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PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

Titel: PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe
Autoren: Perry Rhodan
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mich an, die technischen Vorgänge einzuleiten,
Gebieter«, erwiderte Rico. »Es ist mir unbekannt, aus
welchem Grund. Es kann sich nur darum handeln, daß eine
Bedrohung des Planeten vorliegt.«
    »Ein Besucher aus dem All?« fragte ich aufgeregt.
Unauslöschlich war in mir der Drang verankert, ein Schiff zu
finden und nach Arkon zurückzukehren, gleichgültig, wieviel
Jahre vergangen sein mochten. Ricos Antwort bedeutete die erste
Enttäuschung in dieser Periode.
    »Meine Systeme haben keinerlei Impulse oder Echos
aufgefangen, die einen solchen Schluß zulassen.«
    »Also wieder ein Auftrag von ES«, murmelte ich und
schleppte mich bis zu einem weichen Kontursessel. Die Bilder auf den
Schirmen tanzten vor
    meinen Augen. Ich begriff immerhin schon soviel, daß ich
dort vorwiegend Kampfszenen erkannte. Mein Blick irrte ab; ich hatte
in einem spiegelnden Schirm gesehen, daß sich mir jemand
näherte.
    Charts. Selbst jetzt und ihr gegenüber befand ich mich in der
Lage eines geistigen Kranken. Ich wußte, daß ich sie so
gut kannte, wie man nur einen anderen Menschen kennen konnte. Ich
erinnerte mich aber nicht, welche gemeinsamen Erlebnisse wir
miteinander teilten. Jetzt sah ich nur, daß sie mir vertraut
war; es gab keine Überraschung, als ich sie erblickte. Ihr
herrlicher Körper steckte in einem bodenlangen weißen
Mantel aus weichem Spezialgewebe, denn unsere Haut mußte sich
erst wieder an Licht und bewegte Luft gewöhnen können. Das
hellbraune Haar trug Charis offen bis weit über die Schultern,
im Licht der Tiefstrahler und der Rasterdecke glitzerten die winzigen
Metallpartikel und Steinchen der rankenförmigen Implantate. Ich
hob meine Arme, die Muskeln schmerzten von den ungewohnten
Anstrengungen, die eine jede Bewegung hervorrief.
    Mit leiser Bitterkeit, wie aus einem tiefen Traum auftauchend,
flüsterte Charis:
    »Unser machtvoller Herrscher wird uns wieder gestatten, eine
Zeitlang zu leben und die Sonne zu spüren.«
    Es gelang mir, Charis an mich zu ziehen. Ich flüsterte in ihr
Ohr:
    »Wir müssen Geduld haben. In wenigen Tagen wissen wir,
was zu tun ist. Und irgendwie weiß zumindest ich, daß
sich unsere Körper einander entsinnen.«
    »Einzelne Funken unserer Hirne erinnern sich auch«,
antwortete sie und lächelte mich an. »Ich weiß, daß
es schön war und schön sein wird.«
    »Zwischen tödlichen Kämpfen und zahllosen
Abenteuern auf der Welt der Barbaren«, schloß ich. Ich
mußte mich setzen, meine Knie begannen wieder zu zittern. Aus
einem angrenzenden Raum hörten wir einen langen Fluch in
ägyptischer Sprache. Wieder lächelte Charis und flüsterte
rauh:
    »Ptah-Sokar ist wieder Herr seiner Stimme.«
    Rico brachte uns zu unseren Lagern zurück. Das medizinische
Programm ging mit maschinenhafter Präzision weiter. Künstliche
Ernährung, Bewegungstherapien für die Muskeln, Salben und
Öle für die Haut, unterschiedliche Bestrahlungen, die
segensreiche Wirkung meines Zellschwingungsaktivators, tiefer,
traumloser Schlaf, die ersten Bissen, die wir kauen konnten, und
immer wieder kurze, prägnante Informationen aus den Speichern
der Computer, die mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ES
ebenso perfekt manipulierte.
    Einige Namen hingen bedeutungsschwer im Raum. Kyros, Reich der
Achämeniden, Dareios oder Darius, Perser, Meder, Griechenland,
Reichsordnung und Satrapien, Königsstraße, Organisation
und Eroberungsplane.
    Wir begriffen: Ein neues Weltreich war entstanden, gegründet
durch Kyros, rund sieben Jahrzehnte alt und noch immer im Wachsen
begriffen. Dieses Reich besaß Ägypten, das gesamte
Zweiströmeland und darüber hinaus eine
    riesige Landmasse bis weit in den Osten. Und es schickte sich an,
zwischen den beiden Teilen des Binnenmeers nach Norden vorzustoßen.
Andere Namen erhielten Bedeutungen: Der Zweite Kambyses. Dareios und
sein Vorstoß gegen die aufständischen griechischen Städte.
Vor rund zehn Jahren schließlich, so wurde es uns erklärt,
siegte das Landheer Athens, von Miltiades geführt, durch eine
überlegene Taktik gegen die Perser des Dareios. Die Schlacht von
Marathon wurde uns als Beispiel geschildert (dies war ein Teil jener
Bilder, die wir unmittelbar nach der Erweckung ununterbrochen hatten
ansehen müssen), und während der Vorbereitungen zu einem
zweiten, entscheidenden Kriegszug gegen das aufstrebende, siegreiche
Athen, das auf dem Weg zur politischen Großmacht war, starb
Dareios.
    Die modulierte, ausdrucksvolle Vocoderstimme der Computer
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