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PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

Titel: PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe
Autoren: Perry Rhodan
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Volkes.«
    Ptah drehte seinen Sessel, stand auf und ging unschlüssig ein
paarmal
    durch den Raum hin und her. Wir vermißten die wirklichen
Erklärungen von ES, das sich mit der dröhnenden
Gedankenstimme und dem herausfordernden Gelächter zu melden
pflegte. Aber noch längst waren wir nicht wieder im Vollbesitz
unserer geistigen und körperlichen Kräfte. Bis zu dem
Zeitpunkt, an dem wir uns in der wirklichen Barbarenwelt zu
entscheiden hatten, verging noch eine große Handvoll Tage.
    Seltsamerweise fingen wir an, uns auf das Leben zwischen den
Barbaren zu freuen. Ich wußte, warum: alle Eindrücke waren
wirklich, und erst »dort oben« konnten wir uns zu den
Lebenden zählen.
    Rico kam heran, in seinem Handteller schimmerten frisch geprägte
Metallscheiben aus Gold und Silber - oder perfekt täuschend
nachgeahmt.
    »Das ist ein Dareikos, vom halben Gewicht des griechischen
staters aus Phoikaia; etwa achthundertvierzig Milligramm Gold.
Sechzigster Teil einer babylonischen Mine.«
    »Aufschlußreich«, brummte ich. Auf dem Dareikos
war der Herrscher als kniender Bogenschütze eingeprägt.
Deswegen hieß die Münze, wie der Robot erklärte, im
Volksmund toxotes, also Bogenschütze. Silbermünzen
klirrten, Rico führte aus:
    »Die griechisch siglos oder persisch Shiklu genannte
silberne Münze enthält knapp hundertfünfzig Milligramm
Silber. Es ist das meistgebrauchte Zahlungsmittel.«
    »Trefflich«, knurrte Ptah. »Wir sind bestens
gerüstet. Immerhin können wir den Wein in den Schänken
bezahlen.«
    Alle diese kleinen Vorfälle während den endlosen Tagen
im Schutz der Kuppel konnten nicht darüber hinwegtäuschen,
daß eine Aufgabe von ungeheuerlicher Tragweite vor uns lag. Ein
Arkonide, ein Ägypter und eine dreißigjährige Frau
sollten über Aufstieg oder Niedergang einer Kultur entscheiden?
Unglaublich.
    Der Logiksektor kommentierte auch diesen Gedanken.
    Unglaublich, aber nicht unmöglich. Und du weißt es
genau, Arkonide.

3.
    Als sich, zwischen Mittag und Abend, die Äthiopier und die
Fußsoldaten aus Chorasan auf den Weg machten, schwangen ihre
Hauptleute lange, klatschende Peitschen. Xerxes hatte sein Mißfallen
über die schleppende Geschwindigkeit laut geäußert.
Als seine wütende Stimme schwieg, schaltete ich den kleinen
Lautsprecher des getarnten Gleiters ab.
    »Er wird unruhig«, sagte ich. Die Antwort meiner
Freundin ließ mich verblüfft aufhorchen.
    »Weil er seit Tagen unruhig ist, wird er laut. Du weißt,
daß es sonst nicht seine Art ist.«
    Ich nickte zustimmend und betrachtete die schwarzhäutigen
Soldaten, die in Sechserreihen nebeneinander über die Rampe auf
die Brücke zuliefen.
    Eintausenddreihundertsiebenunddreißig große Schritte
weit entfernt war das gegenüberliegende Ende. Die Peitschen
pfiffen und krachten, die Männer rannten und duckten sich vor
ihren fluchenden Hauptleuten. Sie trugen Pferdeschädel, an denen
Ohren und Fell und Mähne hingen, verstärkt durch Leder und
Eisen, auf Kopf und Schultern. Panther- und Löwenfelle bedeckten
ihre dunklen, schwitzenden Leiber. Vier Ellen lang waren ihre Bögen,
die Pfeile besaßen Steinspitzen. Lanzenspitzen aus
zugeschliffenen Antilopenhörnern schaukelten wild hin und her.
Zur Feier des Übergangs hatten die meisten ihre Körper mit
roter Erde und weißem Staub angestrichen, und sie sahen
wirklich aus wie Fabelwesen. Auf dem Holzwerk der Schilde waren die
Federn und Häute von Kranichen mit Leim befestigt, der
zusätzlichen Schutz versprach.
    Parthische Bogner, parthische Fußsoldaten rannten vorbei,
hinter ihnen die Chorasmier und die Sogdier aus Samarkand.
    Einige Myrarchen, Befehlshaber über zehnmal tausend Männer,
jagten ihre berittenen Boten zu den Chiliarchen und ließen ihre
Anordnungen verkünden. »Schneller!«
    »Ruht euch, wie üblich, im Kampf aus!«
    »Denkt an die Beute! Denkt an brennende Städte und die
Weiber der Griechen!«
    »Rennt! Lauft! Verliert die Waffen nicht!« Die
Kaspier, von denen berichtet wurde, daß sie alle Frauen und
Männer ihrer Stämme dem Hungertod und den wilden Tieren
preisgeben, sobald sie alt geworden sind, die Sarangen, Bewohner der
Satrapie Sistan, die Paktyrer, Jutijer und Myker... die Heerschau riß
nicht ab. Inzwischen schleppten Soldaten Fackeln herbei und steckten
sie, noch unangezündet, in Löcher der beiderseitigen
Rampen.
    Selbst die gewaltigste Zurschaustellung kriegerischer Stärke
wirkt nach zehn Stunden nur noch mäßig beeindruckend. Wie
eine wimmelnde, breite Straße
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