Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

Titel: PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
von Ameisen erstreckte sich der
Heerwurm vom Lager der Perser über Wälle und Rampen, über
die beiden Brücken und am jenseitigen Ufer zwischen den
zerklüfteten Felsen. Die einzelnen Bestandteile vermischten sich
zu einer eindrucksvollen Mischung - Helme und farbige Umhänge,
Pelze und Leder, Myriaden von Gesichtern, Schilde und Lanzen, Speere,
Keulen, rote Tätowierung auf schwarzer Haut, geschwungene Bögen
aus Horn, Palmblattrippen, Holz, Speere mit Hörnern,
geschmiedeten Doppelblättern, Teile von Fellen oder ganze Felle
von Löwen, schwarzen und gefleckten Panthern, abermals wehende
Mäntel in allen Farben von schwarz bis weiß, jede Art von
Bewaffnung und alle die Namen phantastischer Stämme aus
ebensolchen Gegenden des Planeten. es war, als sollte gerade an
dieser Stelle uns, den versteckten Beobachtern, der gesamte Reichtum
offenbart werden, mit dem die Barbaren versuchten, sich gegenseitig
auf das schauerlichste abzuschlachten.
    Charis stellte das Fernglas ab und sagte in bestimmtem Ton:
    »Die Pferde und Dromedare sind noch in den Pferchen.«
    Das Lager war so weit entfernt, daß wir von hier aus keine
Einzelheiten
    erkannten. Nur größere Gruppen und deren Bewegungen
ließen sich durch die schweren Gläser beobachten.
    »Was bedeutet, daß erst morgen die gesamte Reiterei
aufsitzen und den Übergang riskieren wird.«
    »Und nicht, bevor nicht der gesamte Troß auf der
westlichen Brücke in Marsch gesetzt wurde. Was tun wir?«
    Ich machte eine umfassende Bewegung und meinte damit unser
Versteck. Wir hatten den Gleiter, der wie ein Fischerboot aussah, mit
dem Heck in eine kleine Höhle hineinbugsieren können.
Felszacken, kümmerliche Sträucher, vom Wind zerzaust, ein
verlassenes Falkennest und das Gerippe eines Wolfes ließen
erkennen, daß dieser Teil des kleinen Berges selten erklettert
wurde. Die nächsten Posten der Perser patrouillierten am Fuß
dieser Erhebung. Unser Versteck war einigermaßen sicher.
    »Xerxes wird seine Flotte sehen wollen. Das ist unser
nächstes Ziel. Ich schlage vor, wir verbringen diese Nacht in
guter Ruhe hier. An einem Brennpunkt der Geschichte des
Barbarenplaneten.«
    »Ich bin einverstanden«, sagte sie, und damit hatte
sie alle Überlegungen eingeschlossen. Ich legte meinen Mantel
ab, öffnete die Vorratsfächer und bereitete aus unseren
reichhaltigen Vorräten eine Mahlzeit zu. Im Kühlfach ruhte,
durch Strohbandagen geschützt, ein großer Krug des hellen,
prickelnden Weines, der am Hof des Xerxes getrunken wurde.
    Natürlich sahen wir keineswegs mehr so aus wie kurz vor dem
Moment, an dem wir uns auf die Kruste dieses Planeten hatten bringen
lassen.
    Meine Maske: Atlan-Anhetes, Arzt, Aderlasser und Salbenkundiger
aus Sais.
    Charis' Verkleidung: Meine Leibsklavin, Helferin und
Kräutersammlerin.
    Mit dieser Maskierung, unterstützt durch den mehr als
reichhaltigen Vorrat an wahren Wundermitteln (die wir im Namen
Zoroasters und mit magischen Beschwörungen benutzten), hatten
wir entlang der Königsstraße zwischen Susa und Sardes
wahre Triumphe gefeiert, und unser Leben war nicht ein einzigesmal in
wirklicher Gefahr gewesen. Rico war es gewesen, der uns beiden zu
dieser Maskierung geraten hatte.
    Wein floß verheißungsvoll gluckernd in zwei Pokale.
Der Satrap von Susiana hatte sie uns geschenkt, weil wir eine seiner
Frauen von einem lästigen Ausschlag befreit hatten. Braten,
gekochte Eier, weißes Brot mit getrockneten Trauben, gesalzene
Butter und verschiedene Früchte, getrocknete Würste und
kleine, gewürzte Fleischstücke in einer gelben Gemüsesoße
wurden auf dem Steuertisch zwischen den gepolsterten Bänken
verteilt. Die Sonne berührte als riesige, gelbrote Scheibe, sich
zum Oval verformend, den Horizont. Die Szenerie schräg unter uns
wurde von dem drohenden, unheilverheißenden Licht überflutet,
obwohl sich an der Stelle des Übergangs noch immer eine Wolke
aus Dunst, Schweiß und Staub erhob.
    Charis nahm einen Schluck Wein und blickte mich über den
goldenen Rand hinweg an. Wir waren vor fünf Monden nebeneinander
aufgeweckt worden.
    »Nun sieht alles ein wenig verändert aus. Wir wissen,
woran wir sind. Der
    Krieg ist unausweichlich, Atlan.«
    »Ja«, entgegnete ich. Wir kannten die Gefahren, und
wir waren von ihrer Größe erschreckt worden. »Und es
hat, wie erwartet, viele Mühen gekostet.«
    Auch ich hob den Pokal. Und da war es wieder, dieses Gefühl
zwischen uns, fast eine Form vorsichtiger Telepathie; wortloses oder
wortarmes Verstehen,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher