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PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde

PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde

Titel: PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde
Autoren: Perry Rhodan
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Lichtflut und erkannte mehr von der trostlosen
Landschaft. Eine neue Brandungswelle der Erinnerung rollte
    heran. Zwei Namen und zwei Männer tauchten auf. Die Gefährten
der letzten Eindrücke. Zakanza-Upuaut, der breitschultrige
Nubier mit den weißen Zähnen. Und Ptah-Sokar, der
Falkengesichtige mit den langen Läuferbeinen. Ich lehnte mich an
den borkigen Stamm und sah mich um. Der schwere Wassersack zog meinen
Arm zu Boden.
    Du bist nicht allein. Sieh dich genau um.
    Ich blieb im Schatten des Baumes und tat, was mir der Extrasinn
riet. Rechts von mir lag ein großer Haufen verschieden großer
Pakete, die in Tüchern oder Planen verpackt waren. Aus dem Sand
wuchsen die knorrigen Wurzeln des Baumes, und zwischen den
fingerartigen Ausläufern lagen zwei verkrümmte Gestalten.
Ich ahnte, daß es die Männer waren, an die ich soeben
hatte denken müssen. Woher kamen wir? Konnte ich die Uhr meiner
Erinnerungen zurückdrehen?
    Geh hin und hilf ihnen, sagte der Logiksektor.
    Steifbeinig stapfte ich auf den ersten Körper zu. Er war mit
einer Decke oder einem großen Mantel halb umwickelt. Ich trank
wieder etwas, schlug mit einem schwachen Hieb den Verschluß zu
und schaffte es, mich neben den Körper an den Stamm zu kauern.
Ich drehte den Mann an der Schulter herum; es war tatsächlich
Ptah-Sokar. Er schlief nicht, sondern lag mit offenen Augen leise
röchelnd da. Nach einigen Sekunden Hilflosigkeit riß ich
den Korken aus dem Verschluß und hielt den Wassersack an seine
Lippen. Der Mann, den ich an der Seite des Pharaos Amenemhet II.
kennengelernt hatte - jetzt drangen mehr und mehr Erinnerungen auf
mich ein! -, trank wie ein Verdurstender, verschluckte sich, hustete
und keuchte dann:
    „Atlan! Was liegt hinter uns? Wo sind wir...?"
    Ich winkte ab und erwiderte schwach:
    „Später. Zakanza braucht uns. Versuche, auf die Füße
zu kommen."
    „Ja."
    Ich fiel bei dem Versuch, mich aufzurichten, wieder um. Also kroch
ich auf den dritten Körper zu. Unter der weißen Decke
ragten schwarzhäutige Gliedmaßen hervor. Zakanza war
Nubier; ein hünenhafter Mann, jener „Öffner der
Wege". Auch er rührte sich erst, nachdem er eine Menge
dieser aufputschenden Flüssigkeit getrunken hatte. Inzwischen
bewegte sich Ptah, zog sich an der Borke des Baumstamms hoch und
wankte auf uns zu. Sein Gesicht trug den Ausdruck von Schrecken,
Verwunderung und Hilflosigkeit. Jetzt wußte ich es wieder:
Zuletzt hatten wir miteinander in meiner Tiefseekuppel gesprochen,
während Rico uns für den langen Schlaf vorbereitete.
    „Wir waren im Totenreich, im Land des Westens", stöhnte
Zakanza auf. „Und jetzt leben wir wieder. Wo sind die Krieger
und Mädchen, die uns bedienen?"
    „Es wird sich finden", sagte ich. Meine Stimme begann
sich zu festigen und gehorchte mir inzwischen mehr. Ptah half mir,
Zakanza auf die Füße hochzuziehen. Gemeinsam, einander
stützend, stolperten wir auf die Ballen und Packen zu. Mit
ächzenden Ausrufen ließen wir uns fallen und sahen uns zum
erstenmal richtig. Schweigend und von einer Mischung aus Freude und
der Vorahnung schwarzen Unheils erfüllt, ließen wir den
Wassersack herumgehen. Endlich stieß Ptah-Sokar hervor:
    „Wir sehen aus wie Brüder. Was ist mit uns geschehen,
Atlan?"
    Der Ägypter hatte richtig beobachtet. Wir trugen weiche
Lederstiefel, die eine Handbreit unter den Knien endeten. In jedem
Stiefel steckte in der Innenscheide ein Dolch mit flacher Schneide.
Oberarme, Schultern und der Körper waren von einem dünnen
Leinenhemd bedeckt, dessen Saum zwei Handbreit oberhalb des Knies
    endete. Breite Schlaufen hielten einen ledernen Gurt mit mächtiger
Schließe. Sie wirkte wie aus Bronze und Elektrum.
    „Wir haben lange geschlafen und sind geweckt worden. Kampf
und Tod warten offensichtlich auf uns", gab ich zur Antwort.
    „Ich entsinne mich. Zuletzt waren wir auf der Nilbarke des
Pharaos. Wer hat die Macht, uns einzuschläfern und aufzuwecken?
Wieviel Nilschwemmen haben wir verschlafen, Atlan-Horus?" fragte
Zakanza-Upuaut. Sie waren ebenso verwirrt wie ich vor Minuten.
    „Jemand, der stärker und mächtiger ist als der
Pharao", murmelte ich und trank wieder. „Wie lange wir
schliefen... ich weiß es nicht."
    ES, dachte ich. ES hat unsere Erinnerungen gelöscht. ES,
dieses undefinierbare Machtwesen, manipuliert uns wieder. Ich griff
an meine Brust. Der Zellschwingungsaktivator hing um meinen Hals.
Jetzt fiel mir auch auf, daß sich, ausgehend von diesem
eigroßen Anhängsel, eine beruhigende
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