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Prinz Charming

Titel: Prinz Charming
Autoren: Julie Garwood
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niemanden. Hunter behauptete, ich sei aus einem bestimmten Grund am Leben geblieben, und den würde ich irgendwann erkennen. Dabei hast du mir geholfen, meine Liebste. Du und die Kinder - euretwegen bin ich damals dem Tod entronnen, den Caulder mir zugedacht hatte. Dieser Bastard!«
    In sanftem Ton verbesserte sie ihn und erklärte, wenn ein Kind unehelich geboren sei, trage es keine Schuld daran. Caulder verdiene die gräßlichsten Schimpfnamen, sei aber kein Bastard. Lächelnd schmiegte sie sich an ihren Mann. »Wirst du’s erfahren, wenn man ihn gefangennimmt?«
    »Ja.«
    »Man wird ihn vor Gericht stellen und der Welt mitteilen, was er deinen Freunden angetan hat«, flüsterte sie, und er stimmte ihr zu. Wenn er bei der Verhandlung aussagte, würde er auch im Namen jener acht Soldaten sprechen.
    Dann erzählte er von seinen Brüdern und der Ranch und versprach, Taylor und die Kinder bald über den Bergpaß zu führen, damit sie einander kennenIernen konnten. Er meinte, vielleicht wäre es eine gute Idee, Kelsey nach Redemption mitzunehmen. Sicher würde sich der Junge nach all den schrecklichen Jahren bei William Merritt gern ein bißchen bemuttern lassen und sich mit seinem kleinen Neffen Michael anfreunden.
    »Das ist sogar eine ausgezeichnete Idee«, betonte Taylor.
    Als er wissen wollte, warum sie soviel Zeit mit Rolly verbringe, weigerte sie sich zu antworten. Er versicherte, er sei nicht eifersüchtig, verlangte aber beharrlich eine Erklärung. Schließlich verriet sie, Rolly würde gemeinsam mit ihr an einem besonderen Projekt arbeiten. Lucas müsse sich noch etwas gedulden. Bald würde er erfahren, worum es gehe. Da nahm er an, sie würde dem Mann helfen, eine Wiege für Victorias Baby anzufertigen.
    Drei Wochen später merkte er, daß seine Vermutung falsch gewesen war. Rolly schleppte einen weiteren Schaukelstuhl ins Haus und widersprach energisch, als Lucas meinte, sie würden keinen mehr brauchen.
    Letzten Endes gab Lucas nach und stellte den Stuhl zu den anderen. »Kannst du nichts anderes tischlern?«
    »Ich schwärme nun mal für Schaukelstühle«, entgegnete Rolly.
    Abends, als die Kinder schon schliefen, saßen die vier Erwachsenen in den Stühlen und schaukelten sanft. Taylor begann zu lachen, und bald stimmten die anderen ein.
    Der Lärm weckte die Kinder, und während Taylor ihre Lachtränen aus den Augen wischte, erklärte sie den dreien, warum die Stimmung so fröhlich sei. »Wir freuen uns, weil wir so viele schöne Schaukelstühle haben.«
    »Allmählich muß ich anfangen, eine Wiege zu tischlern«, bemerkte Hunter.
    »Und ich werde ein Zimmer anbauen«, verkündete Lucas gedehnt. »Rolly hat noch genug Holz, und wir brauchen mehr Platz.«
    Neues Gelächter brach aus, und auch die Zwillinge, die auf dem Schoß ihres Vaters kauerten, kicherten lauthals, obwohl sie den Witz nicht verstanden. Der Sohn des Hauses saß bei seiner Mutter und hielt seine Eltern für verrückt. »Wir amüsieren uns nur, Daniel«, erläuterte sie.
    »Mutter, ich heiße Michael, nicht Daniel. Bitte, merk dir das endlich!«
    Liebevoll umarmte sie ihn. »Klar, Michael, ich werd’s nicht mehr vergessen.« Sie gab ihm einen Gutenachtkuß, schickte ihn ins Bett zurück, und Lucas trug seine Töchter nach oben.
    Victoria stand auf, ergriff Hunters Hand und führte ihn in die Sternennacht hinaus. Bald werden wir eine Hochzeit feiern, dachte Taylor, lehnte sich wohlig zurück und schloß die Augen. Sie hörte, wie Allie ihrem Papa Vorwürfe machte, weil er ihr Baby nicht richtig zudeckte. Und Georgie nannte mehrere Gründe, warum sie nicht schlafen könne. Lucas vermochte erst die beiden zu besänftigen, als er eine Geschichte erzählte, die sein Sohn ausgewählt hatte.
    Dankbar für ihr Glück, sandte Taylor ein Gebet zum Himmel, dann hielt sie wieder einmal stumme Zwiesprache mit ihrer Großmutter. O ja, Lady Esther hatte gewußt, daß Lucas genau der richtige Mann für ihre Enkelin war.
    Versonnen erinnerte sich Taylor an die Bitte der alten Frau, den Zwillingen nette Geschichten über die Urgroßmutter zu erzählen. Dieser Wunsch sollte erfüllt werden. Und vor allem mußten die beiden erfahren, welch ein wundervolles Geschenk ihre Mutter von der guten Lady Esther erhalten hatte - die Heirat mit Prinz Charming.
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