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PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe

Titel: PR TB 238 Kampf Der Tausend Schiffe
Autoren: Perry Rhodan
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schwach war.
    Wir kannten nun also das Heer des Xerxes oder, wie er bei seinen
persischen Untertanen hieß, Ksayarsha, wir kannten den
umfangreichen Troß, der das Heer begleitete. In zahllosen Wagen
reisten Frauen, Familien und Dirnen mit dem Heer mit. Jetzt, gegen
Mittag, war der größte Teil des Lagers abgebaut und für
den Transport fertig gemacht worden.
    »Heute nacht suchen wir den Treffpunkt auf«, schlug
Charis vor.
    »Einverstanden. Schließlich müssen wir auch die
Flotte in ihrer ganzen herrlichen Größe ansehen.«
    Fast dreißig Satrapien, also eroberte und eingegliederte
Teile des persischen Weltreichs hatten ihre besten Krieger
ausgeschickt, ihre Waffen geschmiedet und die Reittiere gestellt. Den
tapfersten Hauptleuten winkten die Sessel der Stadtherrscher in dem
Land, das es zu besiegen galt. Der Sieg dieses furchtbaren Heeres
würde bedeuten, daß die Kultur Persiens auch über
Griechenland ausgedehnt wurde. Die geistige Autorität würde
stärker, was bedeutete, daß die Priesterherrschaft ein
neues Volk in Untertänigkeit hielt, daß dem freien Denken
der Griechen ein drückendes Joch aufgepreßt wurde, und daß
schließlich abermals ein Volk den Einfällen eines
einzelnen Mannes zu gehorchen hatte, nicht der Regierung, die es
hätte frei wählen können.
    Wir kannten die persische Wirklichkeit. Ptah-Sokar hatte uns
einige niederdrückende Einzelheiten über die Zustände
in jenem Griechenland berichtet, das angegriffen werden würde.
    Es war nunmehr sicher, daß ES uns am Vorabend entscheidender
Vorgänge aufgeweckt hatte. Wir waren sicher, daß auch ES
eine gewisse Panik verspürte. so wie wir.

4.

ERINNERUNGEN: DER AUFTRAG
    Zunächst lieferten uns Rico, die Computer und die
ausgeschickten Robotsonden die Informationen in wohlabgemessenen
Dosierungen. Je mehr
    wir uns erholten, je mehr wir uns mit den Masken vertraut machten,
die wir tragen oder besser darstellen sollten, je tiefer wir in die
Geheimnisse von Sprachen eindrangen, von denen wir ahnten, daß
wir sie - einst - gekannt hatten, desto dichter und lückenloser
wurde die Sicht der Probleme. Und desto gewaltiger türmte sich
vor uns die Größe der geschichtlichen Abläufe auf.
    Unsere Körper kräftigten sich. Wir nahmen schrittweise
das Aussehen unserer Rollen an. Und auch ohne daß ES sich
meldete, wußten wir, daß es um den Zusammenprall zweier
Zivilisationen ging. Der Sieg wurde weder durch die Qualität der
Kulturen noch durch die Argumente hervorgerufen, weder durch Reichtum
oder Handel, sondern fiel demjenigen zu, der mächtiger war. Was
in diesem Fall hieß, daß er mit einem größeren
Heer länger und öfters Schlachten schlagen konnte.
    Über die Bildschirme glitten die Bilder griechischer Städte,
die nach dem Ionischen Aufstand von Darius verwüstet worden
waren. Wir saßen um den Tisch und nahmen unser Essen ein; an
der Planetenoberfläche genau über der Tiefseekuppel
herrschte Nacht.
    Plötzlich zuckten wir gleichzeitig zusammen. Unsere Augen
trafen sich. Das sarkastische Gelächter hallte durch unsere
Gedanken.
    »Hier bin ich endlich, lange erwartet und dennoch pünktlich
genug. Ihr seid von mir geweckt worden, weil der Planet eure Hilfe
braucht.
    Nein: kein Raumschiff ist gelandet. Keine außerirdische
Gefahr bedroht die Welt. Die Barbaren, Arkonide Atlan, beginnen
abermals, sich in größtem Maßstab gegenseitig
abzuschlachten.
    Süden gegen Norden. Meder oder Perser gegen Griechen. Ihr
habt unzählige Informationen bekommen, daher brauche ich nicht
ausführlich zu werden. Eine Idee des zentralen Staates gegen die
praktizierte Idee, daß statt einem Mann viele oder alle
bestimmen sollen.«
    Tonlos erwiderte ich:
    »kratein, herrschen, und demos, Gemeinde - so nennen es wohl
die Griechen?«
    Wieder lachte ES.
    »Du selbst, Atlan, hast dich zum Hüter der Barbaren,
zum Verantwortlichen und Beschützenden dieser Welt ernannt.
Bisher hast du getan, was du konntest, und mit meiner Hilfe gelang
auch vieles von dem, was du dir erdacht und ersonnen hattest. Aber
jetzt droht der Flächenbrand eines gewaltigen Krieges. Beide
Völker haben ihre eigene, hochstehende Zivilisation. Beide Ideen
sind nicht dumm oder mit achtloser Bewegung wegzuwischen. Selbst ich
vermag nicht zu entscheiden, ob ich eingreifen muß, und in
welcher Art.«
    In den vielen Tagen, in denen wir denken konnten und uns zu
unterhalten vermochten, hatten wir die anfängliche Furcht
langsam verloren.
    Jetzt stellte sie sich mit brutaler Dringlichkeit wieder
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