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PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin

PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin

Titel: PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin
Autoren: Perry Rhodan
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Prolog

    Der Aufstieg des Menschen vom engstirnigen, national denkenden
Bewohner eines unbedeutenden Planeten zum geistig hochstehenden,
friedliebenden Individuum des 36. Jahrhunderts verlief trotz aller
Rückschläge und Winkelzüge des Schicksals harmonisch
und zielgerichtet. Entwicklungen, die der allgemeinen Tendenz
zuwiderliefen oder dem aktuellen Stand der Evolution voraus waren,
wurden regelmäßig abgeblockt oder endeten in der
Isolation.
    Man denke an das unvermittelte Auftauchen des Homo superior und
dessen tragischen Untergang. Man erinnere sich der Erschaffung von
mit mehreren Bewußtseinen ausgestatteten Konzepten durch das
Geisteswesen ES und deren Aussetzung auf dem geteilten Planeten der
Feuerflieger. Man rufe sich die Zivilisation auf dem
Generationenschiff SOL und deren ziellosen Flug
    durch die Weiten des Universums in Erinnerung.
    In allen Fällen fügte es eine scheinbar übergeordnete
Bestimmung, daß die Menschheit ihren Weg ohne die Beeinflussung
solcher zu weit entwickelter Gemeinschaften zu gehen vermochte. Die
geradlinige, stufenweise Entwicklung wurde nicht nachhaltig gestört.
    Dennoch verdienen derartige Auswüchse menschlicher Evolution
größte Beachtung. Regelmäßig war für die
Betroffenen damit eine Erweiterung des Geistes und der
intellektuellen Fähigkeiten verbunden. Die terranische
Geschichtsschreibung hat dies entsprechend gewürdigt.
    In die Serie der Beispiele sind jedoch auch solche Entwicklungen
einzugliedern, die aus den verschiedensten Gründen niemals
offiziell bekannt oder gewürdigt wurden. Von einer soll hier die
Rede sein.
    Lange bevor der Schwarm die Milchstraße heimsuchte und der
Homo superior auftauchte, entstand auf einem unbedeutenden Planeten
im Zentrumsgebiet der Galaxis eine menschliche Zivilisation, die sich
ebenfalls erheblich von der damals gängigen Norm unterschied. Zu
einer Zeit, da die Terraner sich mit den Meistern der Insel
auseinanderzusetzen hatten, wuchs dort eine Gesellschaft heran, die
von Beginn an ebenfalls zur Isolation ausersehen war.
    Erst im Jahre 2424, sechsundachtzig Jahre nach seiner Besiedlung,
wurde der Planet Rubin entdeckt. Danach geriet er schnell wieder in
Vergessenheit. Seine Zivilisation aber entwickelte sich konsequent
weiter, selbst von den Laren unbeachtet, und niemand weiß, wie
weit sie heute fortgeschritten ist.
    Es ist an der Zeit, über ihre Entstehung zu berichten.

2424: EXPLORER
    Das galaktische Zentrum hatte seine eigenen Gesetzmäßigkeiten.
Jeder Raumschiffsbesatzung mußte ein Flug in diese Region mit
zwangsläufiger Sicherheit zum Alptraum erwachsen. Die Sonnen
standen so dicht, daß eine sichere Navigation nur als
Kunststück absoluter Könner bezeichnet werden durfte.
Vielfältige gravitationelle Wechselwirkungen und Ballungen
mehrdimensionaler Energieströme und kosmischer Materie
erforderten höchste Konzentration und sorgten regelmäßig
für Schweißausbrüche bei denen, die vermessen genug
waren, sich hineinzuwagen. Unzählige Schiffe waren den
Unwegsamkeiten des Milchstraßenkerns bereits erlegen und für
immer verschollen.
    Haston Klugk konnte es deshalb unwidersprochen als Glück
bezeichnen, daß er nicht tiefer in die Region eindringen mußte.
In den Randgebieten des Zentrums, wo die Verhältnisse weiß
Gott bereits schwierig genug waren, hatte er gefunden, was er suchte:
einen Planeten, der sich zur Besiedlung durch terranische Kolonisten
eignete.
    Ungeduldig hatten der Kommandant und die Besatzung der EX-348 auf
die Rückkehr des Wissenschaftlerteams gewartet, das eine erste
direkte
    Erkundung vornehmen sollte. Die Leute um Kelton Vilar hatten sich
ungewöhnlich viel Zeit gelassen, doch als der Leiter des Teams
schließlich die Zentrale betrat, verzieh ihm Haston das lange
Warten, ohne große Reden zu halten.
    In der Begleitung des Forschers befanden sich fünf Menschen.
    Es waren zerlumpte Gestalten, drei Frauen und zwei Männer,
die sich so ungläubig umsahen, als hätten sie die
technischen Einrichtungen an Bord eines Raumschiffes seit Jahrzehnten
nicht mehr in Erinnerung. Sie wirkten alt und müde, und doch
spiegelte sich in ihren Augen der helle Glanz neuer Lebensfreude.
    »Wer ist das?« entfuhr es Haston. Mißtrauisch
verfolgte er jede Bewegung der Ankömmlinge.
    Kelton Vilar ließ sich gemächlich in einen Sessel
sinken. Ein verhaltenes Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
    »Sie sind direkte Nachkommen jener Terraner, die den
Planeten, der uns so interessiert, als erste
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