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PR2615-Todesjagd auf Rhodan

PR2615-Todesjagd auf Rhodan

Titel: PR2615-Todesjagd auf Rhodan
Autoren: Markus Heitz
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versuchte, sie wieder zum Leben zu erwecken.
    Der Rauch, der daraus aufstieg, ließ ihn innehalten. Das wäre vergebliche Mühe. Die Technik des Schiffs ist hinüber.
    Damit hatte er keinerlei Zugriff auf die Sensoren. Keinerlei Hilfsmittel, um zu bestimmen, wohin es sie verschlagen hatte.
    Rhodan blickte sich um – und erkannte die zertrümmerte Umweltkapsel des Iothonen! Ihm wurde kalt. Nein, nicht er auch noch.
    Das Antigravaggregat, das die Hülle hatte schweben lassen, war zerbrochen, die glasähnliche Umfassung, in der Quistus wiederum in seiner eigenen Atmosphäre geschwebt hatte, zerborsten.
    Wo ist er? Irgendwo im Staub?
    »Quistus, sag irgendetwas.« Rhodan hoffte, dass sein SERUN die Sprache des Iothonen in der Umgebung korrekt übersetzen konnte. Dessen Sprechöffnung war eine etwa zehn Zentimeter breite und nur zwei Zentimeter hohe Lamelle, und was der Iothone von sich gegeben hatte, war durch dessen Lautsprecher nach außen gedrungen. Ob es ohne dessen Umweltkapsel einen Unterschied machte?
    Die feinen Partikel senkten sich allmählich.
    Dann erkannte Rhodan den vermissten Quistus: Sein tintenfischartiger Leib lag am Rand der Kabine und war mit Dreck bedeckt. An einer Stelle im Körper, ungefähr auf Höhe der Augen, sickerte eine dunkle Flüssigkeit aus dem Iothonen.
    Schnell ging Rhodan zu ihm, kniete neben ihm und betrachtete ihn genauer.
    Die vier Tentakelarme mit den fingerartigen Ausläufern am Ende hatten sich verwickelt, der Körper schien schlaff; von der rötlich braunen Maserung war wegen des Staubs nichts zu sehen. Er entdeckte eine lange Scherbe, die im Körper steckte und tief hineinzuragen schien.
    Wie behandelt man einen Iothonen?, überlegte Rhodan. Die Kenntnisse über die fremde Anatomie fehlten ihm. Was immer er gleich tun würde, es konnte das Falsche sein und eine Katastrophe für den Patienten bedeuten.
    »Quistus?«, versuchte er es noch einmal und berührte ihn behutsam.
    Da schlug der Iothone eines seiner vier Augen auf. »Was ist ...«
    Er verstummte und gab einen hohen Laut von sich, der Qual in sich trug. »Meine Schutzhülle, sie ist ... Schmerzen! Diese Schmerzen! In mir steckt etwas. Eine Scherbe!«
    »Wenn du mir sagst, was ich tun soll, kann ich sie entfernen.«
    Quistus atmete schnell und hektisch. »Entfernen?« Er klang etwas ruhiger als zuvor. Die Tatsache, dass er in der Umgebung überhaupt atmen konnte, verlieh ihm eine gewisse Sicherheit.
    »Das wird das Beste sein.«
    Quistus verneinte. »Muss es sein?« Er betrachtete abschätzend die graue Schicht auf sich. »Der Schmutz? Was ist damit?«
    »Es geht nicht anders. Wenn ich die Scherbe nicht entferne, wird sie tiefer eindringen und Organe verletzen. Das vermute ich zumindest.«
    Quistus war die ganze Zeit über unbeweglich geblieben. »Gut«, sagte er furchtsam. »Zieh sie raus. Aber ganz bedächtig!«
    Perry schöpfte tief Luft, packte das Stück und zog es vorsichtig aus der Wunde. Quistus hatte alle vier großen Gallertaugen weit aufgerissen, er gab ein leises Pfeifen von sich. Angst? Schmerzen?
    Endlich hatte Rhodan die unterarmlange Scherbe herausgezogen; daran haftete eine rötlich braune Substanz, die schlierig herabrann. Wäre er mit einem vergleichsweise ebensolchen Fragment perforiert worden, wäre er sicher an den Verletzungen gestorben.
    »Geschafft.« Er warf sie weg.
    Der Schnitt schloss sich, die Blutung ließ rasch nach. Rhodan machte noch weitere, kleine Kratzer und Abschürfungen aus, alte und neue. Aber nichts Gravierendes, sofern er das bei einem Iothonen einschätzen konnte. »Wie fühlst du dich?«
    »Schon viel besser«, kommentierte Quistus erleichtert. »Beim Absturz wurde das Antigravaggregat beschädigt, und die Kugel prallte mit voller Wucht gegen ein scharfkantiges Metallstück. Ich konnte nichts dagegen tun, und dann zerbarst es.« Er richtete den Körper auf. »Was für ein Glück, dass wir auf einer Wasserstoffwelt gelandet sind.«
    »Ja. Was für ein Glück.« Rhodan hatte nicht sarkastisch klingen wollen, doch fiel es ihm schwer, seine gute Laune zu behalten.
    Die vernichtende und deprimierende Bilanz: Das Dingi war zerstört, sein SERUN hatte eine gewaltige Fehlfunktion, Kaowen saß ihnen sicherlich mit einer Armada im Nacken, um sie wieder in seine Gewalt zu bekommen.
    Sein Blick richtete sich auf die zerstörte Konsole. Technik gab es nicht, mit der sie Hilfe rufen konnten. Wen auch? Quistus' Freunde?
    Dann hob er eine abgerissene Metallstange vom Boden und schwang sie. Ihre
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