel­de­te Jo­sua Aich sich ver­mit­telnd zu Wort. »TECH­NO sind die Hän­de ge­bun­den, wenn man das so sa­gen darf. Es ist ihm ver­bo­ten, et­was ge­gen die Ye­do­ce­ko­ner zu un­ter­neh­men. Sie gel­ten als tech­ni­sches Dienst­per­so­nal und sind im In­ter­es­se der Si­cher­heit des Mars un­ver­letz­bar. Schließ­lich konn­ten die al­ten Mar­sia­ner vor knapp zwei­hun­dert­tau­send Jah­ren nicht ah­nen, daß ih­re Be­diens­te­ten ei­nes Ta­ges auf­wa­chen und sich ei­ge­ne Ge­dan­ken ma­chen wür­den. Des­we­gen ha­ben sie für einen der­ar­ti­gen Fall kei­ner­lei Vor­sor­ge ge­trof­fen. Wir müs­sen selbst se­hen, wie wir mit dem Pro­blem fer­tig wer­den.«
    »Ach so«, mur­mel­te Scheu­ning, als hät­te er das al­les nicht schon längst ge­wußt.
    »Al­ler­dings soll­te TECH­NO in der La­ge sein, uns den Weg zum Kon­troll­zen­trum zu be­schrei­ben«, mel­de­te sich Bo­ris Pe­tron­ko, der Hü­ne, der bis­her be­schei­den ge­schwie­gen hat­te.
    Mir war im sel­ben Au­gen­blick ein ganz an­de­rer Ge­dan­ke ge­kom­men. Ich öff­ne­te den Men­tal­schirm und stell­te ei­ne Ver­bin­dung zu Ki­ny Ed­wards her, von der ich wuß­te, daß sie sich in ih­rem Quar­tier auf­hielt.
    »Was gibt es?« frag­te sie, so­bald sie mei­nen ers­ten Im­puls emp­fan­gen hat­te.
    »Wir sind an­geb­lich von Re­vo­lu­tio­nären um­ge­ben, Klei­nes«, ant­wor­te­te ich. »Ich möch­te, daß du dich ein we­nig um­horchst und her­aus­fin­dest, ob es in un­se­rer Nä­he frem­de Ge­hir­ne
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