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PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

Titel: PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe
Autoren: Perry Rhodan
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warf, das den Namen Akinakes trug; man reichte ihm einen
schweren, goldenen Mischkrug, den er ebenfalls den Göttern
opferte.
    Mein Extrasinn wisperte in kritischem Tonfall:
    Vielleicht denkt er an die ersten Brücken und die
Schlächterei, die er nach dem Desaster hat verunstalten lassen!
    Xerxes ritt zurück, nachdem er eine Weile in tiefer
Versunkenheit verharrt hatte.
    Inzwischen hatten sich die rund tausend bekränzten Perser
weiter auf das griechische Festland zubewegt. Die ersten Teile des
bewaffneten Heeres folgten.
    Charis, deren gemäßigtes Entsetzen deutlich sichtbar
wurde, bemerkte halblaut:
    »Das sind die Inder und die Libyer, Atlan.«
    »Seine beste Waffe. Sie dienen schon so lange in seinem
Heer, daß ihnen nichts mehr fremd sein kann«, erwiderte
ich und registrierte weitere Einzelheiten des Schreckens.
    Wir hoben die schweren Nachtgläser an unsere Augen und
blickten zwischen den kümmerlich bewachsenen Felsen hinunter.
    Die Kampfwagen ruckten an, formierten sich binnen weniger Zeit zu
Zweierreihen und fuhren über die aufgeschütteten Rampen und
die kleinen Vorbrücken der Kanäle. Die Kampfwagen der Inder
wurden von wilden Eseln gezogen, jenen schnellen Zugtieren, die nur
der rohen Gewalt der Lenker gehorchten und von denen gesagt wurde,
daß sie in der Erregung Menschen bissen. Die Wagenkämpfer
trugen Röcke aus Baumwolle, breite, lederne Gurte und
Wurfdolche. In den Wagenkörben, die hinten offen und durch eine
    federnde Querstange gesichert waren, hingen prall gefüllte
Pfeilköcher. Die Spitzen der Rohrpfeile aber bestanden aus
schartigem Eisen, das in haarfeine Spitzen ausgeschmiedet war.
    Die todbringenden Sicheln aus geschliffenem Erz hatte man noch
nicht an die Naben und Speichen geschmiedet. Auch die mehrschneidigen
Rammdorne an den Spitzen der schräg stehenden Deichseln waren
nicht eingesteckt. Die unzähligen Geräusche bekamen einen
neuen dumpf drohenden Unterton: das Dröhnen der vielen Hufe und
das mahlende Krachen der Felgen auf den Brettern der Brücke
hallten über das Land.
    Die Libyer hingegen waren in gehärtetes Leder gekleidet und
trugen bündelweise Wurfspieße bei sich, deren Spitzen im
Feuer gehärtet und mit winzigen Steinen besetzt waren.
    Keines der Pferde und nicht ein einziger Zugesel scheute, denn der
hölzerne Wall an den Seiten der Brücke verhinderte, daß
sie das gurgelnde Wasser sahen.
    Viele der libyschen Kampfwagen wurden von sechs, die meisten
hingegen von vier Rossen gezogen. Die Nacken der Pferde waren in das
breite, hölzerne Joch eingespannt. Die Achsen der Wagen saßen
weit hinten, so daß die Wagenkämpfer einen besseren Stand
hatten.
    Fast alle jene Krieger mit den dunklen Gesichtern trugen Rüstungen
aus Leder mit eisernen Schuppen darauf.
    Als die ersten Hundertschaften die Brücke befahren hatten,
trat eine kurze Unterbrechung des Zuges ein.
    Die Geräusche änderten sich abermals. Die schnellen,
mörderischen Gefährte hatten in zahlreichen Kämpfen
die Welt gelehrt, vor ihnen zu zittern; eine breite, blutige Spur zog
sich durch viele Länder.
    Berittene Feldherren eröffneten den schier endlosen Zug
derer, die zu Fuß kämpften. Jene Männer, von deren
Entscheidungen das Schlachtglück abhing, trugen golddurchwirkte
Gewänder, goldene Rüstungen und herrliche Waffen. Die
Schlachtenführer ritten vor den einzelnen Abteilungen auf die
Brücke zu.
    »Die persischen Schwertkämpfer«, murmelte ich.
»Und dahinter die aus Susa.«
    »Die Ordnung entspricht den vielen Stämmen und
Nationen, die von den Persern versklavt worden sind«, fügte
Charis hinzu.
    »Wir haben noch genügend Zeit«, meinte ich und
sah mich in unserem Versteck um. »Das Übersetzen wird kaum
weniger als zwei Tage dauern.«
    Von hier aus sahen die persischen Lager in der Ferne, die sich
Stück um Stück auflösten und neue Menschenmassen
entließen, wie ein gigantischer, bunter Ameisenhaufen aus.
    Unter den Überwürfen trugen die Schwertkämpfer
erzene Schuppenpanzer oder Plattenharnische. Die Beine waren von
vielfach geschnürten ledernen Hosen verhüllt. Am rechten
Oberschenkel, dicht über dem Knie, fesselte eine lederne
Schlaufe oder eine metallene Kette den untersten Teil der
Schwertscheide ans Bein.
    Mannshohe Schilde trugen die Schwertkämpfer auf dem Rücken.
Die Gerrhen waren aus nachgiebigem Schilf und aus harten Zweigen
geflochten, die den Hieben des Gegners die Wucht und Schärfe
nahmen. Im Flechtwerk steckten magische Zeichen und Amulette:
Armknochen oder Hände
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