Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 210 Das Rote Leuchten

PR TB 210 Das Rote Leuchten

Titel: PR TB 210 Das Rote Leuchten
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
genau wußte, wer Tekener war.
    Dieser fühlte, wie es ihn kalt überlief. Längst war
er sich darüber klar geworden, daß er früher oder
später einem anderen Spezialisten der USO begegnen würde.
Jetzt aber erkannte er, daß er neben dem Mann saß, der in
den vergangenen Tagen dafür gesorgt hatte, daß er Xexter
nicht verlassen konnte. Er gab ihm zu verstehen, daß er diese
Leistung bewunderte.
    „Das waren Kleinigkeiten", erwiderte der Zwerg. Er
landete auf dem Dach eines Wohnhauses und führte Tekener in eine
Wohnung im mittleren Bereich des Hauses. Sie war spartanisch
eingerichtet.
    „Am Raumhafen wacht eine telepathische Einheit",
    erläuterte er, nachdem Tekener sich gesetzt hatte. „Ich
habe noch nicht herausgefunden, was diese Einheit ist. Ich weiß
jedoch, daß sie alle ankommenden und abfliegenden Reisenden mit
ihren parapsychischen Sinnen durchleuchtet. Mit Verdächtigen
macht man kurzen Prozeß. Ich war dabei, als ein uniformiertes
Killer-Kommando auftauchte und einen Mann tötete, ohne ihn zu
befragen oder zu Wort kommen zu lassen. Ein Wink der telepathischen
Einheit genügte für ein Todesurteil. Daher war es nötig,
daß Sie zunächst nach Yousphar geschickt wurden. Dort
mußten wir Ihnen klarmachen, daß Sie verladen worden
waren. Wir wollten, daß Sie an eine unrühmliche Entlassung
glaubten. Nur so konnten wir hoffen, Sie durch die telepathische
Schleuse nach Xexter zu bringen.
    Das Verhalten der Abwehragenten hat nun bewiesen, daß der
Plan in dieser Phase geglückt ist. Wir können mit unserer
Arbeit auf Xexter beginnen. Nebenbei - ich bin hierher gekommen, als
dieses telepathische Element noch nicht existierte. Das war vor genau
fünf Monaten.”
    Seine Augen schienen noch weiter als sonst aus den Höhlen zu
quellen. Er blickte Tekener wie ein Ertrinkender an.
    „Mein Name ist Sinclair Marout Kennon”, fügte er
hinzu.
    Der Narbengesichtige streckte ihm die Hand entgegen, doch der
Verwachsene wandte sich ruckartig ab. Seine Lippen zuckten, als fühle
er sich durch die Geste Tekeners beleidigt.
    Sinclair Marout Kennon wurde am 5. Juli2369 auf Terra in
Newland-City auf Grönland geboren. Als Kleinkind wurde er
ausgesetzt. seine Eltern hatte er nie gesehen, und er hatte auch nie
erfahren, wer sie waren. Erwuchs
    in einem staatlichen Kinderheim und später in einem Internat
auf.
    Als er zehn Jahre alt war, verband ihn eine tiefe Freundschaft zu
dem Geschwisterpaar Thore und Liv Anderson.
    Diese Freundschaft fand ein jähes Ende, als es in einer nahen
Roboterfabrik zu einer Katastrophe kam. Ein Kampfroboter wurde mit
einem fehlprogrammierten Positronenhirn versehen und lief daraufhin
Amok, als er eingeschaltet wurde. Der Roboter drang in das Internat
ein und tötete die Freunde Kennons, der vergeblich versuchte,
sie vor der Maschine zu retten. Er war viel zu schwach, um helfen zu
können, und er mußte Mitansehen, wie das Ungeheuerliche
geschah. Bei einer nachfolgenden Untersuchung gab ihm der Leiter des
Internats die Schuld am Tod der beiden Kinder. Obwohl dieser Vorwurf
durch nichts zu rechtfertigen war, gelang es Kennon nicht, ihn zu
entkräften.
    Die nächsten Monate in dem Internat wurden zu den schwersten
seines Lebens. Dann wurde der Leiter des Internats an eine andere
Schule versetzt, und ein Lehrer kam, der Kennon Verständnis
entgegenbrachte. Einige glückliche Jahre begannen, in denen
Kennon zwar nicht die Zuneigung des neuen Anstaltsleiters gewann,
immerhin aber dessen Schutz vor den Aggressionen der anderen
Internatsschüler genoß.
    „Weshalb bin ich hier?” fragte Tekener.
    „Weil ich fürchte, daß sich hier etwas
entwickelt, was ich allein nicht in den Griff bekomme”,
antwortete Kennon. „Exakt kann ich es jedoch noch nicht sagen.”
    Er versuchte, sich in einen Sessel zu setzen. Da er zu klein und
die Beine zu kurz waren, schaffte er es nicht auf Anhieb. Tekener
erhob sich, um ihn zu helfen.
    „Hände weg”, kreischte Kennon, bevor er ihn
berühren konnte. „Ich brauche keine Hilfe. Von niemandem.
Haben wir uns verstanden?”
    Er rutschte von der Sesselkante und stürzte zu Boden.
Schnaufend richtete er sich wieder auf, drehte sich um und warf sich
mit dem Oberkörper nach vorn auf die Sitzfläche des
Sessels. Seine Finger krallten sich in die Polster, und dann
kletterte er keuchend auf das Sitzmöbel. Seine Beine waren so
kurz, daß die Füße gerade über die Kante der
Sitzfläche ragten. Er war so erschöpft, daß er für
einige Minuten nicht sprechen konnte.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher