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PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde

PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde

Titel: PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde
Autoren: Perry Rhodan
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schoben sich klappernd und
knirschend über die Schultern hinauf. Der Händler, den ich
nur noch voller Hochachtung betrachtete, sagte mit rauher Stimme:
    „Wenn das nicht das Zeichen einer Flucht ist, dann habe ich
alles nur geträumt."
    Ich war sicher, daß ich an der Flanke dieses Mondes riesige
Krater und tiefe, eingekerbte Spuren der Glutstrahlen gesehen hatte.
    Der Koloß, aus dem wir entkommen waren, bewegte sich schon
seit unserer Flucht nach Westen. Jetzt wurde der Mond schneller, und
natürlich sahen wir ihn ganz. Noch immer drangen Rauchfahnen,
jetzt waagrecht wie Streifen kondensierter Luft hinter dem Mond
hinterhergeschleppt, aus den zerstörten Luken.
    „Auch ich bin sicher", murmelte ich und wußte
instinktiv, daß alles vorbei war, „daß die sieben
Monde fliehen. Um einen anderen Ort auf dieser Welt aufzusuchen,
brauchen sie nicht diese aberwitzige Geschwindigkeit."
    Der gigantische Mond wurde kleiner, er wurde schneller und
schneller, und aus seiner Bahn parallel zum Erdboden wurde ein
Steigflug, der steiler und steiler in den Himmel führte. In dem
Moment, an dem er aus unseren Augen entschwand, stieg er fast
senkrecht hoch.
    Zakanza begann vor Erleichterung zu fluchen.
    Ich sagte:
    „Heute nacht schlafen wir noch unter den Sternen. Morgen
schlafen wir zwischen Gräten und im Fischgestank."
    Zakanza fuhr fort:
    „Und bei Stelzenbein, der vermutlich sagen wird, daß
es eine reichlich turbulente Nacht war, hier!"
    Ich stand auf und legte meine Hände auf den hitzeglühenden
Felsen.
    „Freunde", sagte ich, keineswegs entspannt und unfähig,
die Erregung der letzten Stunden zu dämpfen, „bringen wir
auch den Rest hinter uns. Wir haben eine Aufgabe gelöst, die nur
durch göttliche Wunder zu lösen gewesen war. Was jetzt
kommt, ist Spielerei. Und mit der metallenen Nilbarke, wie Zakanza
sagt, erreichen wir jedes Ziel. Einverstanden?"
    „Es ist leicht", sagten Mikaylu und Zakanza wie aus
einem Mund, „einverstanden zu sein."
    Wir stiegen in den Gleiter, schwebten die Küste entlang und
fanden die Siedlung, flogen wieder zurück zu Ptah und überließen
uns seinem Freudenausbruch. Dann brachten wir die Tiere zurück
und erholten uns tagelang in Stelzenbeins Siedlung.
    Eines Morgens waren wir verschwunden. Nur die Pferde blieben
zurück.
    In den eineinhalb Monden, seit wir aus dem schwarzen Mond gestürzt
waren, war nicht viel geschehen. ES hatte sich nicht gemeldet. Wir
hatten lange Tage voller Schlaf, Schwimmen und Ruhe in Stelzenbeins
Siedlung verbracht, aber dann waren uns die Eintönigkeit und der
Fischgeruch zuviel geworden. Wir verluden alle Ausrüstung, die
wir noch brauchen konnten, in den Gleiter der Ter-Quaden und flogen
eines Nachts weg. Erst viel später würde diese Welt
erkennen, wie groß die Verwüstungen der Plünderer
wirklich waren.
    Wir landeten abseits des südlichen Hafens. Mikaylu suchte
sein Traumparadies, also halfen wir ihm dabei. Er sah den Hafen, die
Berge und die kleine Stadt davor, dann schien er sich in die gesamte
Szenerie zu verlieben. Er wandte sich an uns -ich erinnere mich
perfekt an seinen Gesichtsausdruck und seine triumphierende Stimme -
und sagte:
    „Hier möchte ich bleiben, vermutlich. Könnt ihr
mir helfen?"
    Ptah-Sokar schlug ihm zwischen die Schulterblätter und rief:
    „Wir wüßten nicht, was wir lieber tun würden!"
    Wir kauften einem alten Wirt eine Schänke ab. Sie war
geradezu spottbillig. Binnen weniger Tage hatten wir mit
einheimischen Handwerkern das Haus umgebaut, vergrößert
und verschönert. Da viele Handelslinien hier vorbeiführten,
war es ein leichtes, die wichtigsten Artikel für Mikaylus Kneipe
zu besorgen. Bald füllten Weinkrüge mit allen denkbaren
Verzierungen die neuen Regale, desgleichen Gefäße voller
Bier. Mikaylu heuerte die Mägde selbst an, und von Tag zu Tag
wurde seine Laune besser. Er begann förmlich zu strahlen. Er
war, im Maßstab dieser kleinen Siedlung, steinreich, aber seine
Freude über sein erstes selbstverdientes Geld hier verblüffte
selbst uns. Wir saßen inzwischen fast den ganzen Tag in der
Sonne, sahen den Schiffern und den Fischern zu und tranken Wein oder
Bier. Ich war ziemlich sicher, daß ES mich und die beiden
Kämpfer ganz plötzlich wegholen würde, um uns in der
Tiefseekuppel zu deponieren und in Reserve für einen neuen
Einsatz zu halten. Wir sahen diesem Zeitpunkt immerhin in Ruhe
entgegen.
    Zakanza bewegte seine Füße. Die Fersen in den
abgewetzten Stiefeln lagen auf der weißgescheuerten
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