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PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde

PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde

Titel: PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde
Autoren: Perry Rhodan
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zitternden Flanken
stehen. Zakanza stand außerhalb der Sandwolken neben einem
geiergesichtigen Mann, der fast so groß wie der Nubier, aber
schwammiger und weniger muskulös war. Blut lief
    aus einer Schädelwunde über sein rechtes Auge und die
Wange und grub eine dunkle Linie in den Staub.
    „Dies ist Mikaylu, der Händler. Ihm gehören zwei
Drittel der Karawane. Er sagt, er wurde noch nie eine Tagereise vor
Assur überfallen. Er dankt uns."
    Wir ergriffen gegenseitig die rechten Handgelenke und schüttelten
die Unterarme. Ich erwiderte:
    „Das ist das mindeste. Sage ihm, daß wir als Beute nur
die Gebirgsesel beanspruchen."
    Ich schlief wirklich noch halbwegs! Als Mikaylu antwortete,
verstand ich sein Sumerisch ziemlich gut; offensichtlich hatte er
auch unser Ägyptisch verstanden, mehr oder weniger.
    „Ich danke euch. Wir kennen euch nicht und nicht die Räuber.
Ich habe von diesen Tieren gehört, sie aber noch nie gesehen.
Woher kommt ihr?"
    Zakanza verstand meinen kurzen Blick, wedelte mit beiden Armen und
erklärte beiläufig:
    „Von weither. Wir hätten uns fast verirrt, aber dann
fanden wir den Baum."
    „Es ist die Wegmarke für die Karawanen, die aus dem
Süden kommen. Wir werden hier lagern."
    Mikaylu machte eine entschuldigende Geste, sprang auf einen Wagen
und hielt die Hände an den Mund. Er schrie eine Reihe von
Befehlen in drei verschiedene Richtungen und schloß dann:
    „Wir rasten am Baum des Treffens. Die drei Fremden sind
unsere Freunde, und mir haben sie das Leben gerettet. Macht schnell -
die Sonne geht unter!"
    Ptah-Sokar kam heran und zerrte die Zügel von drei Hengsten
über die Schulter. Der schmalgesichtige Ägypter lächelte
und sagte:
    „Zuerst fanden wir die Sättel. Dann die Tiere, die du
,Pferde' nanntest, Horus. Möglicherweise finden wir auch
Erläuterungen."
    Ich ahnte gewissermaßen das weitere Vorgehen von ES und
versicherte grimmig:
    „Ich bin ganz sicher, daß wir in Kürze sehr weise
sein werden. Aber zuerst müssen wir die Pferde einsammeln."
    Zakanza deutete auf den Baum. Rund um uns kümmerten sich
erschöpfte Männer, uns immer wieder verwunderte Blicke
zuwerfend, um die Teile der Karawane. Wir gingen zum Baum zurück,
zogen die dunkle Decke von einem großen Wassersack und ließen
den Inhalt gluckernd und spritzend in eine Metallkiste laufen. Die
drei Pferde, die Ptah hinter sich herzog, fingen sofort zu saufen an.
Kurze Zeit später drängten sich andere Stuten und Hengste
heran, und ihr Verhalten brachte die Pferde, die in die Wüste
hinausgerannt waren, in unsere Nähe. Schließlich zählten
wir fünfundzwanzig Tiere, von denen dreizehn einfache Sättel
trugen. Es waren ausnahmslos gute Tiere, allerdings waren sie
ungepflegt, erschöpft und zu scharf geritten. Wir fesselten
ihnen die Vorderbeine, nahmen die Zügel ab und spannten
schließlich ein Seil zwischen dem Baumstamm und einem Keil, den
wir tief in den Sand trieben. Dort schirrten wir sie lose an,
fütterten und tränkten sie. Während Mikaylu sich um
seine ramponierte Karawane kümmerte, untersuchten wir das wenige
und wertlose Gepäck der Räubernomaden. Für mich ergab
dieser Überfall noch immer keinen rechten Sinn.
    Über die Kruppe eines scheckigen Pferdes hinweg warf mir Ptah
einen langen Blick zu, dann sagte er abschätzend:
    „Das alles hat tiefe Bedeutung. Ich ahne, daß unser
geheimnisvoller Herrscher seine Befehle gab."
    Mein bitteres Lachen sagte ihm, daß ich seiner Meinung war.
Das Zusammentreffen von Karawane, unserem Erwachen, den Fremden und
ihren
    hierorts unbekannten Tieren war ein Beispiel vorzüglicher
Regie. Die Sonne war zu zwei Dritteln hinter dem Horizont
verschwunden, der flach und gerade wie eine Tischplatte war.
    „Du hast völlig recht. Wir als gehorsame Sklaven werden
warten, bis es dem Herrn genehm ist, uns aufzuklären, auf welche
Art wir sterben."
    Wir nahmen die Sättel ab, rissen das Gepäck von den
Pferderücken und untersuchten alles flüchtig. Zakanza rief
von hinten:
    „Ein schlechter Platz, um Musterung zu halten. Morgen
aber..."
    In unserem Gepäck hatten wir kleine Goldblättchen
gefunden, Kupferbarren und Silberkörner. Wir waren reich; was es
zu kaufen gab, konnten wir uns leisten. Ich zog aus einer
Satteltasche einen tafelartigen Gegenstand, in ein weißes Tuch
eingeschlagen. Eben versank die Sonne. Einige Sterne zitterten am
Firmament. Die Händler hatten ein kreisförmiges Lager
aufgeschlagen und zündeten in dessen Mitte drei Feuer an. Ein
Schweigen der
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