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PRIM: Netzpiraten (German Edition)

PRIM: Netzpiraten (German Edition)

Titel: PRIM: Netzpiraten (German Edition)
Autoren: Dietrich Enss
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einer Täuschung zum Zeitgewinn, gemäß der die Verfolger nach dem ersten Flug auf weitere Hubschrauberflüge warten sollten, die aber nie kommen würden. Die genaue Position der Motoryacht in der Lower Bay, den der Hubschrauber zielgenau und GPS-gesteuert mit der Beute anfliegen sollte. Und dann nicht zuletzt, aber am wichtigsten: ein hochgeheimes Programm zur Zerlegung sehr großer Zahlen in ihre Primfaktoren. Mit dem man verschlüsselte Mails lesbar machen kann. Beim isrealischen Geheimdienst gestohlen.“
    „Was heißt da überreden. Das waren doch jede Menge Gründe, ihn zu verhaften. Alice, was hast du getan?“
    „Sie darf nichts sagen, Ann. Wirklich nicht. Überreden konnte ich sie, weil alle diese Unterlagen nicht bei mir lagen, wie ich zeigen konnte, sondern auf dem Server beziehungsweise in dem besonders geschützten Serverbereich des Direktors der NSA. Und seiner Helfer, seiner Direktionsassistenten. Graue Bande werden die genannt. Einer übrigens ein berüchtigter Hacker, ein Typ namens Tyler Edwards, der seine langjährige Gefängnisstrafe offenbar gegen einen Job bei der NSA eintauschen konnte. Der Stellvertretende Direktor, Alices Mentor Tessenberg, steckt auch mit drin. Ich glaube, dass Tessenberg Alice weit unterschätzt hat. Er hat sie jedenfalls bestimmt nicht zu Beagle geschickt, damit sie ihn entlarvt. Er hat ihr aber vorsorglich einen größeren Gehaltssprung verschafft, falls sie doch hinter seine Machenschaften kommen sollte. Er muss gehofft haben, sie damit im Fall des Falles gekauft zu haben.“
    „Möglicherweise hast du ihm sogar erzählt, was in Beagle los war, Alice, oder?“
    Alice wandte sich ab. Bob wartete einen Moment, dann drehte er sie vorsichtig wieder um. „Hat sie. Sie und zwei weitere NSA-Leute mussten täglich berichten, bei besonderen Ereignissen auch sofort. Dadurch waren die ständig über die Verfolgungsmaßnahmen informiert. Und sie wussten genau, ob die …, ob das Geld echt war. Nur über die FBI-Tricks wussten sie nichts, denn das FBI hat nicht einmal gegenüber Beagle alle Karten auf den Tisch gelegt. Allerdings haben sie geahnt, dass das FBI einen Tracker bei der Beute verstecken würde. Deshalb haben sie eine doppelwandige Blechbüchse für die Übergabe ausgewählt.“
    Ann-Louise Augen weiteten sich. Sie brauchte ein paar Momente, um das Gehörte zu verarbeiten. Ganz offensichtlich gingen ihr viele Fragen durch den Kopf. Eine brach aus ihr hervor: „Aber wieso war die Beute dann auf deinem Tisch?“
    „Oh! Habe ich noch nicht erzählt. Ich habe nach der NSA-Bauanleitung auch einen Modellhubschrauber gebaut. Mit einer völlig gleichartigen Büchse für die Beute. Er flog genau nach dem Zeitplan PRIMs. Allerdings ein paar Minuten früher und auf einer anderen Route.“
    Gebannt beobachteten Bob und Alice Ann-Louises Reaktion. Sie konnten sehen, wie sie langsam begriff. Sie blies die Luft zwischen ihren leicht geöffneten Lippen aus.
    „Das muss doch gemerkt worden sein“, war ihr erster Kommentar. „Diese Leute von der NSA, die müssen doch wie der Teufel hinter euch her sein.“
    „Das haben wir uns auch gesagt. Schließlich hatten sie schon einen Mann umbringen lassen, der möglicherweise bei einer Befragung durch den Secret Service etwas verraten hätte. Er war im Weißen Haus für die Sicherheit der privaten elektronischen Kommunikation der Präsidentenfamilie zuständig und hat die Mails der First Lady und ihrer Schwester beschafft und an Tessenberg beziehungsweise an Tyler Edwards weitergeleitet. Sie haben es wie einen Unfall aussehen lassen. Um uns ein gleiches Schicksal zu ersparen, haben wir noch am gleichen Abend drei Mails verfasst. Die wichtigste war die für die First Lady, Mrs. Pamela Stonington. Absender: PRIM.“
    „PRIM?“, fragte Ann-Louise ungläubig.
    „Ja. Schwer zurück zu verfolgen. Und weil auch gleich die richtige, höchste Aufmerksamkeit erzeugt werden sollte. Ankunftszeit der Mail haben wir auf etwa halb elf am Vormittag des folgenden Tages gelegt. Alice meinte, da würde es gut passen. Außerdem haben wir das Faktorisierungsprogramm beigelegt. Wie von PRIM angekündigt. Aber nur bei der Mail an die First Lady, nicht bei den beiden anderen.“
    „Und wer waren die?“, fragte Ann-Louise.
    „Ein Mr. Hoover, FBI. ...“
    Alice unterbrach Bob: „Bevor du fragst, Ann: Die Antwort ist nein .“
    „Genau“, übernahm Bob wieder. „Nicht verwandt. Dein Vater, Ann-Louise, dessen Geheimdienstvergangenheit ich bei der Suche
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