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PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin

PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin

Titel: PR TB 203 Rote Sonne Uber Rubin
Autoren: Perry Rhodan
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Schaden überstanden.
    »Der Nebel ist ein Phänomen für sich«,
vermutete Heyko. »Man wird ihn untersuchen müssen.«
    Die Schlange, ein mittelgroßes Exemplar von höchstens
zwei Metern Länge, schob sich ein Stück durchs Gras und
verharrte plötzlich. Dann hob sie den Kopf, während der
Rest des Körpers wild umherpeitschte. Rasend schnell, für
menschliche Augen kaum genau zu verfolgen, verschwand sie schließlich
wieder im Erdreich.
    »Hast du das gesehen?«
    Marina nickte nachdenklich.
    »Sie verhält sich nicht weniger seltsam als die Coros.«
    Unruhe packte den Forscher. Lange rührte er sich nicht,
lauschte in sich hinein, spürte die Gefahr, die noch immer nicht
beseitigt schien. Der Impuls, zurückzulaufen und den Schutz des
Gleiters zu suchen, erstickte in sich selbst. Vor dem, was geschehen
würde, gab es keinen Schutz!
    Marina ergriff ihn am Arm.
    »Laß uns umkehren, Heyko. Wenn sich dieses Unwetter
wiederholt, möchte ich im Gleiter sein.«
    »Sinnlos«, murmelte er. »Am Himmel ist keine
Wolke...«
    »Du weißt, wie schnell es ging!«
    »Nein, nein. Es ist etwas anderes.«
    Der Boden zitterte. Während er sich umdrehte, sah er aus den
Augenwinkeln, wie die Schlange, die sich eben noch verkrochen hatte,
aus ihrem Versteck herausschoß und panikartig davonglitt.
    »Bleib hier!« rief er Marina nach, die in Richtung des
Gleiters rannte. Als sie nicht auf ihn hörte, setzte er ihr
nach, erreichte sie und riß sie zu Boden.
    Da brach die Erde auf. Eine gewaltige Erschütterung fuhr
durch das Land. Heyko sah, wie sich ihr Fahrzeug zur Seite neigte und
in den meterbreiten Graben stürzte. Keine Sekunde später
schoß eine grelle Stichflamme aus dem Spalt, gefolgt von dem
grollenden Donner der Explosion.
    Hastig richtete der Forscher sich auf.
    »Wir müssen hier weg!« schrie er durch das
Grollen der Natur. Schwerfällig begann er zu laufen, zog Marina
mit sich.
    Die Erschütterungen wurden stärker. Krachend dehnte sich
der Erdspalt, in den der Gleiter gestürzt war, weiter aus, wurde
breiter, länger, tiefer. Die beiden Menschen liefen um ihr
Leben. Irgendwohin in dieser flachen und sonst so friedlichen Einöde.
Nur weg, weg.!
    Am Horizont leuchtete gelbrotes Feuer, loderte die flammende Glut
hervorbrechenden Magmas. Heyko erinnerte sich, daß es dort
einen Vulkan gab, der sich in den dreißig Jahren menschlicher
Besiedlung auf diesem Planeten noch nie gerührt hatte. Jetzt war
er wieder ausgebrochen, und niemand hatte es vorausahnen oder
-berechnen können.
    Die Flucht ging weiter, während unter ihnen die Erde bebte
und rumorte.
    Eine heftige Erschütterung riß die beiden Menschen von
den Beinen, warf sie unsanft ins nasse Gras. Marina blieb sitzen und
wischte sich den Schlamm aus dem Gesicht, packte ihren Gefährten
am Arm, als der aufstehen und weiterlaufen wollte.
    »Es hat keinen Sinn, Heyko! Wir sind hier genauso sicher
oder genauso gefährdet wie anderswo. Wohin wollen wir uns
wenden, wenn rund um uns die Welt untergeht!«
    Er sah ein, daß sie recht hatte, aber der Instinkt trieb ihn
weiter. Wieder riß er Marina hoch, bemerkte flüchtig, daß
sich ihr Verband rot färbte, daß die Wunde durch die
Anstrengung anscheinend stark zu bluten begann, sah ihr
schmerzverzerrtes Gesicht, sah den Punkt am Himmel durch die wabernde
Glut der Sonne blitzen... und hielt inne.
    »Da sind sie«, murmelte er fassungslos, unhörbar
durch das anhaltende Beben, streckte einen Arm aus. »Sie suchen
uns!«
    Der Pilot mußte sie bereits entdeckt haben, denn der Gleiter
steuerte zielstrebig auf sie zu, senkte sich vorsichtig herab und
verharrte schließlich anderthalb Meter über dem rumorenden
Boden. Die Seitentür war geöffnet, der Mann im Innern
gestikulierte und rief etwas, doch das Tosen der Natur verschluckte
seine Worte.
    Heyko rannte los und zog Marina mit sich, die erschöpft und
stolpernd gegen die aufkommende Bewußtlosigkeit kämpfte.
Kräftige Hände reckten sich hilfsbereit aus dem Gleiter,
packten die Frau an den Armen und zogen sie nach oben. Heyko wuchtete
sich mit letzter Energie über die Kante des Fluggeräts und
blieb schwer atmend hinter den Kontrollsitzen liegen. Nur noch
unbewußt erfaßte er, wie sich die Tür wieder schloß,
wie der Pilot etwas von großem Glück und letzter Sekunde
vor sich hin murmelte, wie die Maschine mit aufheulenden Motoren
steil in die Höhe stieg. Die Erkenntnis, daß sie gerettet
waren, nahm er mit in den tiefen Schlaf der Erschöpfung.
    Nacht der Dämonen
    Aus
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