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PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde

PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde

Titel: PR TB 196 Invasion Der Fliegenden Monde
Autoren: Perry Rhodan
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gezeichnet wie
seine Leute und seine Tiere.
    „Wir kennen sie nicht, die Fremden", sagte Zakanza
leise. „Sie waren von Freunden geschickt, die uns die Pferde,
also die Esel der Berge, bringen sollten. Warum sie euch überfallen
wollten, das kann ich nicht einmal ahnen."
    Weil ES, dachte ich, dieses rätselhafte Machtwesen, jede Spur
verwischen wollte! Und Ptah fuhr fort:
    „Eine Karawane brachte uns an diesen Treffpunkt. Wir
warteten einige Tage. Dann kamt ihr, und gleichzeitig die Söldner
unserer Freunde. Wir kommen aus dem Nilland, wie du an unserer
Sprache merken kannst."
    Der Handelsherr sprach eine Abart des Sumerischen, also mit
einiger Wahrscheinlichkeit die Sprache Assurs. Ich verstand ihn
ausgezeichnet - inzwischen. Abermals war die Tür einer neuen
Erinnerung oder einer freigegebenen Fähigkeit aufgestoßen
worden.
    „Und wohin geht ihr?" fragte der Händler.
„Vielmehr, wohin reitet ihr auf den vielen Pferden?"
    „Zunächst nach Assur. Wir kennen dieses Land nicht und
werden viele Fragen stellen."
    Mikaylu sah uns nacheinander mit einem schwer zu deutenden Blick
an. Er schwieg und schien zu überlegen.
    Es war vollständig dunkel geworden. Außerhalb der
Lichtinseln und des kreisförmig angeordneten Lagers schien eine
regungslose Ewigkeit anzufangen. Es wurde schnell kühler, fast
kalt. Ein Wind aus West ließ die Sandkörner rascheln und
knistern. Über der nachtschwarzen Ebene stand der mondlose
Himmel voller eisig
    leuchtender Sterne. Ich sah am nördlichen Horizont, gut eine
Handbreit über der Horizontlinie, eine mehr als seltsame
Lichterscheinung; es waren feine, parallel zueinander angeordnete
Streifen, die an einem Ende merkwürdig verdickt waren, einer
langen Nadel nicht unähnlich. Mikaylu bemerkte meinen Blick und
sagte ehrfürchtig:
    „Diese Zeichen machten uns unruhig. Der Himmel kündigt
schwere Zeiten an. Deswegen sind wir wegen des Überfalls nicht
beunruhigt. Er mußte kommen, Enlil hat es vorbestimmt."
    „Vermutlich", sagte ich. „Für euch ist die
Reise zu Ende, Mikaylu?"
    „Ja. Und es wird wohl meine letzte Karawane gewesen sein.
Ich bin alt und müde. Nicht wie ihr, jung, funkelnd vor
Tatendurst und stark."
    „Jedermann ist so jung, wie er sich fühlen will",
murmelte Ptah-Sokar. „Würdest du mit uns kommen, wärest
du bald wieder lebensfroh, Händler."
    „Vielleicht bitte ich euch, mich mitzunehmen", murmelte
er und zuckte die Schultern. „Ihr seid jedoch morgen meine
Gäste in Assur! Ich bestehe darauf. Ihr werdet ein
gastfreundliches Haus kennenlernen. Und erst morgen werde ich euch
richtig danken können."
    „Wir nehmen deine Einladung sehr gern an. Wir müssen
Sitten und Bräuche von Assur kennenlernen", antwortete ich.
„Ihr brecht sicherlich im Morgengrauen auf?"
    Er lächelte breit.
    „Ihr werdet es nicht überhören können."
    Wir gingen zu unserem Baum zurück, breiteten Decken aus und
legten uns zwischen die knorrigen Wurzeln. Die Teile eines
gefährlichen, aufregenden Mosaiks mehrten sich, ergaben aber
noch kein Bild. Eine Gruppe kleiner Kometen flog also ins
Planetensystem der Sonne Larsaf ein. Ich verschränkte die Arme
im Nacken und sagte leise:
    „Den ersten Tag haben wir überlebt. Morgen werden wir
zweifellos mehr erfahren. Ich bin müde wie ein Kind."
    „Der Herrscher in Assur heißt Naramshin",
murmelte Ptah-Sokar. „Er soll mächtig, gerecht und klug
sein."
    Zakanza gähnte, sah hinüber zu den ruhig dastehenden
Pferden und löschte die Lampe. Als er sich in die Mäntel
einwickelte, brummte er:
    „Die Welt ist voller Rätsel. Dieser Händler ist
eines davon. Ich schwöre euch: auch er wird uns noch
überraschen."
    Ich starrte durch die Zweige und in den Sternenhimmel. Ab und zu
trieben Sandwolken vor den Bahnen der Kometen vorbei. Die Geräusche
von Tieren und schlafenden Männern, das Rauschen der Blätter
und das singende Geräusch der Sandkörner entspannten uns
und ließen uns bald einschlafen. Irgendwann wachte ich
schweißgebadet auf, fuhr hoch und wußte, daß
abermals etwas Merkwürdiges geschah. Undeutlich sah ich rechts
und links von mir die Freunde. Sie waren ebenfalls wach und hielten
die Waffen in den Händen. In meinen Gedanken erscholl ein
langgezogenes schallendes Gelächter.
    ES!
    Die Stimme des unbegreiflichen Wesens füllte unsere Köpfe
aus und schrie uns seine Befehle zu.
    Ich habe euch geweckt, hierhergebracht und mit Waffen und Pferden
versorgt. Alles ist mein Plan. Es ist nicht meine Laune, Arkonide,
die euch aus dem
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