Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 210 Das Rote Leuchten

PR TB 210 Das Rote Leuchten

Titel: PR TB 210 Das Rote Leuchten
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
gewesen wäre, daß ich gewinne.
Natürlich spielen wir mit Xexter-Würfeln.
    „Einverstanden”, erwiderte der Terraner und setzte
sich mit Belem Aghun an einen Tisch in der hinteren Ecke des Lokals.
Von hier aus konnte er alle anderen Gäste sehen.
    Xexter-Würfel hatten keine immer sichtbaren Augen. Alle
Seiten der Würfel sahen gleich aus. Erst wenn man die Würfel
geworfen hatte, leuchtete im Inneren der Würfel ein Licht auf,
das die Augen an die Wände der Würfel projizierte. Daher
konnte man tatsächlich erst sehen, wieviel Augen man geworfen
hatte, wenn das Spiel vorbei war. Manipulationen schienen unmöglich
zu sein, und auch Geschicklichkeit schien in diesem Fall nichts zu
helfen.
    Ronald Tekener verfügte jedoch über besondere Talente,
die ihn zu einem großen Spieler machten. Er hatte ein fast
fotografisches Gedächtnis. Ihm genügte es, wenn die Würfel
einmal über den Tisch gegangen waren, um sich winzige
Unterschiede an ihren Außenseiten zu merken und daran zu
erkennen, wo die höchste Augenzahl angezeigt wurde. Für ihn
waren die Wertigkeiten immer sichtbar. Das gab ihm von vorneherein
deutliche Überlegenheit über seinen Gegenspieler, die durch
seine überragende Intelligenz noch verdeut-licht wurde.
    Als die beiden Männer etwa eine halbe Stunde gewürfelt
hatten, zeichnete sich ein klarer Sieg für Tekener ab. Der
Narbengesichtige begann zu lächeln.
    Belem Aghun blickte ihn kopfschüttelnd an.
    „Ich begreife nicht, wie so etwas möglich ist”,
sagte er und versuchte, seine Nerven mit einem hochprozentigen
Schnaps zu beruhigen.
    Ronald Tekener nahm die Würfel in die Hand, um zum letzten
und entscheidenden Wurf anzusetzen.
    In diesem Augenblick fiel ihm eine seltsame Gestalt auf, die
hinter seinem Gegenspieler vorbeischlurfte.
    Der Mann war ein häßlicher Zwerg, der etwa 1,50 Meter
groß war und schwach wie ein Kind zu sein schien. Er hatte eine
stark vorgewölbte Brust und einen riesigen Schädel mit
einem verlegen wirkenden Kindergesicht. Die wasserblauen Augen
quollen weit vor, und das spitze Kinn schien so empfindlich zu sein,
daß Tekener meinte, es müsse unter der geringsten
Belastung, wie etwa durch einen leichten Schlag, zerbrechen. Das Haar
war dünn und strohblond, und die abstehenden Ohren waren selbst
im Verhältnis zu diesem Riesenschädel zu groß. Die
Füße dieses Zwerges schienen so schwer, daß er sie
mit seinen dünnen Beinen kaum zu heben vermochte.
    Der Fremde blickte ihn an. Sein linkes Lid zuckte nervös.
Aber darauf achtete Tekener nicht.
    Für einen kurzen Moment fanden sich die beiden Hände des
Verwachsenen zusammen und formten in der Taubstummensprache der
Terraner ein NEIN.
    Dann war der Zwerg auch schon vorbei.
    Tekener blickte auf die Würfel. Er ließ sie in seinen
Händen hin und her rollen. Er wußte genau, wie er sie
werfen mußte, wenn er gewinnen wollte. Winzige Unebenheiten
verrieten ihm, an welchen Seiten die höchsten Augenzahlen waren.
Er ließ sie über den Tisch rollen.
    „Sie haben verloren”, stellte Belem Aghun verblüfft
fest. Er lachte und schob die Flugkarte, die er bereits aus der
Jackentasche gezogen hatte, wieder weg. „Sie haben tatsächlich
verloren. Das nenne ich Pech. Ich dachte nicht, daß so etwas
noch passieren könnte, nicht nach dem, was Sie bis jetzt gezeigt
haben.”
    Ronald Tekener zuckte mit den Schultern.
    „Das macht ein Spiel erst interessant”, erwiderte er,
lächelte kalt und erhob sich.
    Belem Aghun lud ihn zu einem Umtrunk ein, doch er lehnte ab. ,
    Zwei Tage später sah Tekener den Zwerg wieder. Er saß
in einem Gleiter, der unter vielen anderen auf dem Dach eines
Kaufhauses parkte. Tekener zögerte keine Sekunde. Er stieg zu
ihm in die Maschine. Wortlos startete der Verwachsene.
    „Ronald Tekener", sagte er, als sie etwa einen
Kilometer vom Kaufhaus entfernt waren. „Sie haben verdammt
lange gebraucht, aber das ist ganz gut so. Die Abwehrorganisation von
Xexter ist extrem gut und gefährlich."
    Er lachte schrill.
    „Sie hätten ihr Mißtrauen erregen sollen, dann
wären Sie jetzt schon längst auf dem Weg zur Erde. Aber das
wäre Ihnen nicht bekommen."
    „Tatsächlich?"
    „Sie haben nur einen Schatten bemerkt", erklärte
der Zwerg. „Tatsächlich waren vier auf Sie angesetzt. Aber
jetzt nicht mehr. Man hat Sie als ungefährlich eingestuft, und
darauf kam es an."
    Die Stimme des Verwachsenen schwankte. Sie verriet daß er
nervös war. Immer wieder zuckte das linke Lid des seltsamen
Fremden, der offenbar
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher