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PRIM: Netzpiraten (German Edition)

PRIM: Netzpiraten (German Edition)

Titel: PRIM: Netzpiraten (German Edition)
Autoren: Dietrich Enss
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fragte sie.
    „Nicht wirklich sehr viel“, antwortete Alice, und Bob nickte bekräftigend. „Eine Blechbüchse voll. So ein Modellhubschrauber schafft ja nichts weg.“
    Ann-Louise war klar, dass sie nicht mehr erfahren würde, vorerst zumindest. Sie machte einen neuen Kontrollgang, stieg hinunter zum Kartentisch und kam nach ein paar Minuten wieder in die Cockpit. „Es sieht so aus, als wenn wir tatsächlich vor den anderen in Nassau ankommen werden, wenn Bob die Navigationsinstrumente neulich richtig eingebaut hat“, sagte sie. „Bob und ich werden uns bei den Wachen abwechseln. Und du, Alice, gehst an das Ruder, jedenfalls bis zum Mittag. Du machst doch gute Fortschritte. Habt ihr inzwischen alle Ankunftszeiten? Mein Vater kommt jedenfalls am frühen Nachmittag.“
    „Meine Eltern und mein Bruder sind die letzten. Ihr Flugzeug kommt Freitag um 4 Uhr nachmittags. Und Ron, mein Arbeitskollege, kommt genau mittags.“ Bob hatte seine Augen nachdenklich geschlossen. Offenbar überlegte er, ob er jemanden vergessen hatte.
    „Was ist mit Chris, Bob?“, fragte Alice.
    „Er kommt auch noch vor dem Mittag. Ich rechne es ihm hoch an.“
    „Warum? Was ist mit ihm? Ich dachte, er ist der andere Trauzeuge?“, wollte Ann-Louise wissen.
    Bob zögerte mit einer Antwort. Alice griff nach seiner Hand und hielt sie fest zwischen ihren Händen. „Christopher ist Bobs bester Freund, Ann. Bob war mit seiner Schwester verlobt. Sie ist völlig unschuldig bei einem Verkehrsunfall gestorben. Ist schon längere Zeit her. Es ist großartig, dass Chris kommt.“
    Es entstand eine Pause aus Verlegenheit. Alice beendete sie entschlossen: „Meine Mama kommt auch um 12 Uhr“, sagte sie. „Zwei Freundinnen, eine mit ihrem Mann, kommen schon vormittags. Und Samantha Perlin und Peter Cornwell auch. Wichtig für dich, Ann, sind eigentlich nur Chris, Peter und Bobs Bruder Michael. Sie sind alle drei unverheiratet.“
    „Danke für die Fürsorge. Ich werde mir die Kandidaten natürlich genau ansehen. Dieser Ron, dein Kollege, ist der auch noch zu haben?“
    Alice kam Bob mit einer Antwort zuvor: „Ronald Limpes. Er ist Bobs Stellvertreter. Verheiratet. Sehr schweigsamer Typ, aber sonst ganz in Ordnung. Fordere ihn mal auf, etwas über die Geschichte von TODAY zu erzählen oder über echten schottischen Whisky! Dann freut er sich und redet mal ein paar Worte.“
    Bob verbarg aufkommendes Lachen hinter einem gekünstelten Hustenanfall. Schweigsamer Typ war einfach zu gut. „Hat er dich auch mit seinen Geschichten über Whisky genervt, Alice?“, fragte er. „Ich glaube, dass er überhaupt keine Ahnung davon hat.“
    „Aber mein Onkel Jon hat Ahnung von Whisky. Viel sogar, denn er sammelt seltene Whiskys. Er wird sich freuen, sich mit einem anderen Kenner austauschen zu können und mit ihm anzustoßen“, sagte Ann-Louise. Alice fürchtete schon, sich verplappert zu haben. Glücklicherweise wechselte Bob das Thema: „Du sagtest gestern, Ann, dass dieser Onkel Jon, der eigentlich gar nicht dein richtiger Onkel ist und der uns so großzügig sein Haus in Nassau zur Verfügung stellt, auch mit Diamanten handelt?“
    „Jonathan Berkner. Es ist sein Gästehaus. Es hat fünf Schlafzimmer mit Bädern und steht auf dem gleichen Grundstück wie seine etwa doppelt so große Residenz. Wir werden uns da alle sehr wohl fühlen. Uraltfreund meines Vaters, sie sind wie Blutsbrüder. Mit ein wenig Glück sehen wir, wie die beiden sich begrüßen. Chinesisches Ritual. Jon ist ein unglaublicher Typ, ihr werdet es erleben. Und ja, er handelt mit Edelsteinen, besitzt sogar Juwelengeschäfte. Zwei in Asien, Delhi und Singapur, und eins in Brasilien. Oder war es Venezuela? Sicherlich verkauft er euch einen schönen Stein zu Vorzugsbedingungen. Geldwäsche nennt man das, oder? Dafür ist Onkel Jon genau der richtige Mann. Er hat seine Finger überall drin, nicht immer ganz sauber, fürchte ich. Es sollen ihm sogar Zeitungen gehören, meint mein Vater.“

Abkürzungen und amerikanische Begriffe
    Account Nutzerkonto in einem zugangsbeschränkten IT-System. Für den Zugang benötigen die Nutzer Zugangsberechtigungen, in der Regel in Form von Nutzernamen und Passwörtern. Mail Accounts sind Nutzerkonten in einem Mailsystem. Elektronische Post wird meistens als eMail bezeichnet. Deshalb auch eMail Account.
    Beagle Beagle (Hunderasse), Spürhund
    Brute-Force-Angriff  
    Das Herausfinden eines Passworts durch systematisches Probieren aller möglichen
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