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PR2602-Die Todringer von Orontes

PR2602-Die Todringer von Orontes

Titel: PR2602-Die Todringer von Orontes
Autoren: Michael Marcus Thurner
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auslösen konnten. Mit Awkurows Hilfe folgte ich ihnen. Eine Duft-Note, die Syb uns überlassen hatte, überzeugte sie schnell davon, dass wir die Wahrheit sprachen. Klanmütter stehen über allem, auch fremde.«
    »Das bedeutet?«, fragte Rhodan.
    »Dass uns vorerst keine Gefahr mehr von den Todringern droht.«
    »Wie knapp war es?«, fragte Bylyi Hüfenyr.
    »So knapp, dass ihr eigentlich schon in Schweiß ausgebrochen sein müsstet.« Gucky warf sich stolz in die Brust. »Ich sag euch in aller Unbescheidenheit: Ich bin gesprungen wie niemals zuvor. Nahezu blind; nach Anweisungen, die kaum begreifbar waren. Immer wieder vom Kurs abgelenkt von diesen vermaledeiten Gesteinsbrocken. Unter Aufbietung all meiner Kräfte ...«
    »Du hättest dir einen Orden verdient.« Rhodan lächelte knapp. »Wenn du nicht schon längst die Wände deines Trophäenraums im Haus am Goshun-See damit tapeziert hättest.«
    »Oh, ein Plätzchen ließe sich noch finden, keine Sorge.«
    Awkurow bewegte seinen Körper unstet hin und her. Er dünstete weiterhin seltsame Gerüche aus. »Ich verstehe kein Wort«, sagte er. »Ihr redet über vergangene Dinge und versperrt euch den Blick auf zukünftige.«
    »Weise gesprochen, mein Freund.« Rhodan wandte sich dem Todringer zu. »Wenn ich das richtig verstehe, wurdest du uns vorerst als eine Art Vermittler zugeteilt.«
    »So kann man es nennen.«
    Der Terraner bemerkte Guckys Unruhe. Der Mausbiber wollte etwas einwenden, schwieg dann aber.
    »Uns würde in erster Linie eure Kultur interessieren«, fuhr er fort. »Wer seid ihr, warum habt ihr euch in die Tiefen Orontes' zurückgezogen? Warum sind große Teile dieser Welt unterminiert? Wovor fürchtet ihr euch? Was ist die Weltengeißel?«
    »Das sind viele Fragen. Nicht alle sind einer Antwort würdig. Sie rühren an Tabus meines Volkes. Sie stinken.« Wieder wälzte sich Awkurow unruhig hin und her. Die Anwesenden hatten große Mühe, seinen Bewegungen auszuweichen.
    Der Kontakt mit dem Todringer verlief anders, als es die meisten Besatzungsmitglieder gewohnt waren. Es trafen völlig fremde Kulturkreise aufeinander. Rhodan ahnte, dass es viel Geduld von beiden Seiten bedurfte, um Missverständnisse zu vermeiden.
    Die Frage war: Blieb ausreichend Zeit, um sich mit den Bewohnern von Orontes zu beschäftigen? Sie hatten ganz andere Probleme zu lösen.
    »Mein Volk ist leidgeprüft«, sagte Awkurow nach langer Zeit des Nachdenkens. »Wir müssen unter erbärmlichen Verhältnissen überleben. Denn es besteht die Gefahr, dass die Weltengeißel nochmals über uns kommt, wenn wir zu viele werden.«
    Rhodan bedeutete den anderen Personen im Raum, ruhig zu bleiben und den Todringer nicht mit Fragen zu bestürmen.
    »Einige von uns verfügen über verschmähte Gaben«, fuhr Awkurow zögerlich fort.
    »Wir nennen sie Paragaben. Oder sonst wie, aber wie wir sie nennen, ist total egal«, warf Gucky ein. »Ich bin stolz auf meine Talente. Du etwa nicht?«
    Awkurow blähte seinen Körper auf und wechselte – scheinbar – das Thema, ohne auf die Frage einzugehen. »Vor Jahrtausenden kam es auf Orontes zu einer Katastrophe unbekannter Ursache. Unser Volk wurde fast vollends ausgerottet. Nur einige wenige überlebten in jenen Anlagen, die ihr zum Teil kennengelernt habt.«
    »Awkurow denkt an einen Begriff, den ich als subplanetares Internierungslager übersetzen würde«, sprang Gucky dem nach Worten ringenden Raupenwesen bei. »Seine Vorfahren wurden unter elenden Bedingungen gefangengehalten.«
    Der Todringer fuhr fort: »Wir haben kein Wissen mehr darüber, wer die Weltengeißel war und wer das große Sterben verursachte. Auch haben wir keine Ahnung, warum wir ins Innere unserer Heimatwelt abgeschoben wurden. Fest steht, dass die Zeit der Weltengeißel irgendwann endete und ... und ...«
    »Dass sich die Todringer seitdem kaum wieder ans Tageslicht getrauten«, ergänzte Gucky. »Aus Angst davor, dass die Weltengeißel auf sie und ihre Parakräfte aufmerksam werden könnte, bleiben sie versteckt, ihre Begabungen verdeckt vom hyperisolierenden Gestein.«
    »Es gibt auch einen anderen, nur von Wurf zu Wurf übermittelten Mythos«, fuhr Awkurow fort. »Er erzählt davon, dass wir von der Weltengeißel gefangen gehalten wurden. Es fand eine Auslese statt. Lediglich die Schwächsten blieben auf Ontores zurück, während das Gros der Todringer in höhere Sphären aufsteigen durfte.«
    Gucky schwebte zu Rhodan hoch und flüsterte ihm ins Ohr: »Was erklären würde,
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