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PR2615-Todesjagd auf Rhodan

PR2615-Todesjagd auf Rhodan

Titel: PR2615-Todesjagd auf Rhodan
Autoren: Markus Heitz
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Rhodan zumindest vor.
    Er wurde durch die Kabine geschleudert und prallte gegen Quistus' eiförmige Umweltkapsel, von da gegen die Wand, und schließlich verlor er die Orientierung.
    Die Geräusche machten unmissverständlich klar, dass die Außenhaut unter dem Atmosphäreneintritt zu leiden hatte. Der Kunstmeteorit musste die Prüfung ertragen, die ihm der Planet stellte. Dem Rumpeln nach rissen gerade ganze Stücke des Gebildes ab und veränderten die Flugeigenschaften weiter negativ.
    »Gib acht!« Rhodan hatte eine Halterung zu fassen bekommen, und sein Herumwirbeln in der Kanzel endete.
    Er sah Quistus, der ihm gegenüber in seiner Kapsel durchgeschüttelt wurde. Auch er hatte größte Probleme, die Bewegungen seines schwebenden Zuhauses halbwegs zu beherrschen. Die ausgefallenen Dämpfer bedeuteten eine noch größere Herausforderung für das Kunstgebilde, in dem er steckte.
    Er sah dem Iothonen die Angst nicht unmittelbar an, aber seine Augen bewegten sich hektisch, schienen zu zittern; die vier langen Tentakelarme stemmten sich gegen das Glas, als wollte er es von innen vor Zerstörung bewahren. Denn das würde das Ende des Wasserstoffatmers bedeuten.
    »Ich ... Was geht hier vor?«, kam seine Stimme verunsichert aus dem Lautsprecher. »Nicht nur die Technik versagt! Ich fühle, dass ...«
    Schließlich erlosch auch das blaue Licht, und die Alarmsirene verstummte mit einem letzten, erbärmlichen Jammern.
    Dann wurde es still, abgesehen vom leisen Fauchen geborstener Leitungen und dem Rauschen der Außenluft, die ins Innere des stark beschädigten Beiboots gelangte. Elektrische Entladungen schufen einen Stroboskopeffekt.
    Ein merkwürdiger, schwer beschreibbarer Moment der Klarheit, des Innehaltens inmitten des Chaos und der Aufregung.
    Rhodan und Quistus blickten sich an. Ratlos. Unwissend.
    In diesem Moment meldete der SERUN, dass eine immanente Störung der Anzugfunktionen vorlag!
    Er hatte vorhin noch kurz daran gedacht, wie sicher er sich in seiner Rüstung fühlte und vor was er sich fürchtete. Nun wollte er nicht glauben, was er sah, denn seine schlimmste Befürchtung wurde vom Planeten in Realität verwandelt: Die wichtigsten Systeme fuhren runter, keine Orter, keine Analysatoren ...
    Meine Atemluft!
    Noch bevor Rhodan einen Check des SERUNS initiieren konnte, schien ein Raubtier das Dingi zu packen und es wie seine Beute zu Tode schütteln und quetschen zu wollen. Die Bordwände vibrierten, die Halterung, an die sich Rhodan geklammert hatte, riss mit einem Kling!, und er knallte bei der nächsten Drehung gegen die Konsole.
    Sein Einschlag ließ einen Teil der Symbole aufleuchten.
    Das ist die Gelegenheit! Geistesgegenwärtig drückte er zwei Tasten, von denen er glaubte, sie könnten etwas mit dem Landevorgang zu tun haben.
    Das, was er sich erhofft hatte, geschah nicht: Statt anspringender Prallfeldgeneratoren oder Antigraveinheiten jaulten die kleinen Manövertriebwerke des Beiboots auf, als würde es ihnen Schmerzen bereiten, in Gang gesetzt zu werden.
    Der nachfolgende ungemilderte Andruck lag bei geschätzten fünf, sechs Gravos, der Rhodan den Atem raubte und ihn leuchtende Kreise vor den Augen sehen ließ.
    Dann schlug das Dingi ein ...
     
    *
     
    Kaowen jagte in seiner Privatjacht, der ONTAION, auf einen gewaltigen grauen Gasriesen zu und dem vor ihm fliegenden Beiboot der Flüchtenden hinterher. Ohne zu zögern, begab er sich in den Landeanflug. Weder achtete er auf die zahlreichen aufleuchtenden Warnungen der Anzeigen, noch kümmerte er sich um das leichte Rütteln, das durch das besonders verstärkte Schiff rann.
    Alles verlief so gut weiter, wie es vor einigen Stunden begonnen hatte, als ihn die Nachricht von der Flucht der Gefangenen in seiner Kabine auf der RADONJU erreicht hatte ...
     
    *
     
    Langsam fuhr der feine Pinsel mit der durchsichtigen, gelartigen Salbe über die Narbe, vom rechten Mundwinkel hoch zur Wange. Die Stelle hob sich von der weißen Haut durch ihre Erhebung und ihre dunklere Farbe ab, blaugrüne Adern schimmerten andeutungsweise in dem grellen Licht unter der Epidermis durch.
    Kaowen senkte den Arm, der den Pinsel geführt hatte, und betrachtete die Narbe, als könnte er mit Blick aus seinen dunklen Augen dafür sorgen, dass sie verschwand.
    Aber das tat sie nicht, also versuchte er es auf anderem Weg.
    Das Gel war das neueste von gefühlten einhundert. Er stand im Bad seiner Unterkunft, pflegte sich, als gäbe es nichts Wichtigeres als die Behandlung seiner
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