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PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin

PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin

Titel: PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin
Autoren: Perry Rhodan
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Abstand
untereinander auch etwas vergrößerte.
    »Ich denke, wir haben genug gesehen«, sagte Heyko, als
ihm endgültig klar wurde, daß, egal was noch kam, er
nichts von dem begreifen würde, was sich um ihn herum abspielte.
»Laß uns verschwinden.«
    Die Erleichterung war Marina anzusehen, als sie die Steuerung
betätigte und den Gleiter wendete. Das Fahrzeug drehte sich
langsam um die eigene Achse - quälend langsam, wie Heyko
bemerkte -, obwohl die Motoren unter Vollast aufheulten. Das Gesicht
der Forscherin war von Panik gekennzeichnet.
    »Er reagiert kaum«, stieß sie hervor. »Das
hat uns gefehlt!«
    Heyko mußte sich zwingen, ruhig zu bleiben. Es wurde zuviel.
Seine Gedanken rasten auf der Suche nach einer Erklärung,
während sich der Gleiter mit heulenden Motoren im Schrittempo
voranschob.
    Ein Windstoß erfaßte die Maschine und ließ sie
einen kurzen, wilden Tanz aufführen. Hastig griff der Forscher
nach einem Haltegriff und legte den Sicherheitsgurt um. Marina
bemühte sich verzweifelt, das Fluggerät wieder unter
Kontrolle zu bringen. Unter ihnen hatte die Herde der Coros endlich
die Flucht angetreten und war im Wald verschwunden. Ein unsichtbarer
Bann schien plötzlich von ihnen gewichen.
    Stakkatoartig prasselte der Regen nieder und versperrte zum
größten Teil die Sicht. Der Sturm nahm orkanähnliche
Ausmaße an und trieb den Gleiter wie einen Spielball vor sich
her. Krachend schoß ein Blitz zur Erde. Geblendet schlossen
Marina und Heyko für einen Moment die Augen.
    »Wir müssen versuchen zu landen«, schrie der
Forscher durch den sich ständig steigernden Lärm. »Hier
oben sind wir unseres Lebens nicht mehr sicher.«
    »Kannst du mir erklären, wie ich einen Gleiter zu Boden
bringen soll, der auf die Steuerung nicht mehr reagiert?«
    »Versuch es! Wir haben keine andere Chance!«
    Marina wollte den Bug der Maschine nach unten drücken, doch
in dem elementaren Sturm war das ein aussichtsloses Unterfangen. Das
Heulen der Motoren ging im infernalischen Kreischen des Orkans und
des Wolkenbruchs unter. Der Gleiter reagierte nicht. Der angenehmste
Tod, überlegte die Wissenschaftlerin in einem Anflug von
Galgenhumor, wäre vielleicht gewesen, von einem Blitz getroffen
zu werden.
    »Es funktioniert nicht«, rief sie und nahm die Hände
von der Steuerung. »Nichts funktioniert mehr!«
    Heyko unterdrückte einen Fluch und klammerte sich an der
Halterung fest. Wie es aussah, konnten sie nur noch darauf warten,
daß das Fahrzeug irgendwann heruntergedrückt wurde und
zerschellte.
    Der Blick durch die Frontscheibe wurde etwas klarer. Das konnte
nur bedeuten, daß der Regen nachließ. Heyko war dabei,
Hoffnung zu schöpfen, als eine Bö den Gleiter packte und
davonstieß. Der Forscher hatte das Gefühl, als bäume
sich das Fahrzeug unter ihm auf. Es wurde ihm übel. Marina
schrie.
    »Wir haben es gleich überstanden«, versuchte er
sich verständlich zu machen. »Der Regen hört bereits
auf.«
    Es erschien ihm wie ein Wunder, daß das Fluggerät sich
noch immer in der Luft befand. Der Sturm mußte so unermeßlich
stark gewesen sein, daß er die
    Masse der Maschine immer wieder nach oben und vor sich her trieb.
    Die Landschaft, die jetzt deutlicher zu erkennen war, drehte sich,
schwankte nach oben und unten, vollführte unerwartete,
schwindelerregende Bewegungen. Einen kurzen Moment lang konnte Heyko
das Nebelfeld ausmachen, das sie vorhin entdeckt hatten. Es lag ruhig
in strahlendem Sonnenschein. Dorthin reichte das Unwetter nicht.
    Auch Marina mußte es erfaßt haben, denn sie griff mit
todesverachtender Verzweiflung in die Steuerung. Der Erfolg war
minimal, aber der Flug des Gleiters stabilisierte sich etwas.
    »Es wird besser«, rief das Mädchen verblüfft.
»Die Maschinen arbeiten wieder mit mehr Leistung.«
    »Versuche zu landen!«
    Inmitten des Unwetters schien das selbst mit intakten Motoren eine
Wahnsinnstat. Sicher würde man zur Erde kommen, doch es war
fraglich, ob man danach noch lebte.
    Marina versuchte es trotzdem. Während das Fluggerät
weiter durchgeschüttelt wurde, funktionierten die Aggregate von
Minute zu Minute besser und präziser. Der Bug senkte sich
leicht.
    »Es wird eine Bruchlandung«, warnte das Mädchen.
    »Ich erwarte nichts anderes.«
    Von den eigenen Motoren nach unten gezwungen und vom Orkan nach
vorn getrieben, schoß der Gleiter dahin. Meter um Meter näherte
er sich dem Boden, der in dieser Region glücklicherweise
durchgehend flach war. Ein Windstoß packte die
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