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PR2602-Die Todringer von Orontes

PR2602-Die Todringer von Orontes

Titel: PR2602-Die Todringer von Orontes
Autoren: Michael Marcus Thurner
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warum die Zurückgebliebenen auf ein niedrigeres Zivilisationsniveau abstürzten und heutzutage kaum mehr in der Lage sind, für ihr Auskommen zu sorgen, geschweige denn die Maschinen zu reparieren.«
    »Und dennoch waren sie in der Lage, eine Armada von Robotern auf uns zu hetzen«, entgegnete Rhodan.
    »Es waren die letzten einsatzfähigen Maschinen, die sie hatten. Reste eines Heeres, das aus den Jahren nach der ... Entrückung des Großteils ihres Volkes stammt. Die Todringer haben es dank strengster Selbstdisziplin geschafft zu überleben. Bis sie über Funk aus der Mondstation von unser Ankunft erfuhren.«
    »Funksignale, die trotz der Umstände bis in die Tiefe vordringen?!«
    »Die Klanmütter sind dafür verantwortlich. Sie stecken ebenfalls voller verschmähter Gaben. Ihnen ist es zu verdanken, dass der Kontakt zur Mondstation intakt blieb.«
    »Sie halten keinerlei aktiven Kontakt zum Fort? Sie haben nichts mit der Station zu schaffen?«
    »Sie empfangen Nachrichten. Die Angst vor der Rückkehr der Weltengeißel hindert sie daran, mehr zu unternehmen.«
    »Das erklärt einiges, aber noch nicht alles.«
    Awkurow sprach stockend weiter. Immer wieder unterbrach er sich, rang nach Worten. Vieles, was er sagen wollte, war tabuisiert, während andere Gesellschaftsbereiche der Todringer von erstaunlicher, ungewohnter Offenheit gekennzeichnet waren.
    »Es läuft letztlich darauf hinaus, dass ihr Angst habt, die Weltengeißel könnte zurückkehren, weil die Aktivitäten auf Orontes zu viel, zu groß werden. Ihr glaubt euch nach wie vor überwacht und beobachtet.«
    »Wir wissen es nicht. Wir wissen viel zu wenig ...« Das Raupenwesen krümmte sich, das Mitteldrittel seines Körpers verfärbte sich gelblich.
    »Unter diesen Umständen mutet es wie ein Wunder an, dass sich die Klanmutter bereit erklärte, uns Asyl zu gewähren.«
    »Du verkennst die Tatsachen, Perry Rhodan. Sie muss sich mit Batritza beraten, sobald dieser wieder einsatzbereit ist. Und dann heißt es für sie, Kontakt mit den anderen acht Klanmüttern aufzunehmen. Eine Verständigung zwischen den Gebärenden ist schwierig und kompliziert. Es geht auch um Eifersüchteleien, Intrigen und Vormachtstellungen.«
    »Das bedeutet?«
    »Syb erlaubt euch einstweilen zu bleiben. Diese Erlaubnis kann jederzeit zurückgezogen werden. Die Klanmutter hofft, dass ihr eure Angelegenheiten so rasch wie möglich erledigt – und sie erwartet, wie versprochen, euer Entgegenkommen.«
    »Technisches Know-how. Maschinen. Roboter. Schulungen.«
    »Dies alles könnte helfen, die anderen Klanmütter von euren guten Absichten zu überzeugen.«
    »Und Syb helfen, im Kreis von ihresgleichen eine gewisse Vormachtstellung zu erreichen.«
    Awkurow schwieg.
    Rhodan lächelte müde. »Gucky hat euch ein Versprechen gegeben, und ich denke, dass Bylyi Hüfenyr, Kommandant dieses Schiffes, euren Bitten entsprechen wird. Nicht wahr?«
    Der Blues piepste Zustimmung.
    »Dann sind wir uns einig. Wir wissen zu schätzen, was Syb riskiert, sollten eure alten Mythen einen wahren Kern haben.«
    Awkurow krümmte seinen Leib. Seine Bewegungen drückten wohl Emotionen aus.
    Rhodan würde sich auf der CHISHOLM nach Exo-Psychologen umsehen müssen. Ein winziges Missverständnis konnte den labilen Waffenstillstand jederzeit erschüttern – und die Fachleute mussten alles unternehmen, um die Klanmütter von ihrem guten Willen zu überzeugen.
    Auch wenn sie nicht unbedingt auf das Einverständnis der Todringer angewiesen waren – Rhodan wollte Konflikte unter allen Umständen vermeiden. Es existierten Kodices. Völkerrechtliche Strategien und Vorschriften, die den Erstkontakt mit Fremdvölkern ausführlich behandelten.
    »Wir danken dir für deine Hilfe«, sagte Rhodan zu Awkurow. »Ich ahne, wie schwer dir die Entscheidungen der letzten Stunden gefallen sein müssen.«
    Der Todringer rührte sich nicht.
    »Ich möchte jetzt in mein Quartier gebracht werden«, sagte er, ohne auf Rhodans Worte einzugehen. »Wie es aussieht, werde ich eine Zeit lang hierbleiben müssen.«
    »Wir haben deinen Wünschen so gut es ging entsprochen. Heatha Neroverde wird sich um dich kümmern.«
    Die grünhaarige TLD-Agentin winkte dem Todringer, ihr zu folgen. Awkurow verstand die Geste nicht, also behalf sie sich des Translators. Heatha wirkte gefestigter als noch vor wenigen Stunden. Rhodan war der festen Überzeugung, dass sie auch diese Aufgabe mit Bravour erledigen würde. Sie musste sie erledigen. Es gab kaum
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